Fischlexikon der Süßwasserfische: Polypterus retropinnis

Info

Polypterus retropinnis ist ein Süßwasserfisch aus der Gattung der Eigentlichen Flösselhechte (Polypterus) und der Familie der Flösselhechte (Polypteridae). Er stammt aus Afrika und erreicht eine maximale Länge von etwa 34 cm. Seine englische Bezeichnung lautet "West African bichir".

Maximales Alter

Das maximale Alter von Polypterus retropinnis ist uns zurzeit nicht bekannt.

Merkmale

Polypterus retropinnis

wichtige Merkmale von Polypterus retropinnis:

• Polypterus retropinnis besitzt auf seinem Rücken 7 bis 9 der für Flösselhechte typischen Flössel
• das Maul dieses Flösselhechtes ist in der Regel endständig, der Oberkiefer kann manchmal etwas überstehen (unterständig)
• eine Besonderheit bei Polypterus retropinnis ist die Färbung der Iris: diese zeigt um die Iris herum abwechselnd cremeweiße und schwarze Punkte
• die Körperfärbung dieses Flösselhechtes ist gräulich-braun bis rötlich-braun
• die obere Körperhälfte ist mit dunklen Marmorierungen bedeckt, die Unterseite (Bauchseite) ist cremefarben bis rötlich-braun
• der Ansatz der Rückenflosse ist hinter den Brustflossen. Die Flossen sind mit dunklen Punkten und Linien bedeckt
• mit Hilfe der großen und fächerförmigen Brustflossen kann sich dieser Flösselhecht auch außerhalb des Wassers auf dem Boden bewegen
• Flossenformel: D VII-IX/0, A XII-XV/0
  Wirbelzahl: 55-58

Größe

Polypterus retropinnis wird maximal ca. 34 cm lang.

Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Polypterus retropinnis lebt in Zentralafrika: dort lebt er meistens im Ogowe- und Kongo-Flussbecken. Sein Habitat sind kleine Flüsse, Sumpfgebiete und überschwemmte Bereiche.

Flösselhechte können auch in Gewässern mit geringem Sauerstoffgehalt überleben. Während der Trockenzeit graben sie sich im Schlamm ein und können so diese Zeit überleben. Mit den kräftigen Brustflossen sind Flösselhechte in der Lage, auch außerhalb des Wassers zu „laufen“.

Aquaristik-Info

Temperatur: 25° C - 28° C
pH-Wert: 6,5 - 7,0
Gesamthärte: 5-12 °dH
Wasserregion: unten
Aquarium: ab 100 cm Beckenlänge

Fütterung:
Lebend- und Frostfutter, Granulate

Haltung:
Als Biotop bevorzugen Flösselhechte Sand- oder Kiesboden, viele Versteckmöglichkeiten (offene Röhren, Wurzeln, Felsaufbauten), eine dichte Randbepflanzung mit robusten Pflanzen und gedämpfte Beleuchtung. Er ist sehr schwimmfreudig und benötigt daher viel freien Schwimmraum.

Da Flösselhechte gerne aus dem Wasser springen, muss das Becken sorgfältig abgedeckt werden. Wir empfehlen die Haltung in einer kleinen Gruppe von 3-4 Exemplaren. Eine Vergesellschaften mit gleich großen oder auch größeren Fischen ist möglich. Innerartlich ist er leicht aggressiv.

Zucht:
(siehe unter "Fortpflanzung")

Fortpflanzung

Bei der Fortpflanzung von Polypterus retropinnis schwimmen Rogner und Milchner eng nebeneinander, jagen sich oder der Milchner stubst den ruhenden Rogner an und streift ihn mit seiner geschwollenen Afterflosse. Er kann bei der Balz auch aus dem Wasser springen.

Die Eier (Laich) sind relativ groß (2,5 mm Ø), dotterreich und von einer klebrigen, mit Haftzotten versehenen Vitellinmembran (Dotterhaut) umgeben. Die schlüpfenden Dottersacklarven sind wenig entwickelt und hängen mit Hilfe eines Sekrets aus einer Klebedrüse an Wasserpflanzen.

Die weiter entwickelten Fischlarven, die bereits selbstständig Nahrung aufnehmen können, haben äußere, aus dem Kiemendeckel ragende Kiemenbüschel und ähneln den Larven einer Schwanzlurche.

Juvenile Flösselhechte führen ein verstecktes Leben in der Vegetation und auf dem Bodengrund. Die äußeren Kiemen bleiben auch bei juvenilen Fischen lange erhalten.

Nahrung

Polypterus retropinnis ist ein nachtaktiver Jäger. Er ernährt sich hauptsächlich von kleineren Fischen, Muscheln, Krebstieren und Würmern.

Alles, was er überwältigen kann, wird alles als Beute angenommen. Flösselhechte sind Stoßräuber. Sie "pirschen" sich an die Beute an, indem sie sich mit den kräftigen Brustflossen vorwärts schieben oder langsam heran schwimmen, um dann zuzustoßen. Die Augen spielen bei der Nahrungssuche eine eher untergeordnete Rolle. Flösselhechte "erschnüffelt" ihre Beute mit den Narinen (röhenartige Fortsätze der Nasenöffnungen).