Fischlexikon: Meerwasseraquarien - das "Jaubert-System"


Übersicht

Das Das "Jaubert-System" bezeichnet eine Methode um Riffaquarien zu betreiben. Im Gegensatz zu den früher üblichen Aquarien mit Fischen, die mit toten Korallenstöcken dekorierten wurden und die keine oder nur wenige wirbellosen Tiere enthielten, ermöglicht das "Jaubert-System" die Aquarienhaltung von Steinkorallen.

Das "Jaubert-System" wurde von Prof. Jean Jaubert entwickelt, einem Meeresbiologen vom Ozeanografischen Museum in Monaco.

Merkmale des "Jaubert-System"

Riffaquarium im Ozeanografischen Museum

Riffaquarium im Ozeanografischen Museum

  • Die wichtigsten Merkmale des "Jaubert-System" sind ein 8 bis 10 cm hoher Bodengrund aus groben Korallensand mit einer Korngröße von 2 bis 5 mm und das sogenannte Plenum, ein 10 bis 30 mm hoher Hohlraum unter dem Bodengrund.
  • Das Plenum wird durch ein Plastikgitter errichtet, welches man auf Abstandshaltern gestützt auf den Aquarienboden legt
  • Die Löcher des Plastikgitters müssen so fein sein, dass der Korallensand nicht hineinrutschen kann
  • Auf das Plastikgitter schüttet man dann etwa 5 cm Korallensand. Danach legt man ein Kunststoffnetz hinein, das verhindert, dass grabende Fische oder sonstige Aquarienbewohner alles durchwühlen können. Zum Schluss füllt man den Rest mit Korallensand 3 bis 5 cm auf.
  • Der Bodengrund befindet sich zwischen Plenum und dem sauerstoffreichen Aquarienwasser und ist jetzt so dick, das sauerstofffreie Zonen entstehen, in denen Nitrat abgebaut werden kann (Denitrifikation). Das Wasser, das sich im Plenum befindet, ist sehr sauerstoffarm. Es verhindert jedoch die Entstehung des giftigen Schwefelwasserstoffs (Wasserstoffsulfid, Dihydrogensulfid) im Bodengrund.
  • Das "Jaubert-System" benötigt eine starke Beleuchtung mit Quecksilberdampflampen (HQI), optional mit blauen T5- oder (den alten) T8-Leuchten kombiniert, oder eine reine Beleuchtung mit modernen T5-Leuchten.
  • Das "Jaubert-System" benötigt auch eine starke Wasserbewegung: dafür werden neben der Förderpumpe des Unterbeckens zusätzliche Strömungspumpen eingesetzt. Das Aquarienwasser sollte mindestens 10 x in der Stunde komplett umgewälzt werden. Die Strömung ist notwendig, damit das Wasser durch die lebenden Steine diffundiert, und damit die Stoffwechselprodukte der sessilen Korallen abtransportiert werden.

Recht häufig wird das "Jaubert-System" nicht nur mit einer sondern mit drei verschiedenen Körnungen Korallenbruch eingerichtet. Im untersten Bereich kommt zunächst grober Korallenbruch in einer Sieblinie von 10-30 mm und einer Schichtstärke von ca 3 cm.

Darauf wird dann ein Gewebevlies gelegt damit sich die einzelnen Schichten nicht vermischen. Nun wird die zweite Schicht aus mittlerem Korallenbruch aufgeschüttet und erneut durch Gewebe abgedeckt. Die letzte Schicht wird dann mit feinem Korallensand bedeckt.

Das "Jaubert-System" ist vor allem bei französischen Meerwasseraquarianern verbreitet. Daneben gibt es noch weitere Systeme: das "Berliner System", das "Schlammfilter-System", die "Zeolith-Methode", das "Algenrefugium" und das "Deep Sand Bed System".


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