Fischlexikon: Langschnauzen-Seepferdchen (Hippocampus reidi)


JAVASCRIPT ist deaktiviert!
Ativiere Javascript oder wechsle zu unserer Seite
Salzwasserfische"

 Fischart im Fischlexikon suchen 
 weitere Arten dieser Fisch-Familie 
Name:
Langschnauzen-Seepferdchen
Ordnung:
(deutsch)
Seenadelartige
Familie:
(deutsch)
Seenadeln
Gattung:
Hippocampus
Gattung+Art:
Hippocampus reidi
gesamt:
2888 Fischarten

Übersicht

Das Langschnauzen-Seepferdchen (Hippocampus reidi), auf englisch "Longsnout seahorse" oder "Slender sea horse", auf spanisch "Caballito de mar" oder "Caballito hocico largo", ist ein Seepferdchen aus der Familie der Seenadeln (Syngnathidae).

Seepferdchen zählen zu den zu den bedrohten Arten. Der internationale Handel findet unter der Kontrolle des Washingtoner Artenschutzabkommen statt.


Merkmale

Die wichtigsten Merkmale des Langschnauzen-Seepferdchen:

  • seine Körperform ist typisch für Seepferdchen. Seine Schnauze ist relativ lang (namensgebend). Wie bei allen Seepferdchen ist sein Körper von einem gerippten Hautknochenpanzer bedeckt
  • die Färbung variiert sehr stark: weißlich, grünlich, gelb, orange, rötlich, schwarz. Außerdem kann diese Art seine Farbe je nach Stimmungslage verändern
  • der meist zusammengewickelte Schwanz (Wickelschwanz) dient zur Verankerung an Gräsern oder auch an Artgenossen. Dieser Schwanz wird nicht seitlich (wie bei Knochenfischen), sondern nach unten bewegt
  • bei großer Gefahr flüchten Seepferdchen aber auch mit ausgestrecktem Schwanz
  • der Kopf ähnelt einem Pferdekopf, der Hinterleib ist wurmartig
  • das Maul ist röhrenförmig, die Schnauze relativ lang
  • Männchen sind durch ihre deutlich sichtbare Brusttasche am Bauch von den Weibchen zu unterscheiden
  • Seepferdchen bewegen sich nur sehr langsam (schwebend) vorwärts. Den notwendigen Schub erzeugt die relativ kleine Rückenflosse und 2 kleine, am Hinterkopf direkt hinter den Kiemendeckeln sitzende Brustflossen, die als Steuerruder dienen
  • Flossenformel: D (gesamt) 0/16-19

Größe

Das Langschnauzen-Seepferdchen (Hippocampus reidi) wird maximal ca. 14-18 cm lang.


Maximales Alter

Nicht bekannt.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Langschnauzen-Seepferdchen ist der Westatlantik: North Carolina (USA), Bermuda und Bahamas bis nach Santa Catarina, Brasilien (29°N - 25°S, 133°W - 40°W).

Sein Habitat sind küstennahe Seegras- oder Seetangwiesen, auch Gorgonien (Hornkorallen). In verschiedenen Regionen können Unterarten auftreten: so gibt es z.B. in Brasilien die Unterart "Hippocampus reidi brasil" mit einer orangen Färbung. Diese Unterart ist außerdem etwas größer als "Hippocampus reidi".


Aquaristik-Info

Temperatur: ca. 22° - 27° C
Aquarium: ca. 200 Liter
Schwierigkeitsgrad: nur für Experten!

Fütterung:
Mysis, Krill (weniger Artemia). Nahrungsspezialist!

Haltung:
Das Becken sollte dem Seepferdchen viele Möglichkeiten bieten, sich mit seinem Wickelschwanz festzuhalten: Caulerpa (Grünalgen), Gorgonien (Hornkorallen), Weichkorallen (Alcyonacea) oder filigrane Riffkeramik. Nesselnde Korallen sind wegen des Nesselgiftes unbedingt zu vermeiden! Die Strömungsgeschwindigkeit sollte niedrig sein, die Beckenhöhe höher als 50 cm. Da Seepferdchen mehrfach täglich (4-6 mal) gefüttert werden sollten, muss auf einen ausreichend leistungsfähigen Abschäumer geachtet werden.

Seepferdchen sollten paarweise oder in kleinen Gruppen gehalten werden (Artenbecken). Eine Vergesellschaftung mit z.B. Seenadeln oder Mandarinfischen ist möglich (ruhige, langsam fressende Arten).

Die Haltung des Langschnauzen-Seepferdchen (Hippocampus reidi) ist meldepflichtig (CITES). Beim Kauf sollte daher unbedingt auf entsprechende Nachweise geachtet werden

Zucht:
(siehe unten unter Fortpflanzung)


Fortpflanzung

Seepferdchen leben in den meisten Fällen monogam, Männchen und Weibchen bleiben ein Leben lang zusammen. Sie pflanzen sich das ganze Jahr hindurch fort.

