Fischlexikon der Süßwasserfische: Schwarzer Piranha


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deut. Name:
Schwarzer Piranha
sonst. Name:
./.
engl. Name:
Redeye Piranha, Black Piranha
Ordnung:
 
(Salmlerartige)
Familie:
 
(Sägesalmler)
Gattung+Art:
Serrasalmus rhombeus

Einträge:
1858

Info

Schwarzer Piranha (Serrasalmus rhombeus)

Gebiss des Schwarzen Piranha

Der Schwarze Piranha (Serrasalmus rhombeus) ist ein tropischer Süßwasserfisch aus der Gattung Serrasalmus und der Familie der Sägesalmler (Serrasalmidae).

Der Schwarze Piranha kann eine maximale Länge von etwa 45 cm und ein Gewicht von etwa 3 kg erreichen.

Er stammt aus dem Norden Südamerikas östlich der Anden, wo er die Flusssysteme des Amazonas und des Orinokos, den Essequibo und andere Flüsse des Guayana-Schildes sowie die Küstenflüsse im Nordosten Brasiliens bewohnt.

Der Schwarze Piranha bevorzugt tropisch warme Gewässer mit Wassertemperaturen von 24 bis 30 °C und einem pH-Wert von 5,5 bis 7,5.

Ausgewachsene Tiere leben in größeren und tieferen Flussläufen, wo sie in der Nähe von Stromschnellen nach ihrer Beute jagen.

Je nach Verbreitungsgebiet variiert seine Färbung, was zu verschiedenen Bezeichnungen und Synonymen geführt hat. So sind bestimmte Farbvarietäten auch als Weißer Piranha bekannt, sein englischer Name lautet „Redeye Piranha” oder „Spotted Piranha”.

Der Schwarze Piranha wurde 1766 erstmals als Salmo rhombeus beschrieben. Als Typuslokalität wurde der Brokopondo-Stausee am Suriname-Fluss in Surinam angegeben.

Ist der Schwarze Piranha für den Menschen gefährlich?

Allgemein werden Piranhas als wahre „Tötungsmaschinen” eingestuft, die Menschen bis auf die Knochen abnagen können. Dies ist jedoch ein Mythos. Tatsächlich kann man bedenkenlos in den meisten Gewässern, in denen diese Fische vorkommen, baden. Piranhas nehmen Menschen zwar als Bedrohung wahr, versuchen aber instinktiv, ihnen aus dem Weg zu gehen.

Der Schwarze Piranha verhält sich jedoch aggressiver als andere Arten, besonders wenn er mangels Nahrung in Hungerstress gerät. Auch Plantschen oder hektische Bewegungen können Piranhas anlocken. Daher zählen Kinder oft zu den Opfern. Da diese Art auch äußerst territorial ist, kann es zu Angriffen kommen, wenn man ihrem Brutrevier zu nahe kommt.

Falls es zu einem Angriff kommt, kann er schon aufgrund der Größe seines Gebisses auch größere Verletzungen herbeiführen. Er kann mit einer Kraft von 320 N, also dem 30-fachen seiner Gewichtskraft, zubeißen. Da diese Fische bei einem Angriff relativ große Wunden hinterlassen, können sich diese schnell infizieren und dadurch schlecht verheilen.

Da Piranhas auch Aas fressen, fungieren sie als Gesundheitspolizei in ihren Gewässern und sind somit ein wichtiger Teil des Ökosystems.

Neben Haifischen zählt auch der Schwarze Piranha zu den gefährlichsten Raubfischen und kann auch dem Menschen gefährlich werden. Hier findet ihr weitere Informationen über die gefährlichsten Raubfische der Welt.


Maximales Alter

In freier Wildbahn beträgt die Lebenserwartung des Schwarzen Piranha (Serrasalmus rhombeus) etwa 15 Jahre, in Gefangenschaft hingegen mehr als 20 Jahre.


