Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Der Anduez Ziersalmler (Nannostomus anduzei) stammt aus Südamerika, wo er im oberen Rio Orinoco und dem Rio Ereré, einem Zufluss des Rio Negro, verbreitet ist.
Sein Habitat ist ein sehr flacher (maximaler Tiefe ca. 50 cm) Waldbach namens Caño Provincial, der langsam fließendes und klares Wasser mit einem Bodensubstrat aus weißem Sand, untergetauchten Wurzeln und Laub enthält. Der Caño stammt aus einer Quelle, die von der Buriti-Palme Mauritia flexuosa umgeben ist. Er fließt etwa 2000 m, bevor er in eine breite, flache Lagune mündet, die sich in einem Gebiet neben dem Río Orinoco befindet. Dieses Gewässer besitzt einen pH-Wert von 5,0-7,0 und eine Wassertemperatur von etwa 30° C.
Aquaristik-Info
Temperatur: 22° C - 28° C
pH-Wert: 5,5 - 7,0
Gesamthärte: 2 - 10 °dH
Wasserregion: Mitte, oben
Aquarium: ab ca. 50 cm Seitenlänge (für eine Gruppe von etwa 8 Tieren)
Schwierigkeitsgrad: normal (Zucht schwieriger)
Fütterung:
hauptsächlich sehr kleines Lebendfutter, auch Frost- und Trockenfutter
Haltung:
Dieser Fisch sollte in einer Gruppe mit mindestens 10 Tieren gehalten werden. Das Becken sollte gut strukturiert sein und jedem Männchen und Weibchen Platz für ein eigenes Revier bieten. Das Wasser sollte weich und schwach sauer sein, am besten eignet sich ein typisches Schwarzwasseraquarium.
Diese Fische stellen recht hohe Ansprüche an die Wasserqualität und reagieren empfindlich auf Verschmutzungen jeder Art. Es sollten daher regelmäßige Wasserwechsel durchgeführt werden. Das Becken sollte außerdem mit feinfiedrigen Pflanzen besetzt werden, da die Weibchen hier ihre Eier ablegen. Wir empfehlen außerdem, das Becken mit Schwimmpflanzen abzudunkeln. Zur Vergesellschaftung empfehlen wir kleine und friedliche Arten wie z.B. den Blauen Neon (Paracheirodon simulans).
Es sollte auch auf genügend freien Schwimmraum geachtet werden. Diese Fische halten sich in der Regel nahe der Wasseroberfläche auf, wo sie sich zwischen Schwimmpflanzen verstecken. Diese Ziersalmler nehmen ihre Nahrung an der Wasseroberfläche auf.
Zucht:
Das Zuchtbecken sollte mit 1 Männchen und 2-3 Weibchen besetzt werden. Diese Fische sind Freilaicher und die Weibchen laichen ihre Eier zwischen feinfiedrigen Wasserpflanzen wie z.B. dem Zarten Hornblatt (Ceratophyllum submersum) ab. Das Ablaichen erfolgt in mehreren Schüben, wobei jedes Mal 1-5 Eier abgelegt werden. Das Zuchtbecken sollte unbedingt abgedunkelt werden und das Wasser sollte sauber, sauerstoffreich, weich und schwach sauer sein.
Man kann die Laichbereitschaft stimulieren, indem man die Fische mit viel frischem Lebendfutter (z.B. schwarzen Mückenlarven) füttert. Nach der Eiablage sollten die Elternfische umgehend (!) aus dem Zuchtbecken entfernt werden, sie sind schlimme Laichräuber. Um den Raub der Eier zu verhindern, sollte man sicherheitshalber einen Laichrost einsetzen.
Die Fischlarven schlüpfen, je nach Wassertemperatur, nach ca. 24-36 Stunden und schwimmen nach ca. 4-6 Tagen frei. Nachdem der Dottersack aufgebraucht ist, können die Jungfische zunächst mit Staubfutter oder Infusorien und danach mit frisch geschlüpften Artemia-Nauplien gefüttert werden.