Fischlexikon: die Familie "Koboldhaie (Mitsukurinidae)"


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Koboldhaie (Mitsukurinidae)

Systematik

Familie:
Mitsukurinidae
(Koboldhaie)


Klasse:
Chondrichthyes
(Knorpelfische)

Mitsukurinidae (Koboldhaie)

Die Koboldhaie (Mitsukurinidae) sind Salzwasserfische aus der Ordnung der Makrelenhaiartigen (Lamniformes). Die Koboldhaie bestehen aus einer einzigen Art - dem Koboldhai (Mitsukurina owstoni), einem seltenen Tiefseehai. Der Koboldhai kann maximal ca. 600 cm lang und über 300 kg schwer werden.

Als letztes Mitglied einer 125 Millionen Jahre (Kreidezeit) alten Linie und eines, das mehrere "primitive" Merkmale beibehalten hat, wurde der Koboldhai als "lebendes Fossil" beschrieben.


Verbreitung

Alle Exemplare eines Koboldhai wurden in allen drei Ozeanen gefangen, was auf eine breite globale Verbreitung hinweist. Der Koboldhai lebt in Wassertiefen bis ca. 1.370 m.


Anatomie/Merkmale

Koboldhai (Mistukurina owstoni)

Koboldhai (Mistukurina owstoni)

Der Koboldhai besitzt eine herausragende lange und flache Schnauze, die einer Schwertklinge ähnelt. Die proportionale Länge der Schnauze nimmt mit dem Alter ab. Seine Augen sind klein und es fehlen schützende Nickhäute. Hinter den Augen sitzen die Spritzlöcher (Spiraculum).

Das große Maul des Koboldhai ist parabolisch geformt. Die Kiefer sind sehr abriebfest und können fast bis zum Ende der Schnauze vorgestülpt werden. In der Regel liegen sie jedoch bündig an der Unterseite des Kopfes an.

Dieser Hai besitzt 35-53 obere und 31-62 untere Zahnreihen. Die Zähne im Hauptteil des Kiefers sind lang und schmal, in der Nähe der Symphyse (Kiefermittelpunkt) und in Längsrichtung sind sie besonders fein gerillt. Die hinteren Zähne in der Nähe der Kieferecken sind klein und haben eine abgeflachte Form zum Zerquetschen der Beute.

Die fünf Kiemenschlitzpaare sind kurz, wobei die Kiemenfasern innen teilweise freigelegt sind. Das fünfte Paar liegt über dem Ursprung der Brustflossen.

Der Körper des Koboldhai ist ziemlich schlank, die Haut schlaff. Die beiden Rückenflossen sind in Größe und Form ähnlich, beide sind klein und abgerundet. Die Brustflossen sind ebenfalls eher klein und gerundet. Die Bauch- und Afterflossen haben lange Basen und sind größer als die Rückenflossen. Der Schwanzstiel ist von Seite zu Seite abgeflacht und es fehlen Kiele oder Kerben. Die asymmetrische Schwanzflosse hat einen langen Oberlappen mit einer flachen ventralen Kerbe nahe der Spitze und einen undeutlichen Unterlappen.

Die weiche, semitransluzente (fast durchscheinende) Haut hat eine raue Textur, die aus einer Abdeckung von dermalen Dentikeln besteht. Lebende Haie dieser Art sind durch sichtbare Blutgefäße unter der Haut rosa oder bräunlich. Die Farbe wird mit zunehmendem Alter dunkler, junge Haie können dagegen fast weiß sein.

Die Ränder der Flossen sind grau oder blau durchscheinend, und die Augen sind schwarz mit bläulichen Streifen in der Iris. Nach dem Tod verblasst die Färbung schnell zu mattem Grau oder Braun.

Erwachsene Koboldhaie sind normalerweise zwischen 3 und 4 m lang. Die Gefangennahme eines riesigen Weibchens, das im Jahr 2000 auf 5,4–6,2 m geschätzt wurde, zeigte jedoch, dass diese Art weitaus größer werden kann als vermutet. Das maximale Gewicht eines 3,8 m langen Hais beträgt 210 kg. Es liegen keine Daten zu Wachstum und Alterung vor.

Ernährung

Koboldhaie ernähren sich hauptsächlich von Knochenfischen, Krebstieren und Kopffüßern. Er sucht seine Beute am Meeresboden und auch weit darüber. Beim Beutefang schnellen der Unter- und Oberkiefer weit hervor, wobei der Unterkiefer hierbei etwa doppelt so schnell nach vorne und gleichzeitig nach oben als der Oberkiefer stößt. Die maximale Geschwindigkeit der Kiefer beträgt 3,14 m / s.

Fortpflanzung

Über die Fortpflanzungsbiologie des Koboldhai liegen uns zurzeit keine gesicherten Erkenntnisse vor, da bisher noch kein trächtiges Weibchen gefangen wurde. Wahrscheinlich ist auch der Koboldhai, wie auch andere Makrelenhaiartige, ovovivipar.

Die Geburtsgröße liegt wahrscheinlich bei ca. 82 cm, (Länge des kleinsten bekannten Exemplars). Männchen erreichen die Geschlechtsreife mit einer Länge von etwa 2,6 m, während die Geschlechtsreife der Weibchen bisher noch unbekannt ist.


Systematik

  • Familie Mitsukurinidae

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