Fischlexikon: die Familie "Karpfenfische (Cyprinidae)"


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Karpfenfische (Cyprinidae)

Systematik

Familie:
Cyprinidae
(Karpfenfische)


Klasse:
Osteichthyes
(Knochenfische)

Cyprinidae (Karpfenfische)

Die Karpfenfische (Cyprinidae) sind Süßwasserfische aus der Ordnung Karpfenartigen (Cypriniformes).


Verbreitung

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Karpfenfische (Cyprinidae) umfasst Nordamerika, Europa, Afrika und Asien. Sie fehlen in Südamerika, Madagaskar, Australien, Neuseeland und allen ozeanischen Inseln. Die meisten Karpfenfische leben im Süßwasser, nur wenige Arten, wie Aland, Brachse und Ziege in der Ostsee, gehen auch in Brackwasser.

In Europa fehlen sie lediglich in Norwegen, Island und im Norden der Halbinsel Kola. In Afrika und Asien gibt es keine Karpfenfische in den Wüstengebieten der Sahara und der Arabischen Halbinsel. Auch Sibirien nördlich des Polarkreises, die Halbinsel Kamtschatka, die nördlichen Philippinen, Sulawesi und die Inseln östlich der Wallace-Linie sind ohne Karpfenfische. In Nordamerika leben sie zwischen dem nördlichem Polarkreis und dem nördlichen Wendekreis, fehlen aber auf Neufundland, im Norden Labradors und kommen in Alaska nur im Ober- und Mittellauf des Yukon River vor.

Einige Arten, wie der auf der Peloponnes und im westlichen Mittelgriechenland endemische Pseudophoxinus stymphalicus haben ein extrem kleines Verbreitungsgebiet.

Der Karpfen und weitere für die menschliche Ernährung bedeutsame Arten wurden vom Menschen fast weltweit verbreitet und leben heute auch in Gewässern früher karpfenfischfreier Regionen wie Südamerika, Madagaskar, Australien und Neuseeland.


Anatomie/Merkmale

Die Arten der Karpfenfische (Cyprinidae) können von 2 cm bis 200 cm groß werden. Karpfenfische besitzen entweder ein unterständiges oder endständiges Maul, die Lippen sind in der Regel dick und wulstig. Um das Maul können sich 1-2 Paare Barteln befinden.

Ihr Maul ist nicht mit Zähnen besetzt, die Nahrung wird mit sog. Schlundzähnen, die auf ihren Schlundknochen sitzen, zerkleinert. Ein Magen ist nicht vorhanden, die Nahrung wandert von der Speiseröhre direkt in den Mitteldarm.

Eine zwei- bis mehrteilige Schwimmblase ist vorhanden und über eine Reihe von 8 kleinen Knochen, dem sogenannten "Weberschen Apparat" mit dem Innenohr verbunden. Dies ermöglicht diesen Fischen eine gute Schallwellenübertragung.

Männliche Karpfenfische bilden während der Paarungszeit einen Laichausschlag. Diese Fische bilden außerdem einen Schreckstoff (Hypoxanthin-3-N-oxid), den sie bei Verletzungen (z.B. durch einen Raubfisch) freisetzen, um Artgenossen zu warnen.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Karpfenfischen (Cyprinidae):

  • Koi-Herpesvirusinfektion
    Die Koi-Herpesvirusinfektion ist eine durch das Koi-Herpesvirus (KHV) verursachte seuchenartige, akut bis subakut verlaufende virale Infektionskrankheit der Karpfen und Koi-Karpfen [weiterlesen...]
  • Beulen- oder Knotenkrankheit
    Zuerst bilden sich in der Muskulatur härtere Beulen, die mit der Zeit weicher werden und dann nach außen wie ein Geschwür aufbrechen [weiterlesen...]
  • Cyprinidenkrankheiten durch Flagellaten
    Erkrankungen durch Trypanosomen verlaufen in den meisten Fällen symptomfrei, lediglich bei stärkerem Befall kann es zu Nierenschäden, Bauchwassersucht und Glotzaugen kommen [weiterlesen...]
  • Fleckenseuche
    Die erkrankten Fische weisen in der Haut fleckenartige (runde, ovale oder längliche) Rötungen bzw. weißgraue Nekrosen auf. Später lösen sich an diesen Stellen die Schuppen ab [weiterlesen...]
  • Frühlingsvirämie der Karpfen (SVC)
    Insbesondere der aufgetriebene Bauch ermöglicht eine klinische Verdachtsdiagnose. Bei der pathologischen Untersuchung stellen sich ein blutig-seröses Exsudat in der Leibeshöhle, Ödeme und punktförmige Blutungen der inneren Organe dar [weiterlesen...]
  • Ichthyobodo necator (Costia necatrix)
    Erste Anzeichen für einen Befall mit diesem Parasiten ist ein schmieriger, grauer Belag auf der Hautoberfläche des Fisches bis hin zur Hauttrübung [weiterlesen...]
  • Infektiöse Bauchwassersucht
    Der Bauch der erkrankten Fische ist bei der Infektiösen Bauchwassersucht extrem angeschwollen, die Fische sondern einen hellen, schleimigen Kot ab, der Afterausgang ist entzündet [weiterlesen...]
  • Karpfenlaus (Argulus foliacaeus)
    Die Karpfenlaus ist nur wenig wirtsspezifisch und bei einer Vielzahl von Fischen aus zahlreichen Fischfamilien nachgewiesen [weiterlesen...]
  • Kiemennekrose (KN)
    An den Kiemen zeigen sich Schwellung, Schleimvermehrung, Erweiterung der Kapillaren und schließlich Blutungen [weiterlesen...]
  • Kratzwürmer
    Die Symptome durch den Kratzwurmbefall sind sehr unterschiedlich und hängen von den infizierten Arten, deren Alter und Konstitution sowie von der Anzahl und der Art der Parasiten ab [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Bei einem starken Befall erscheint die Haut "samtartig", daher der Name "Samtkrankheit". Die Färbung dieses samtartigen Belages ist meistens golden-gelblich. Die Kiemen der befallenen Fische sind außerdem stark verschleimt [weiterlesen...]
  • Nierensphaerosporose
    Die Nierensphaerosporose wird bei adulten (erwachsenen) Cypriniden ab dem 2. oder 3. Lebensjahr durch den Parasiten Sphaerospora renicola verursacht [weiterlesen...]
  • Rotfleckenkrankheit (PFRD)
    Erkrankte Jungfische werden lethargisch, schwimmen nah der Wasseroberfläche oder sinken zum Gewässergrund. Auffallend ist das Zittern des kompletten Körpers der Jungfische [weiterlesen...]
  • Schwimmblasenentzündung (SBE)
    Erste Anzeichen für eine Schwimmblasenentzündung sind eine Verdickung sowie eine deutlich gelbliche bis braune Trübung der Schwimmblasenwand im hinteren Bereich der Verbindungsstelle von vorderer und hinterer Kammer [weiterlesen...]

Systematik

Die nachstehende Liste ist nicht vollständig. Sie enthält lediglich Arten, in unserem Fischlexikon gespeichert sind.


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