Fischlexikon: Meerwasseraquarien - das "Deep Sand Bed"


Übersicht

Das "Deep Sand Bed" (DSB) oder Tiefsandbett-Methode bezeichnet eine Methode, mit der Riffaquarien betrieben werden. In den USA gehört das "Deep Sand Bed" inzwischen zu den am weitesten verbreiteten Systemen überhaupt.

Merkmale des "Deep Sand Bed"

Hammerkoralle (Euphyllia paraancora)

Die Hammerkoralle (Euphyllia paraancora)

  • Grundlage der "Tiefsandbett-Methode" ist ein naturnaher sehr hoher Bodengrund aus sehr feinem Aragonitsand.
    Die Korngröße soll 0,1 bis 1,5 mm betragen. In großen öffentlichen Schauaquarien ist der Bodengrund bis zu 30 cm dick, in privaten Aquarien kann man nicht mehr als 10 bis max. 20 cm Bodenhöhe verwirklichen.
  • Der dicke Bodengrund hat eine gewaltige Oberfläche und bietet nitrifizierenden und denitrifizierenden Bakterien eine Siedlungsfläche und wirkt so als biologischer Filter.
    Dieser Bodengrund bietet außerdem einer großen und artenreichen Fauna von wirbellosen Kleinstlebewesen einen Lebensraum, die man durch Lebendgestein in das Aquarium einbringt.
  • Der Aragonitsand löst sich langsam, in einem Zeitraum von 18 bis 24 Monaten zu 50 % auf und reichert so das Wasser mit Kalzium an. Es ist kein Kalkwasser und Kalkreaktor nötig. Man muss lediglich darauf achten, nach einiger Zeit Aragonitsand nachzuschütten.
  • Auch das "Deep Sand Bed" benötigt eine starke Beleuchtung mit Quecksilberdampflampen (HQI), optional mit blauen T5- oder (den alten) T8-Leuchten kombiniert, oder eine reine Beleuchtung mit modernen T5-Leuchten.
  • Das "Deep Sand Bed" benötigt auch eine starke Wasserbewegung: dafür werden neben der Förderpumpe des Unterbeckens zusätzliche Strömungspumpen eingesetzt. Das Aquarienwasser sollte mindestens 10 bis 20 x in der Stunde komplett umgewälzt werden. Die Strömung ist notwendig, damit das Wasser durch die lebenden Steine diffundiert, und damit die Stoffwechselprodukte der sessilen Korallen abtransportiert werden.
  • Im Vergleich zum "Jaubert-System", das auch mit einem hohen, aber grobkörnigen Bodengrund arbeitet, sind beim "Deep Sand Bed" grabende, den Bodengrund umwälzende Wasservewohner wie Grundeln, Knallkrebse oder Seegurken erwünscht.

Es hat sich gezeigt, dass in Riffaquarien, die mit dem "Deep Sand Bed" betrieben werden, auch Großpolypige Steinkorallen, die anderen Riffaquarien nur sehr langsam wachsen, sehr groß werden können. Außerdem gedeihen mit diesem System auch „höhere Pflanzen“ wie Seegras, dessen Pflege bisher unmöglich war.

Weiterhin ist bei diesem System von Vorteill, dass durch den strahlend weißen Aragonitsand viel Licht reflektiert wird, und daher die Korallen auch von unten Licht bekommen. Dadurch wird Gewebeverlust im beschatteten, unteren Bereich der Korallen vermieden.

Andere Systeme für die Riffaquaristik sind das Berliner System, das Jaubert-System,das "Schlammfilter-System", die "Zeolith-Methode" und das "Algenrefugium".


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