Fischlexikon: Flussbarsch (Perca fluviatilis)


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Süßwasserfische"

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Name:
Flussbarsch
Ordnung:
(deutsch)
Barschartige
Familie:
(deutsch)
Echte Barsche
Gattung:
Perca
Gattung+Art:
Perca fluviatilis
gesamt:
2888 Fischarten

Übersicht

Flussbarsch (Perca fluviatilis) - Copyright: Jürgen Westhauser

Flussbarsch mit Köderfisch im Maul

Der Flussbarsch (Perca fluviatilis) oder einfach "Barsch" ist ein Süßwasserfisch, der eine Länge von etwa 60 cm und ein Gewicht von etwa 5 kg erreichen kann.

Er gehört zur Gattung der Perca und zur der Familie der Echten Barsche (Percidae).

Das Mündungsdelta des Rheins ist z.B. ein Gewässer für große Barsche mit einer Länge von 50-60 cm.

Wichtige Voraussetzungen für das Wachstum sind das Nahrungsangebot und andere Gewässerbedingungen.

Der Flussbarsch ist in ganz Europa verbreitet. Er stellt keine besonderen Ansprüche an seinen Lebensraum, meidet aber verschlammte und flache Gewässer.

Man findet ihn in fliessenden und stehenden Gewässern, im Brackwasser der Ostsee und in Gebirgsgewässern bis etwa 1'000 m ü. M.

In der Schweiz wird der Flussbarsch auch "Egli" genannt, am Bodensee "Kretzer", im Englischen "European perch".


Korpulenzfaktor (KF)

Für diese und einige andere Fischarten wurde ein sogenannter Korpulenzfaktor (abgekürzt KF) festgelegt. Mit Hilfe dieses Korpulenzfaktors kann aus der Fischlänge das Fischgewicht bzw. aus dem Fischgewicht die Fischlänge berechnet werden. Diese Berechnung kann mit Hilfe unseres Fisch-Kalkulators durchgeführt werden.


Merkmale

Flussbarsch (Perca fluviatilis)

Flussbarsch (Perca fluviatilis)

Die wichtigsten Merkmale des Flussbarsches:

  • der Flussbarsch besitzt einen gedrungenen und seitlich abgeflachten Körperbau. Im Alter wird er zunehmend hochrückiger. Sein Kopf ist stumpfer und kürzer als der des Zanders
  • seine Rückenfärbung ist dunkel gräulich-braun bis olivfarben, seine Körperflanken deutlich heller
  • die Bauchseite des Flussbarsches ist silbrig-weiß, manchmal mit rötlichem Schimmer
  • die Körperflanken dieses Barsches sind mit deutlichen 6 bis 9 Querbinden bedeckt (sog. Barschstreifen)
  • die Rückenflossen des Flussbarsches bestehen aus einem hartstrahligen (1. Rückenflosse) und einem deutlich getrennten weichstrahligen Teil. Beide Rückenflossen sind gräulich-transparent gefärbt und lassen sich nach hinten zusammenklappen bzw. wie ein Fächer zusammenfalten
  • die Häute zwischen den Flossenstrahlen weisen häufig vereinzelte schwarze Flecken verschiedener Größe auf
  • die vordere (hartstrahlige) Rückenflosse des Flussbarsches besitzt einen großen dunklen Fleck am Hinterrand
  • seine Brust- und Bauchflossen sind rötlich gefärbt
  • die Bauchflossen des Flussbarsches sind weißlich und bauchständig, die vorne meist rötliche Afterflosse weist an ihrem Anfang zwei Stachelstrahlen auf
  • auch die Schwanzflosse ist außen an den Lappen meistens rötlich gefärbt
  • das Maul des Flussbarsches ist leicht oberständig, fast endständig, weit gespalten und mit kleinen Zähnen besetzt
  • die Kiemendeckel sind nach hinten spitz auslaufend und weisen einen Dorn auf
  • der Flussbarsch besitzt raue Kammschuppen, die auf dem freien Rand mit Zähnchen besetzt sind
  • Flossenformel: D1 XIII-XVII, D2 I-II/13-16, A II/8-10, P 0/14, V I/5

Verwechslungsarten: Der Amerikanische Flussbarsch (Perca flavescens) hat etwas mehr Sattelbinden (Querstreifen; 5-9) als der Europäische Flussbarsch (6-9), außerdem sind die ventralen Flossen des Amerikanischen Flussbarsches weniger rötlich und er wird nicht so groß wie der Europäische Flussbarsch (Perca fluviatilis).


