Fischlexikon der Süßwasserfische: Brauner Zwergwels

Info

Die ca. 40 Arten umfassende Familie der Katzenwelse war ursprünglich nur auf dem amerikanischen Kontinent (Südkanada bis Mittelamerika) zu Hause. Der Braune Zwergwels stammt aus den östlichen USA (vom Gebiet der Großen Seen bis zum Golf von Mexiko). Bereits 1885 wurde er in Europa eingeführt und bildet heute vielerorts kleine, sich natürlich fortpflanzende Bestände.

Heute gilt er als Fischereischädling, da er als bodenbewohnender Raubfisch neben kleinen Wirbellosen auch Edelkrebse, Fischlaich und Fische frißt.

Maximales Alter

Unbekannt

Merkmale

Die wichtigsten Merkmale des Braunen Zwergwels::

• Sein Körper ist mäßig gestreckt, vorne im Querschnitt rund, hinter dem After seitlich abgeflacht.
• Er besitzt einen großen und flachen Kopf und eine endständige, sehr breite Mundspalte.
• Er hat 8 Barteln, wovon 2 lange auf dem Oberkiefer sitzen (diese reichen zurückgelegt bis
  über den Bauchflossenansatz), 4 kürzere auf der Kopfunterseite und je 1 an den hinteren Nasenlöchern.
• Schuppen fehlen vollständig, die Seitenlinie ist komplett.
• Alle Flossen sind abgerundet, die Rückenflosse nach vorne gerückt (weit vor den Bauchflossen), die Afterflosse ist mäßig lang.
• Er besitzt eine Fettflosse.
• Der 1. Strahl seiner Rücken- und Brustflossen ist zu einem Knochenstachel umgebildet, der Brustflossenstachel ist hinten kräftig gesägt.
• Seine Rückenfärbung ist schwarz bis olivbraun, seine Seiten mehr oder weniger dunkel marmoriert.
• Sein Bauch ist weißlich, alle Flossen einfarbig graubraun bis schwarz.
• Flossenformel: D (insgesamt) I/6-7, A I/21-24

Verwechslungsarten: Die beiden europäischen Silurus- Arten besitzen nur 3 bzw. 2 Paare von Barteln und keine Fettflosse. Der Schwarze Zwergwels (A. melas) hat rauhe Brustflossenstacheln, jedoch hinten nicht gesägt, seine Afterflosse ist kürzer (17-21 Strahlen) und die Flanken sind nie marmoriert oder gefleckt.

Größe

Die Durchschnittsgröße des Braunen Zwergwelses liegt bei 20-30 cm, maximal bei ca. 48 cm. Der Braune Zwergwels wird bis ca. 2 kg schwer.

Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Zwergwelse sind nachtaktiv und leben am Grund ruhiger Gewässer. Sie sind zählebig und stellen nur geringe Ansprüche an die Wasserqualität. Am besten gedeihen sie in warmen (> 18 °C), stehenden oder langsam fließenden Gewässern.

Fortpflanzung

Die Laichzeit liegt, je nach Gewässer, zwischen März und Mai bei einer Wassertemperatur um
18-20 °C. Die Eier (4.000-5.000) werden an einer geschützten Uferstelle in Nestmulden abgegeben und bewacht. Die Jungfische werden noch von dem Männchen bewacht.

Nahrung

Der Zwergwels ist ein nachtaktiver Räuber, der als Jungtier kleine Schnecken, Muscheln, Fischlaich und Insektenlarven bevorzugt. Die ausgewachsenen Exemplare ernähren sich von Krebsen, Kleinfischen und Fröschen.