Fischlexikon: Glattrochen (Dipturus batis)

Übersicht

Der Glattrochen (Dipturus batis) ist der größte Rochen (Batoidea) an den europäischen Küsten. Nach neueren Analysen handelt es sich offenbar um zwei Arten, von denen die eine bereits fast ausgestorben ist. Die beiden Formen werden provisorisch als Dipturus cf. flossada und Dipturus cf. intermedia bezeichnet.

Merkmale

Die wichtigsten Merkmale des Glattrochen:

• der Glattrochen besitzt eine lange und spitze Schnauze
• Glattrochen haben einen rhombischen Körper, die Flügel sind tief nach innen eingebuchtet. Er besitzt spitze Flügelenden
• Schleimporen sind als schwarze Punkte sichtbar
• die Körperoberseite ist mit hellen und dunklen Flecken versehen (falsche "Augenflecken")
• die Bauchseite ist verwaschen grau
• junge bzw. halbwüchsige Glattrochen besitzen eine glatte Haut
• die größeren, erwachsenen Exemplate sind zum Teil mit 12-18 Dornen entlang der Schwanzmitte bestachelt, weitere Dornen befinden sich an den Schwanzkanten
• Jungtiere besitzen Dornen an den Augenrändern

Größe

Die maximale Länge beträgt 285 cm, das max. Gewicht ca. 115 kg. Die durchschnittliche Größe beträgt ca. 100 - 150 cm.

Maximales Alter

Der Glattrochen wird ca. 15-20 Jahre alt.

Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Glattrochen lebt in Küstennähe im nordöstlichen Atlantik vom Senegal bis zum Nordkap und nach Island, in der Nordsee, im westlichsten Teil der Ostsee und im westlichen Mittelmeer, von Gibraltar bis zur Nordküste Tunesiens und, im Norden, bis zur westlichen Küste der Ägäis.

Junge Glattrochen leben im flachen Wasser, ältere Tiere in Tiefen von 100-600 m.

Fortpflanzung

Im Frühjahr paaren sich die Glattrochen, im Sommer legen die Weibchen rechteckige, zunächst grüne, später braune Eikapseln. Die Eikapseln haben an jeder Ecke je einen Haltefaden und sind mit Größen von bis zu 24 x 14 Zentimeter sehr groß.

Die Jungen schlüpfen je nach Wassertemperatur nach 2-5 Monaten.

Nahrung

Sie ernähren sich von benthischen Tieren, zunächst von kleinen, wirbellosen Tieren, wie Borstenwürmer und Krebstiere, später vor allem Fische wie Sandaale und Plattfische.