Fischlexikon: Flußneunauge, Pricke (Lampetra fluviatilis)


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Süßwasserfische"

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Name:
Flußneunauge
(deutsch)
Neunaugenartige
Familie:
(deutsch)
Neunaugen
Gattung:
Lampetra
Gattung+Art:
Lampetra fluviatilis
gesamt:
2895 Fischarten

Übersicht

Die zweitgrößte einheimische Neunaugenart ist wie das Meeresneunauge anadrom. Die Tiere wandern im Herbst vom Meer in die Flussoberläufe, wobei noch nicht geklärt ist, ob es ihre Ursprungsgewässer sind, die von den fortpflanzungsbereiten Tieren wieder aufgesucht werden. Dort legen sie zunächst eine Winterruhe ein, bevor sie von März bis Mai ablaichen.

Gefährdet ist das Flussneunauge sowohl durch Verschlechterung der Wasserqualität, durch die Wanderbarrieren und durch Verschlammung des Bodengrundes Ihrer Larvalbiotope aufgrund von Regulierung und Nährstoffeinleitung. Flussneunaugen sind vom Aussterben bedroht.


Merkmale

Die wichtigsten Merkmale des Flussneunauges:

  • Flussneunaugen haben einen aalförmigen Körper ohne paarige Flossen
  • sie besitzen einen Saugmund und 7 Kiemenöffnungen hinter den Augen
  • die Oberseite des Körpers ist dunkelgrau bis grünlichblau, die Bauchseite ist weiß und die Flossen schimmern lila.
  • die Rückenflosse ist deutlich zweigeteilt (während der Laichwanderung aneinander stoßend)
  • die Mundscheibe hat wenige, jedoch kräftige Zähne seitlich der Mundöffnung und am oberen Rand; unmittelbar br />über der Mundöffnung befindet sich eine breite Platte, die seitlich in je einen Zahn ausläuft
  • unterhalb der Mundöffnung befinden sich 5-9, meist  7 kräftige, scharfe Zähne.
  • an der Zungenplatte sind auf der Vorderkante 9-17 Zähnchen (meist 13-15) inseriert, wobei
    das mittlere ist größer und breiter ist als die anderen

Verwechslungsarten: Im Verbreitungsgebiet nur mit dem Meeres- und dem Bachneunauge zu verwechseln. Unterscheidung anhand der Größe und der Bezahnung der Mundscheibe.


Größe

Die Länge beträgt meist 30-40 cm, große Weibchen können bis 50 cm lang werden. Sie sind daumendick.


Maximales Alter

Nicht bekannt.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Küstengebiete von Ost- und Nordsee bis ins westliche Mittelmeer, einschließlich der dort mündenden Flusssysteme.

Binnenformen existieren in den großen Seen Nordwest- Russlands (z.B. eine völlig schwarze Form im Ladogasee).
Nicht im Donaubecken.


Fortpflanzung

Zum Laichen – im Frühjahr (Februar-Mai) - benötigt das Flußneunauge beschattete Bachbereiche mit 5 - 30 cm (max. 60 cm) Wassertiefe sowie mit Kies-Sand-Sedimenten.

Die Paarung erfolgt tagsüber in Gruppen bis zu 15 Tieren und bei einer Temperatur ab 10 –11 ° C. Die Larven benötigen Feinsedimentbereiche (Ton-, Schlick- und Sandfraktionen) mit geringer Strömungs-geschwindigkeit unter
0,4 m/s.

Nach der Eiablage (4.00 -40.000 Eier) gehen die Elterntiere zugrunde. Die Larven (Querder) wandern in geeignete Gewässerabschnitte, wo durch ausreichende Strömung Ab- und Umlagerungen organischer Substanzen gewährleistet sind.

Die Flussneunaugen wandern nach der Metamorphose (ab März), bei einer Länge von 9-15 cm und nach 3-5 jährigem Süßwasseraufenthalt ins Meer. Die Abwanderung findet nur nachts statt.


Nahrung

Im Meer halten sich Flussneunaugen wohl vorwiegend im flachen Küstenbereich auf. Sie ernähren sich von Fischen (Heringe, Dorsche u.a.), deren Schwärmen sie folgen. Im Gegensatz zu Meeresneunaugen, die vorwiegend Blut und andere Körpersäfte saugen, sind Flussneunaugen in der Lage, Haut- und Muskelstücke von ihren Opfern abzuraspeln. Dabei dringen sie oft in die Leibeshöhle ihrer Beutefische ein, wobei diese natürlich getötet werden. Die Lebensweise des Flussneunauges ist somit eher räuberisch als parasitisch.

Die Rückwanderung zu den Laichgebieten - hierbei wird die Nahrungsaufnahme eingestellt - erfolgt
3 -5 Jahre später.


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