Größe

Der Flussbarsch (Perca fluviatilis) wird maximal etwa 60 cm lang und bis zu 5 kg schwer. Die durchschnittliche Größe liegt zwischen 15 und 30 cm.


Maximales Alter

Das publizierte Höchstalter des Flussbarsches (Perca fluviatilis) beträgt 22 Jahre.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Flussbarsch (Perca fluviatilis)

kapitaler Flussbarsch

Der Flussbarsch stellt nur geringe Ansprüche an seinen Lebensraum und ist sehr anpassungsfähig.

Der Flussbarsch ist die häufigste Barschart mit dem größten Verbreitungsgebiet.

Er bewohnt fließende und stehende Gewässer, kommt aber auch im Brackwasser der Ostsee und in höheren Gebirgsgewässern bis ca. 1.000 m über dem Meeresspiegel vor.

Stark verschlammte, flache Gewässer meidet der Flussbarsch. Er bevorzugt größere, stehende Gewässer (z. B. Baggerseen) und langsam fließende Flüsse mit tiefem, steinigem Grund. In Flüssen bevorzugt er die Uferzone.

Jungfische des Flussbarsches leben in Schulen (Schwärmen) in Ufernähe oder in sogenannten Flachwasserzonen (Barschberge). Erwachsene Flussbarsche bevorzugen tiefere Gewässerbereiche und leben meist einzelgängerisch.


Fortpflanzung

Flussbarsch Laich

Flussbarsch-Laich

Die Laichzeit des Flussbarsches (Perca fluviatilis) erstreckt sich von März bis Juni.

Der Flussbarsch laicht an flachen Uferstellen. Die Weibchen laichen ihre ca. 1,5 - 2,5 mm großen Eier (3.000 - 300.000/Weibchen bzw. ca. 45.000 Eier pro kg Gewicht) in Form von langen, netzartigen Gallertschnüren (sog. Barschschnüre oder Laichschnüre) an Wasserpflanzen, Steinen oder Ästen ab.

Nach dem Schlüpfen schwimmen die Fischlarven des Flussbarsches zunächst an die Wasseroberfläche, um ihre Schwimmblase zu füllen.

Die Fischlarven leben zunächst im Pelagial und ernähren sich von Zooplankton.

Nach einigen Wochen kehren die jungen Fische ins Litoral zurück und stellen ihre Ernährung auf Makrozoobenthos um.


Nahrung

Die Fischlarven des Flussbarsches (Perca fluviatilis) steigen nach dem Schlupf zunächst an die Wasseroberfläche, um ihre Schwimmblase mit Luft zu füllen.

Dabei werden sie ins uferferne Freiwasser abgetrieben und ernähren sich zunächst von Zooplankton.

Nach einigen Wochen kehren sie in die Uferregion zurück und stellen ihre Ernährung auf Makrozoobenthos (zum Beispiel Insektenlarven, Würmer und Kleinkrebse) um.

Ab einer gewissen Größe können Flussbarsche zu Fischfressern (Piscivoren) werden und sich dann kannibalisch von anderen jungen Flussbarschen oder von Cypriniden wie Rotaugen oder Ukeleis ernähren.

Je nach Nahrungsangebot können sich auch ausgewachsene Flussbarsche weiterhin vom Makrozoobenthos anstatt von anderen Fischen ernähren. In einigen nährstoffarmen Gewässern ernähren sich Flussbarsche ausschließlich von Jungfischen der eigenen Art.

Seit sich der Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua) in vielen europäischen Gewässern ausbreitet, wird er zunehmend zum Nahrungskonkurrenten des Flussbarsches.


