Fischkrankheiten
Trichodina ist ein weit verbreiteter einzelliger Außenparasit auf Fischen und gehört zur Gruppe der Wimperntierchen (Ciliaten).
Trichodina erreicht eine Größe von ca. 50–80 µm. Die charakteristische Körperform ist schüsselförmig mit einem Hakenkranz auf der Unterseite und Härchen an der Außenseite (erinnert an ein UFO (mit abstehenden Haaren).
Trichodina ist eigentlich kein Parasit: als Einzeller ernährt er sich von Bakterien, die im Hautschleim enthalten sind, abgestorbenen Hautzellen und Detritus. Solange dieser Parasit nicht vermehrt auftritt, schadet er den Fischen auch nicht.
Trichodina schabt ständig mit seinen Häkchen auf der Unterseite Teile der Fischhaut ab, so dass bei vermehrtem Befall winzige Schädigungen in der Haut und/oder der Schleimschicht entstehen.
Die Fische (z.B. Koi) versuchen bei vermehrtem Befall, diese kleinen Verletzungen mit einer erhöhter Schleimproduktion zu kompensieren. Sitzen die Trichodina in den Kiemen, beeinträchtigen Sie die Atmung bei den Fischen.
Ein vermehrtes Auftreten von Trichodina weist jedoch darauf hin, dass die Hälterungsbedingungen der Fische nicht stimmen oder die Fische Stress ausgesetzt sind. Trichodina vermehren sich zwischen 4° C und 30° C. Je trüber das Wasser ist, desto schneller vermehrt sich Trichodina.
Bei starkem Befall können durch Trichodina sekundäre bakterielle Infektionen hervorrufen werden, die sich durch matte und nicht mehr glänzende Schuppen äußern.
Weitere Symptome befallener Fische sind eine Verdickung und dadurch bedingte leichte Weiß- oder Graufärbung der Schleimhaut, Klemmen der Flossen, ein Scheuern an Dekorationsgegenständen. Sie können bei starkem Befall auch die Nahrungsaufnahme einstellen.
Sitzen die Parasiten in den Kiemen, beeinträchtigen sie die Sauerstoffaufnahme und die Fische liegen regungslos auf dem Boden oder schnappen an der Oberfläche nach Luft.
Für eine Behandlung gibt es im Zoofachhandel eine Reihe frei erhältlicher Medikamente (z.B. Kaliumpermanganat, Chloramin T, Formaldehyd, Acriflavin oder Malachitgrün). In der Regel ist eine Behandlung ausreichend, da Trichodinen sich durch Teilung vermehren und alle Reproduktionsstufen gleichzeitig abgetötet werden.
Eine medikamentöse Behandlung ist jedoch nur eine kurzfristige Lösung. Langfristig bekommt man dieses Problem nur dann in den Griff, indem man alle Filter- und Rohrleitungen sorgfältig reinigt (Trichodina kommen in organischem Material vor).
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