Fischlexikon: sonstige Meerwasser-Aquarien


Übersicht

Für die Haltung von marinen Tieren, die nicht in Korallenriffen leben, gibt es noch viele weitere Arten bzw. Typen von Meerwasseraquarien:

Nordseeaquarium

Gestreifter Knurrhahn (Urheber:Etrusko25 - Lizenz:gemeinfrei)

Gestreifter Knurrhahn (Trigloporus lastoviza)

In einem Nordseeaquarium werden Fische wie z.B. der Gestreifte Knurrhahn (Trigloporus lastoviza), Grundeln wie die Schwarzmund-Grundel (Neogobius melanostomus), Groppen (Cottidae) wie der Seeskorpion (Myoxocephalus scorpius) oder Wirbellose aus der Nordsee gehalten. Da diese Wasserbewohner nicht oder nur selten im Handel erhältlich sind, müssen sie vom Aquarianer selber gefangen oder von Fischern bezogen werden.

Die Temperatur eines Nordseeaquarium muss zwischen 10 °C im Winter und nicht mehr als 20 °C im Sommer betragen.

Diese Temperaturen lassen sich in der Regel nur durch ein Kühlaggregat verwirklichen. Kenntnisse aus der tropischen Meerwasseraquaristik können bei Nordsee Aquarien nur teilweise angewendet werden.

In technischer Hinsicht gibt es zwar viele Gemeinsamkeiten wie zum Beispiel die Beleuchtung, Kenntnisse bezüglich der Wasserbewegung, Salze, Spurenelemente, Wasseraufbereitung, Kühlgeräte usw.

Die unterschiedlichen Lebensansprüche zwischen tropischen und einheimischen Organismen sind jedoch erheblich und eine erfolgreiche Kultur von einheimischen Pflanzen ist äußerst anspruchsvoll im Vergleich zu tropischen Aquarien.


Mittelmeeraquarium

Fluss-Schleimfisch (Urheber: Olivier Croissant - Lizenz:CC BY 3.0)

Fluss-Schleimfisch (Salaria fluviatilis)

Die Voraussetzungen für ein "Nordseeaquarium" sind zum größten Teil auch für ein "Mittelmeeraquarium" anzuwenden. Im Unterschied zum "Nordseeaquarium" kann hier jedoch die Temperatur im Sommer bis zu 24 °C ansteigen.

Bewohner für ein "Mittelmeeraquarium" sind zum Beispiel Garnelen, Schleimfische (Blenniidae) wie z.B. der Fluss-Schleimfisch (Salaria fluviatilis), Lippfische (Labridae) wie die Goldmaid (Symphodus melops), Meerbrassen (Sparidae) wie die Zweibindenbrasse (Diplodus vulgaris) oder Seeanemonen wie z.B. die Pferdeaktinie (Actinia equina).

Viele dieser Mittelmeer-Bewohner werden im Handel nicht angeboten und man muss sie selbst fangen. Es gibt viele öffentliche Schauaquarien, die Mittelmeertiere zeigen. Bei privaten Aquarianern wurden Mittelmeeraquarien fast vollständig von Riffaquarien verdrängt.


Brackwasseraquarium

Grüner Kugelfisch (Urheber:Guérin Nicolas - Lizenz:CC BY-SA 3.0)

Grüner Kugelfisch (Tetraodon nigroviridis)

Eine spezielle Aquarienart ist das sog. "Brackwasseraquarium" oder "Brackwasserbecken".

In diesem Aquarium simuliert man Lebensbedingungen, wie sie beispielsweise in den Mündungsgebieten von Flüssen oder Mangrovensümpfen der Fall sind. Süß- und Meereswasser werden hier zu Brackwasser vermischt.

Die Dichte im Brackwasseraquarium liegt mit 1,002 bis 1,020 über der eines Süßwasseraquariums, jedoch unter der eines Meereswasseraquariums.

Der Salzgehalt im Brackwasseraquarium muss nicht notwendigerweise konstant gehalten werden.

Auch in der Natur wechseln durch den Einfluss der Gezeiten die Bedingungen. Was jedoch äußerst wichtig ist, dass diese Veränderung nicht zu schnell erfolgt.

Wasserwerte eines Brackwasseraquariums: pH-Wert 7,5-8,5, GH 10-30 °dGH, KH 20-30 °dKH.

Zu Brackwasser-Fischen gehören zum Beispiel der Grüne Kugelfisch (Tetraodon nigroviridis), der Flösselaal (Erpetoichthys calabaricus), der Fluss- Schleimfisch (Salaria fluviatilis), der Gründling (Gobio gobio), der Indische Buntbarsch (Etroplus maculatus), der Kobold-Kärpfling (Gambusia affinis), der Neunstachlige Stichling (Pungitius pungitius), die Marmorgrundel (Proterorhinus semilunaris, Syn. marmoratus), der Rote Buntbarsch (Hemichromis bimaculatus) oder der Purpurprachtbarsch (Pelvicachromis pulcher).

Wirbellose für das Brackwasseraquarium sind z.B. die Schwimmgarnele (Palaemonetes varians), der Afrikanische Einsiedlerkrebs (Clibanarius africanus), Perisesarma eumolpe (Perisesarma eumolpe), die Zebrarennschnecke (Neritina natalensis), die Rote Hawaii Garnele (Halocaridina rubra) ode die Rote Mangrovenkrabbe (Pseudosoma moeshi).


Mangrovenaquarium

Ein Mangrovenaquarium eignet sich für die Haltung von Bewohnern der Mangrovenzone. Oft leben diese Bewohner amphibisch, zu 50% im Wasser und zu 50% an Land.

Typische Bewohner einer Mangrovenzone sind der Afrikanische Schlammspringer (Periophthalmus barbarus), oder im Flachwasser lebende Grundeln (Gobiidae), Winker- und Landkrabben.

Ein Mangrovenaquarium kann mit Setzlingen der Roten Mangrove (Rhizophora mangle) bepflanzt werden. Ein solches Aquarium lässt sich auch als Brackwasseraquarium (s.o.) realisieren.


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