Fischlexikon: Quappe, Aalrutte, Trüsche (Lota lota)


JAVASCRIPT ist deaktiviert!
Ativiere Javascript oder wechsle zu unserer Seite
Süßwasserfische"

 Fischart im Fischlexikon suchen 
 weitere Arten dieser Fisch-Familie 
Name:
Quappe
Ordnung:
(deutsch)
Dorschartige
Familie:
(deutsch)
Quappen
Gattung:
Lota
Gattung+Art:
Lota lota
gesamt:
2888 Fischarten

Übersicht

Quappe (Lota lota)

Kopf einer Quappe

Die Quappe (Lota lota) kann maximal ca. 150 cm lang und über 30 kg schwer werden.

Die Quappe ist der einzige Vertreter der Quappen (Lotidae), der das Süßwasser bewohnt. Man findet die Quappe auf der gesamten Nordhalbkugel zwischen dem 42. und 75. Breitengrad, Flüssen und Seen in Mitteleuropa.

Die Quappe kommt in den Ober- und Mittelläufen von Flüssen, in einigen tieferen Teichen, in höher gelegenen Stauseen und manchmal auch in den Unterläufen der Flüsse vor.

Man findet die Quappe auch auch im Brackwasser der Ostsee. Sie versteckt sich tagsüber in Gruppen zwischen den Steinen, nachts kommt sie zum Jagen hervor.

Die Quappe bevorzugt kühles, sauerstoffreiches Wasser. Standplätze in Seen sind Einmündungen von Flüssen und Bächen. Quappen führen ein verstecktes Leben. Wegen der Aufnahme von Bodennahrung wird die Quappe vielfach wie die Barbe zum Nachweis von Schwermetallen in den Gewässern verwendet. Die Schadstoffe lagern sich in der Leber ab.

Es gibt 2 Unterarten, Lota lota leptura in Ostsibirien, Alaska und Westkanada und Lota lota maculosa im übrigen Nordamerika.

Am Bodensee wird die Quappe (Lota lota) auch Trüsche genannt, anderenorts auch Rutte, Aalrutte, Trische, Treische, Rutte, Aalraupe oder Aalquappe. Die Quappe ist ein Knochenfisch aus der Familie der Dorsche (Gadidae) und der einzige Vertreter dieser Familie im Süßwasser.


Bedeutung als Speisefisch

Die Quappe (Lota lota) gilt als hervorragender Speisefisch. Die (vor der Laichzeit) große und fettreiche Leber ist bei Feinschmeckern äußerst begehrt. Quappen können gebraten oder geräuchert werden, wobei kleinere Quappen besser schmecken als allzu große.

Achtung!
Bei Quappen aus belasteten Gewässern sollte die Leber nicht verzehrt werden.


Korpulenzfaktor (KF)

Für diese und einige andere Fischarten wurde ein sogenannter Korpulenzfaktor (abgekürzt KF) festgelegt. Mit Hilfe dieses Korpulenzfaktors kann aus der Fischlänge das Fischgewicht bzw. aus dem Fischgewicht die Fischlänge berechnet werden. Diese Berechnung kann mit Hilfe unseres Fisch-Kalkulators durchgeführt werden.


Merkmale

Die wichtigsten Merkmale der Quappe:

  • der Körper der Quappe ist langgestreckt, vorne im Querschnitt rund, hinten zunehmend seitlich abgeflacht
  • die Quappe besitzt einen breiten, flachen Kopf, ihre Mundspalte ist leicht unterständig und breit
  • die Quappe besitzt 2 sehr kurze Barteln hinter den vorderen Nasenöffnungen und einen langen Bartfaden am Unterkiefer
  • ihre Seitenlinie endet vor dem Schwanzstiel
  • die Rückenflosse der Quappe ist zweigeteilt, die 2. Rückenflosse mindestens 6 x so lang wie die erste
  • die Bauchflossen der Quappe sind kehlständig (vor den Brustflossen eingelenkt), die Brustflossen kurz und rund
  • ihre Afterflosse ist sehr lang, die Schwanzflosse ist abgerundet
  • die Schuppen der Quappe sind klein und dünn und rundlich; die Haut der Quappe ist extrem schleimig
  • der Rücken der Quappe ist in der Grundfärbung braun, gelb-oliv bis grünlich. Der Körper ist braun oder schwärzlich marmoriert
  • die Flanken der Quappe sind heller und besitzen eine gelbliche Färbung, ihr Bauch ist weißlich
  • Flossenformel: D (insgesamt) 0/67-96, A 0/65-78, V 0/6-8, P 0/17-22, C 0/40
  • Wirbelzahl: 50-67

Größe

Die Durchschnittsgröße der Quappe (Lota lota) liegt bei ca. 30 bis 60 cm, die maximale Größe kann über 1oo cm betragen. Das durchschnittliche Gewicht der Quappe liegt bei ca. 1 kg, Gewichte bis 8 kg (in Deutschland) sind möglich.

Größere Unterschiede sind selbst in identischen Gewässern festzustellen, so sind die so genannten “Steinquappen” im Mittellauf der Oder deutlich kleiner als die “Haffquappen” im Brackwasser am Unterlauf.

Am 27. März 2010 fing Sean Konrad aus Kanada (Guide am Lake Diefenbaker) auf einen ganzen Hering eine Quappe mit 105 cm Länge und einem Gewicht von 23 Pfund. Dieser Fang wurde von der International Gamefish Association (IGFA) als neuer All-Tackle-Weltrekord anerkannt.