Laut aktuellen Untersuchungen zeigen sich Männchen äußerst wählerisch bei der Auswahl des Weibchens: sie bevorzugen anscheindend größere Weiibchen. Der Grund hierfür dürfte dadurch begründet sein, dass die Größe und Menge der Eier mit der Körpergröße der Weibchen steigt, sodass die Paarung mit größeren Weibchen positive Auswirkungen auf die Reproduktion der Art haben kann.

Wenn ein Männchen ein Weibchen umwirbt, wird dieses immer erregter. Es wendet seinen Kopf ab und versucht, das Männchen seitlich zu berühren. Das Männchen weicht daraufhin seitlich aus oder es sinkt langsam zu Boden. Nun beginnen die Seepferdchen einen "Paarungstanz", der je nach Art unterchiedlich ausfällt und unterschiedlich lange andauern kann.

Bei der nachfolgenden Paarung halten sie sich mit den Schwänzen fest und schmiegen sich eng aneinander. Das Weibchen legt ihre (ca. 100-300) Eier in die Bruttasche am Bauch des Männchens und diese werden bei der Übergabe von ihm befruchtet.

Nach ca. 14 Tagen setzt das Männchen die ca. 7 mm großen und voll entwickelten Jungtiere frei. Die Elterntiere betreiben nach dem Schlupf keine Brutpflege, die Jungtiere ernähren sich von Zooplankton (z. B. Rädertierchen oder Ruderfußkrebsen).


Nahrung

Das Langschnauzen-Seepferdchen (Hippocampus reidi) ist ein Lauerjäger. Es ernährt sich in freier Natur von tierischem Plankton. Beim Fressen erzeugt es durch Abklappen des Unterkiefers einen starken Sog und zieht somit die Beute in das röhrenförmige Maul.


Krankheiten

Alle Seepferdchen sind anfällig für die Gasblasenkrankheit (GBK) und weiteren, noch nicht endgültig bestimmten Krankheiten. Auch können Parasitäre oder Baterielle Erkrankungen auftreten.

Bei der GBK bilden sich Blasen am Körper der Tiere. Diese Blasen, welche sich meistens zuerst am Schwanz zeigen, führen dann zum Auftrieb und letztendlich zum Verhungern der Seepferdchen. Der Krankheitsverlauf endet laut aktuellen Informationen immer tödlich für die betroffenen Tiere.

Vermutungen, die in viele Foren verbreitet werden, dass die Seepferdchen "Luft verschlucken", sind Unsinn, da Seepferdchen die Luft durch ihre Kiemen ausblasen.

Die Pflege von Seepferdchen sollte daher nur von Experten in speziellen Becken erfolgen, die über eine ausreichend starke UVC-Klärung verfügen und die Wasserbelastung (Seepferdchen sind starke Esser!) mittels sehr kräftiger Filterung in den Griff bekommen können.


Urheberrechte für den Text
Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der WESO GmbH.
Bildrechte

Viele Bilder unseres Fischlexikons sind durch Creative Commons (abgekürzt CC) oder andere Urheberrechte geschützt. Creative Commons ist nicht der Name einer einzigen Lizenz. Die verschiedenen Lizenzen von Creative Commons weisen vielmehr große Unterschiede auf. Weitere Informationen zu Creative Commons Lizenzen findet Ihr [hier].

Informationen zur GNU-Lizenz für freie Dokumentation (kurz: GFDL) findet ihr [hier].

Die Urheber und Lizenzrechte für die Bilder auf dieser Seite werden angezeigt, wenn Ihr auf das jeweilige Bild oder auf "Bildrechte anzeigen" klickt.

Alle Bilder wurden von uns digital bearbeitet und in der Größe beschnitten.

Cookies (Datenschutz)

Wir speichern ausschließlich Cookies, die zum Betrieb unserer Website technisch notwendig sind. Cookies werden nur für die aktuelle Sitzung gespeichert. Es werden keine Cookies von Dritten oder Cookies zur Benutzerverfolgung gespeichert.

Youtube-Videos (Datenschutz)

Wenn diese Seite Videos enthält und Ihr ein Video anklickt (öffnet), werden personenbezogene Daten (IP-Adresse) an den Betreiber des Videoportals (YouTube) gesendet. Daher ist es möglich, dass der Videoanbieter Eure Zugriffe speichert und Euer Verhalten analysieren kann. Dies geschieht jedoch erst, wenn Ihr ein Video auf dieser Seite öffnet.

Haftungsausschluss

Alle Artikel unseres Fischlexikons dienen ausschließlich der allgemeinen Information und erheben keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit wird keine Haftung übernommen.

Alle Bilder wurden von uns digital bearbeitet und beschnitten. Weitere Infos unter "Bildrechte".