Merkmale

Schwarzer Piranha (Serrasalmus rhombeus)

Schwarzer Piranha (Serrasalmus rhombeus)

wichtige Merkmale des Schwarzen Piranhas:

  • der Schwarze Piranha hat einen hochrückigen, rhombusförmigen Körper
  • die scharfen, klingenartigen Zähne sitzen in einer einzelnen Reihe auf dem Ober- und Unterkiefer
  • die dreieckigen Zähne (insbesondere die hinteren) besitzen zwei oder drei Spitzen, von denen eine deutlich länger ist als die anderen
  • das Maul des Schwarzen Piranhas ist oberständig, der Unterkiefer ist deutlich länger als der Unterkiefer
  • die Augen erwachsener Exemplare sind rot
  • je nach Verbreitungsgebiet kann seine Färbung deutlich variieren: es existieren Varietäten von weiß bis schwarz
  • Jungfische des Schwarzen Piranhas durchlaufen im Laufe ihrer Entwicklung einen Farbwechsel. Zunächst sind sie hell bis silbrig gefärbt (manchmal auch gelblich) und mit kleinen dunklen Flecken bedeckt. In dieser Phase sind die Augen noch nicht rot gefärbt. Auch die Körperform der Jungfische verändert sich mit der Zeit: Der Rücken wird allmählich höher
  • mit zunehmendem Alter wird ihr silbriger Körper weniger fleckig und nimmt eine dunklere graue oder schwarze Färbung an. Wie dunkel die Fische werden, hängt von den örtlichen Wasserbedingungen ab. Fische in Peru scheinen am dunkelsten, nämlich tiefschwarz, zu werden
  • die Rückenflosse des Schwarzen Piranhas beginnt etwa nach dem Ende der Brustflossen
  • die Afterflosse beginnt etwa unter dem Ende der Rückenflosse und reicht bis zum Ansatz der Schwanzflosse
  • eine kleine Fettflosse ist vorhanden

Größe

Der Schwarze Piranha (Serrasalmus rhombeus) kann eine Maximallänge von etwa 45 cm erreichen, im Durchschnitt wird er jedoch nur etwa 32 cm lang. Aufgrund seiner geringen jährlichen Wachstumsrate erreichen jedoch nur sehr alte Individuen diese Maximalgröße. Der bislang größte Schwarze Piranha wog 3 kg und wurde im Rio Camatú in Amazonien gefangen.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Schwarzer Piranha (Serrasalmus rhombeus)

Schwarzer Piranha (Serrasalmus rhombeus)

Der Schwarze Piranha (Serrasalmus rhombeus) kommt im Norden Südamerikas östlich der Anden vor.

Er ist in den Flusssystemen des Amazonas und des Orinocos, im Essequibo und anderen Flüssen des Guayana-Schildes sowie in den Küstenflüssen im Nordosten Brasiliens zu finden.

Er wurde in Florida eingeführt, ist dort inzwischen jedoch ausgerottet.

Der Schwarze Piranha kommt in einer Vielzahl von Lebensräumen vor.

Die ausgewachsenen Tiere bevorzugen jedoch größere und tiefere Flussläufe. Dort jagen sie normalerweise in tiefen Abschnitten oder in der Nähe von Stromschnellen nach Beute.

Die Jungtiere werden dagegen am häufigsten in ruhigeren Abschnitten mit dichter Unterwasser- oder Ufervegetation gesichtet. In trüben, weißen Gewässern kommen eher hellere Fische vor, während in klaren oder dunklen Gewässern dunkle Fische überwiegen.


Fortpflanzung

Die Laichzeit des Schwarze Piranhas (S. rhombeus) ist abhängig von den Umweltbedingungen des jeweiligen Lebensraums und Gewässertyps.

Am Rio Xingu beginnt die Laichzeit bei Hochwasser, Temperaturen um 26 °C und einem sehr engen pH-Bereich von 6,7 bis 6,9. Am Rio Araguaia beginnt sie bei Wassertemperaturen von 22 bis 28 °C, pH-Werten von 5,8 bis 7,5 und einer Wasserhärte: von 4 bis 20 °dH. Im brasilianischen Rio Negro und im Río Orinoco in Venezuela beginnt die Laichzeit bei pH-Werten von 4,5 bis 7 und Wassertemperaturen von 24 bis 28 °C.


Nahrung

Schwarze Piranhas (Serrasalmus rhombeus) sind opportunistische Allesfresser. Sie ernähren sich von Pflanzen, heruntergefallenen Früchten sowie von kleineren Tieren wie Insekten und Fischen. Auch die Schuppen und Flossen anderer Fische stehen auf ihrem Speiseplan. Sie sind außerdem bekannte Aasfresser und ernähren sich von Kadavern im Fluss. Zumindest während der Brutzeit verteidigen sie ihr Gelege, das sich inmitten dichter Vegetation befindet.

Erwachsene Tiere leben in der Regel einzelgängerisch, während Jungfische in kleineren Gruppen oder Schwärmen jagen. Sie sind tagaktiv.


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