Maximales Alter

Die Quappe kann ca. 10 bis 12 Jahre alt werden.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Die Quappe (Lota lota) ist der einzige Vertreter der Dorschfamilie, der das Süßwasser bewohnt. Man findet die Quappe auf der gesamten Nordhalbkugel zwischen dem 42. und 75. Breitengrad, Flüssen und Seen in Mitteleuropa. Ziemlich häufig ist die Quappe in der Donau, der Oder und einigen ihrer Nebenflüsse anzutreffen.

Die Quappe lebt vorzugsweise im Süßwasser, obwohl man sie auch im Brackwasser von Flussmündungen findet. Sie bevorzugt kühleres Wasser in Seen und Flüssen mit Wassertemperaturen zwischen 4 bis 18 °C. Sie lebt bodennah auf kiesigen oder sandigen Untergründen in Wassertiefen bis 700 m. Als nachtaktiver Räuber versteckt sich die Quappe tagsüber zwischen Wurzeln, Steinen oder der Unterwasservegetation. Sie meidet weiche, schlammige Untergründe.


Fortpflanzung

Die Laichzeit erstreckt sich von November bis März. Die Quappe (Lota lota) laicht auf hartem Grund in Wassertiefen von 2 bis 50 m. Die Wassertemperatur muss dabei 0,5° C bis maximal 4° C betragen.

Die Quappen-Weibchen legen, je nach Größe, zwischen 35.000 und 5 Mill. Eier, die je ca. 1 mm groß sind. Nach 7 bis 10 Tagen schlüpfen die jungen Quappen-Larven, welche zu diesem Zeitpunkt etwa 3 mm lang sind. Die frisch geschlüpften Quappen schweben dann frei im Wasser und ernähren sich zunächst von Plankton.

Nach einem Jahr sind die jungen Quappen ca. 10 bis 15 cm groß. Mit 3 bis 4 Jahren werden sie geschlechtsreif. Die Quappe ist ein schnellwüchsiger Fisch, mit 5 Jahren ist sie bereits ca. 50 cm lang und 1 kg schwer.


Nahrung

Junge Quappen bis ca. 20-30 cm Länge ernähren sich von Wirbellosen, erwachsene Quappen fressen bei der nächtlichen Nahrungssuche überwiegend kleinere Fische (Gründlinge, Kaulbarsch etc.). Die Quappe liebt auch Fischlaich, weshalb man sie in der Vergangenheit auszurotten versuchte.


Angelmethoden (so fängt man diese Fische..)

empfohlene Angelmethode

Grundangeln
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

Grundrute (Grundmontage mit Laufblei zwischen 70 und 100 gr, je nach Strömung)

Rolle

Stationärrolle

Hauptschnur

0,25 - 0,30 monofil (besser bei Minusgraden, friert nicht ein)

Vorfach, Montage

0,18 - 0,20

Haken, System

1-er bis 4-er

Köder

Tauwurm (TOP), Fischfetzen, Leber

Fangzeit

beste Fangzeit sind die Wintermonate zwischen 18:00 und 23:00 Uhr

zusätzliche Tipps

Fangzeit sind die Wintermonate bei Dunkelheit zwischen 18:00 und 23:00 Uhr (die Quappe ist ein nachtaktiver Räuber) - Köder an strömungsreichen Stellen platzieren - nach dem Anschlag den Fisch möglichst zügig einholen, damit er sich nicht zwischen Steinen oder Wurzeln festsetzt - robustes Gerät empfohlen - anfüttern am besten mit Futterkorb und zerschnittenen Tauwürmern


Urheberrechte für den Text
Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der WESO GmbH.
Bildrechte

Viele Bilder unseres Fischlexikons sind durch Creative Commons (abgekürzt CC) oder andere Urheberrechte geschützt. Creative Commons ist nicht der Name einer einzigen Lizenz. Die verschiedenen Lizenzen von Creative Commons weisen vielmehr große Unterschiede auf. Weitere Informationen zu Creative Commons Lizenzen findet Ihr [hier].

Informationen zur GNU-Lizenz für freie Dokumentation (kurz: GFDL) findet ihr [hier].

Die Urheber und Lizenzrechte für die Bilder auf dieser Seite werden angezeigt, wenn Ihr auf das jeweilige Bild oder auf "Bildrechte anzeigen" klickt.

Alle Bilder wurden von uns digital bearbeitet und in der Größe beschnitten.

Cookies (Datenschutz)

Wir speichern ausschließlich Cookies, die zum Betrieb unserer Website technisch notwendig sind. Cookies werden nur für die aktuelle Sitzung gespeichert. Es werden keine Cookies von Dritten oder Cookies zur Benutzerverfolgung gespeichert.

Youtube-Videos (Datenschutz)

Wenn diese Seite Videos enthält und Ihr ein Video anklickt (öffnet), werden personenbezogene Daten (IP-Adresse) an den Betreiber des Videoportals (YouTube) gesendet. Daher ist es möglich, dass der Videoanbieter Eure Zugriffe speichert und Euer Verhalten analysieren kann. Dies geschieht jedoch erst, wenn Ihr ein Video auf dieser Seite öffnet.

Haftungsausschluss

Alle Artikel unseres Fischlexikons dienen ausschließlich der allgemeinen Information und erheben keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit wird keine Haftung übernommen.

Alle Bilder wurden von uns digital bearbeitet und beschnitten. Weitere Infos unter "Bildrechte".