Fischlexikon: die Familie "Echte Barsche (Percidae)"


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Echte Barsche (Percidae)

Systematik

Familie:
Percidae
(Echte Barsche)


Klasse:
Osteichthyes
(Knochenfische)

Percidae (Echte Barsche)

Die Echten Barsche (Percidae) sind eine Familie aus der Ordnung der Barschartigen (Perciformes).


Verbreitung

Die Tiere bewohnen Süßgewässer auf der gesamten Nordhalbkugel. Teilweise dringen sie auch ins Brackwasser vor, z. B. in die Ostsee.

Europäische Arten sind u. a. der Flussbarsch (Perca fluviatilis), der Kaulbarsch (Gymnocephalus cernuus), der Zander (Sander lucioperca) und der Streber (Zingel streber).


Anatomie/Merkmale

Die größte Art, der europäische Zander (Sander lucioperca), wird 130 cm lang, während die meisten Arten der Unterfamilie Etheostomatinae nicht einmal zehn Zentimeter erreichen (diese sind benthisch, spindelförmig und haben eine reduzierte oder keine Schwimmblase).

Die kleinste Art, Etheostoma denoncourti, wird nur 2,9 cm lang. Alle Echten Barsche ernähren sich carnivor von Wirbellosen oder kleineren Fischen.

Echte Barsche haben immer zwei Rückenflossen, die deutlich getrennt sind oder sich berühren können. Die erste wird von Stachelstrahlen gestützt, die zweite von Weichstrahlen. Die Afterflosse hat meist zwei, seltener einen Stachelstrahl.

Der zweite ist, wenn vorhanden, immer schwach entwickelt. Die paarigen, brustständigen Bauchflossen verfügen über einen Hart- und fünf Weichstrahlen. Die Echte Barsche besitzen kräftige Kammschuppen. Das Prämaxillare kann vorstreckbar sein, das Supramaxillare fehlt. Die Anzahl der Branchiostegalstrahlen liegt bei fünf bis acht.

Die Pseudobranchien sind meist frei und gut entwickelt, selten rudimentär.

Lebensweise

Echte Barsche können revierbildende Einzelgänger sein, aber auch Schwarmfische kommen in der Familie vor. Alle ernähren sich carnivor von Wasserinsekten, Würmern, Krebstieren und Fischlaich. Große Arten wie der Zander sind piscivore Raubfische.

Ihren Laich geben die Fische ins freie Wasser, zwischen Pflanzen, in Gruben im Boden ab oder heften ihn an ein festes Substrat. Brutpflege durch das Männchen kommt vor, z. B. bei den Springbarschen.


Systematik

Äußere Systematik

Echte Barsche gehören traditionell zur Unterordnung der Percoidei und werden der Ordnung der Barschartigen (Perciformes) zugeordnet. Beide Taxa gelten als polyphyletisch und lassen sich durch keinerlei Synapomorphien definieren. Phylogenetisch sind die Echten Barsche möglicherweise mit den Panzerwangen (Scorpaeniformes), den Sägebarschen (Serranidae), den Antarktisfischen (Notothenioidei) und Petermännchen (Trachinidae) verwandt.

Innere Systematik

Die Familie wird in drei Unterfamilien und zehn Gattungen unterteilt. Es gibt über 220 Arten, von denen 14 im gemäßigten Eurasien und mehr als 200 in Nordamerika östlich der Rocky Mountains leben. Über 130 Arten gehören zu den nordamerikanischen Springbarschen (Etheostoma).

Unterfamilie Percinae

In der Unterfamilie Percinae ist der Körper seitlich abgeflacht, der vorn liegende Interhämalknochen (der vorderste Stützknochen der Afterflosse, der auch die Leibeshöhle hinten abschließt) ist stark vergrößert, die Flossenstacheln der Afterflosse gut entwickelt. Die Vorkiemendeckel sind stark gezähnt. Normalerweise besitzen die Percinae 7 bis 8 Branchiostegalstrahlen. Die Schwimmblase ist gut entwickelt. Ohne Laichausschlag.

  • Gattung Gymnocephalus
    • Don-Kaulbarsch (Gymnocephalus acerina)
    • Ammersee-Kaulbarsch (Gymnocephalus ambriaelacus)
    • Donaukaulbarsch (Gymnocephalus baloni)
    • Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua)
    • Schrätzer (Gymnocephalus schraetser)
  • Gattung Perca
  • Gattung Percarina
    • Percarina demidoffii
    • Percarina maeotica

Unterfamilie Luciopercinae

In der Unterfamilie Luciopercinae ist der Körper spindelförmig. Der vorn liegende Interhämalknochen ist nicht größer als die dahinter liegende. Die Flossenstacheln der Afterflosse ist klein. Das Seitenlinie reicht bis auf die Schwanzflosse. Ohne Laichausschlag.

Unterfamilie Etheostomatinae

Bei der Unterfamilie Etheostomatinae, im deutschen auch Grundbarsche genannt, ist der Körper spindelförmig oder seitlich leicht abgeflacht.

Der vorn liegende Interhämalknochen ist stark vergrößert, die Flossenstacheln der Afterflosse gut entwickelt, der Rand des Vorkiemendeckel glatt oder nur teilweise gezähnt, meist 5 oder 6 Branchiostegalstrahlen, Schwimmblase reduziert oder fehlend. Mit Laichausschlag.

  • Gattung Ammocrypta
    • Ammocrypta beanii
    • Ammocrypta bifascia
    • Ammocrypta clara
    • Ammocrypta pellucida
    • Ammocrypta vivax
  • Gattung Crystallaria
    • Crystallaria asprella
  • Gattung Springbarsche (Etheostoma)
  • Gattung Percina

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