Bedeutung als Speisefisch

Omega 3 Fettsäuren - Copyright by Reno Martin (fotolia.com)

Der Flussbarsch (Perca fluviatilis) ist ein beliebter und sehr schmackhafter Speisefisch. Sein weißes Fleisch ist sehr mager und eiweißreich.

Der Flussbarsch kann im Ganzen (mit Haut und Schuppen) gebraten werden, oder man entfernt die Schuppen (was sehr mühsam ist) und isst ihn mit der schmackhaften Haut.

an kann auch die Haut ganz abziehen und den Fisch filetieren. Er hat viele Gräten, die sich aber nach dem Kochen leicht entfernen lassen.

Der Flussbarsch kann z.B. geschmort, gebacken oder gedünstet werden. Er sollte nicht mit stark aromatischen Beilagen zubereitet werden, da diese den Eigengeschmack überdecken.

Dieser Fisch versorgt unseren Körper mit wichtigen Nährstoffen wie z.B. Vitamin A, B2, B6, B12, Jod, wichtigen Mineralstoffen und Omega-3-Fettsäuren.

Mehr über die Nährwerte dieses Fisches erfahren Sie hier: Nährwerte des Flussbarsches.

Leckere Flussbarsch-Rezepte:


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Barschen (Percidae):

  • Beulen- oder Knotenkrankheit
    Zuerst bilden sich in der Muskulatur härtere Beulen, die mit der Zeit weicher werden und dann nach außen wie ein Geschwür aufbrechen [weiterlesen...]
  • Fleckenseuche
    Die erkrankten Fische weisen in der Haut fleckenartige (runde, ovale oder längliche) Rötungen bzw. weißgraue Nekrosen auf [weiterlesen...]
  • Kiemenkrebs (Ergasilus sieboldi)
    Nur sehr stark befallene Tiere magern erheblich ab, was auch Messerrücken genannt wird. Beim Anheben der Kiemendeckel sind die (oval geformten) Parasiten gut zu erkennen [weiterlesen...]
  • Kratzwürmer (Acanthocephalose)
    Die Symptome durch den Kratzwurmbefall sind sehr unterschiedlich und hängen von den infizierten Arten, deren Alter und Konstitution sowie von der Anzahl und der Art der Parasiten ab [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Wenn man die befallenen Fische schräg von vorne in Längsrichtung (gegen das Licht) betrachtet, erscheint die Haut trübe und wie mit Puderzucker bestreut [weiterlesen...]
  • Weißpünktchenkrankheit (Ichthyophthiriose)
    Befallene Fische haben bis stecknadelkopfgroße, weiße Knötchen am ganzen Körper, den Flossen und den Kiemen. In schweren Fällen können sich die Knötchen zu grauen Flächen vereinen [weiterlesen...]

Angelmethoden (so fängt man diese Fische..)

empfohlene Angelmethode

Grundangeln mit Laufbleimontage, Angeln mit der Pose, Spinnfischen (Kunstköder), Drop-Shot-Angeln,
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

z.B. Spinnrute, 2,70 m, 20-50 gr. Wurfgewicht oder Drop-Shot-Rute, 2,40-2,70 m

Rolle

z.B. Stationärrolle (Spinnrolle) oder Baitcastrolle

Hauptschnur

geflochtene oder monofile (Fluorcarbon) Schnur mit ca. 2,5 - 4 kg Tragkraft

Vorfach, Montage

ca. 2 - 3 kg Tragkraft

Haken, System

z.B. Drop-Shot-Haken Größe 1-2/0

Köder

z.B. bei Kunstködern: kleine Spinner, Twister, Gummifische

Fangzeit

während des ganzen Jahre, am besten im Herbst

zusätzliche Tipps

Barsche können auch mit Naturködern wie z.B. Maden, Würmern oder kleinen Köderfischen bzw. Fischfetzen beangelt werden. Grundsätzlich sollte mit größeren Haken mit breitem Hakenbogen gefischt werden


Literaturhinweis
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