Fischlexikon der Süßwasserfische: Barbe


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deut. Name:
Barbe
sonst. Name:
Flussbarbe, Pigge, Barbel
engl. Name:
Common Barbel
Ordnung:
 
(Karpfenartige)
Familie:
 
(Karpfenfische)
Gattung+Art:
Barbus barbus

Einträge:
1730

Info

Barbe (Barbus barbus)

Kopf einer Barbe

Die Barbe (Barbus barbus) kann über 100 cm lang und bis zu 10 kg schwer werden. Sie ist ein Süßwasserfisch und gehört zur Familie der Karpfenfische.

Die Barbe ist in ganz Europa verbreitet (mit Ausnahme der Alpen, Skandinaviens, des größten Teils Griechenlands und Südbulgariens)

Sie ist ein typischer Flussfisch und bevorzugt schnell fließende, sauerstoffreiche Gewässer mit steinigem, kiesigem und bewachsenem Grund.

Die Barbe hat dieser Region unserer Gewässer auch die Bezeichnung "Barbenregion" gegeben, da sie hier der Leitfisch ist.

Die Barbe wird auch Flussbarbe oder Pigge genannt.


Maximales Alter

Die Barbe (Barbus barbus) wird maximal etwa 12 bis 15 Jahre alt.


Merkmale

Barbe (Barbus barbus)

seitliches Kopfprofil

Die wichtigsten Merkmale der Barbe:

  • die Barbe hat einen langgestreckten Körper mit ovalem Querschnitt
  • der Körper ist seitlich nur wenig abgeflacht
  • das Kopfprofil der Barbe ist keilförmig, die Schnauze ist lang gestreckt. Das rüsselartige Maul ist unterständig und hat dicke Lippen
  • die Barbe hat 4 Barteln (2 am Rand der Oberlippe, 2 an den oberen Mundwinkeln)
  • der Bauch der Barbe ist gerade, der Rücken nur mäßig gewölbt
  • der Rücken ist olivgrün oder grünlich-weiß, die Seiten goldgelb oder grünlich schimmernd
  • der Bauch ist weißlich
  • der Körper der Barbe ist mit mittelgroßen Schuppen bedeckt. Entlang der Seitenlinie verlaufen 55-65 Schuppen
  • Brustflossen, Bauchflossen, Afterflosse und der untere Teil der Schwanzflosse der Barbe können manchmal rötlich gefärbt sein
  • die Rückenflosse und der obere Teil der Schwanzflosse sind farblos, fast durchsichtig oder zart graugrün gefärbt. Alle Flossen der Barbe sind relativ groß
  • der dritte und längste Flossenstrahl der Rückenflosse ist verdickt, härter als die anderen und an der Hinterkante "gesägt"
  • ihre Kiemendeckel glänzen oft goldfarben
  • Flossenformel: D III/8-9, A II-III/5-6, P I/15-17, V II/8, C 0/19-20
  • Schlundzähne: 2.3.5-5.3.2
  • Schuppenformel: mLR 58-61

Verwechslungsarten: Im Mittelmeerraum und in Osteuropa ist die Hundsbarbe (Barbus meridionalis) an den dunklen Flecken, dem nicht verdickten und gesägten 3. Rückenflossenstrahl und der längeren Afterflosse (reicht zurückgelegt bis zum Schwanzflossenansatz) zu erkennen.

Jungfische können mit Gründlingen (Gobio spp.) verwechselt werden, die sich am einfachsten durch die Anzahl der Barteln unterscheiden (1 Paar beim Gründling, 2 Paar bei der Barbe).


Größe

Barbe (Barbus barbus)

frisch gefangene Barbe

Die Barbe (Barbus barbus) kann maximal über 100 cm lang werden, die durchschnittliche Länge beträgt etwa 30-40 cm. ein Gewicht von etwa 10 kg erreichen.

Rekordfische

Im Jahr 2006 wurde in Großbritannien eine Barbe mit einem Gewicht von 9,65 kg und einer Länge von 90 cm gefangen.

Im Jahr 2005 wurde in Deutschland im Ismaninger Speichersee eine Barbe mit einem Gewicht von 7,2 kg und einer Länge von 87 cm gefangen.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Barbe (Barbus barbus)

Körperprofil der Barbe

Die Barbe ist in ganz Europa verbreitet (mit Ausnahme der Alpen, Skandinaviens, des größten Teils Griechenlands und Südbulgariens).

Die Barbe lebt als Grundfisch in sauerstoffreichen Fließgewässern mit stärkerer Strömung und sandigem oder kiesigem Untergrund.

Diese Gewässerregionen sind nach ihr benannt und werden als "Barbenregion" bezeichnet.

Barben sind typische Grundfische, die sich in starker Strömung wohl fühlen.

Barben bevorzugen Gumpen im Fluss oder halten sich unterhalb von Wehren, Turbinen und Mühlen auf. Wenn es dort kiesigen Grund und Wasserpflanzen gibt, hat man seinen "Barbenplatz" gefunden.

In den Wintermonaten sammeln sich die Barben zu großen Schwärmen und suchen ruhige Gewässerbereiche auf, wo sie in Unterständen wie Wurzeln oder Altholz überwintern.


Fortpflanzung

Barbe (Barbus barbus)

juvenile Barbe

Die Barbe wird mit etwa 4-5 Jahren geschlechtsreif. Sie laicht in den Sommermonaten (meist Mai bis Juli).

In dieser Zeit wandern die Fische in Schwärmen flussaufwärts und suchen flache, kiesige Laichplätze auf.

Dort laichen die Weibchen ihre ca. 3000 - 10000 Eier ab, die sie an den Untergrund kleben.

Die männlichen Barben befruchten anschließend die Eier. Nach ca. 2 Wochen schlüpfen die Fischlarven.

Männliche Barben bekommen zur Laichzeit einen Laichausschlag (weiße "Pickel" oder Knoten auf der Oberseite des Kopfes und im Nacken).

Die Eier (besonders vor dem Laichen) und das die Eier umgebende Bauchfleisch der Barben sind gesundheitsschädlich und dürfen nicht verzehrt werden.


Nahrung

Auf dem Speiseplan der Barbe (Barbus barbus) stehen Wasserinsekten, Mückenlarven, Würmer, Schnecken, Muscheln, gelegentlich auch Fischlaich.


Fangmethoden

empfohlene Angelmethode

Grundangeln, Feedern, Stippfischen (nur bei schwacher Strömung)
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

z.B. Grundrute oder (Heavy-) Feederrute (3,00-4,20 m, ca. 60-100 gr Wurfgewicht)

Rolle

z.B. Stationärrolle (robuste Spinnrolle) oder Baitcastrolle

Hauptschnur

0,25 - 0,30 monofile Schnur

Vorfach, Montage

0,20

Haken, System

Größe 6 bis 10 (mit starkem Rückgrat, damit sie nicht aufbiegen)

Köder

Maden, Würmer, im Feederkorb geriebenen Käse oder Käsestücke (junger Gauda) hinzufügen

Fangzeit

beste Fangzeit ist der Herbst (September-November), am besten in der Dämmerung

zusätzliche Tipps

Rute und Rolle sollten sehr stabil sein, Barben sind sehr starke Kämpfer. Trotzdem sind Barben relativ scheue Fische


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