Fischlexikon: Kurzschnäuziges Seepferdchen (Hippocampus hippocampus)


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Kurzschnäuziges Seepferdchen (H.  hippocampus)
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Name:
Kurzschnäuziges Seepferdchen
Ordnung:
(deutsch)
Seenadelartige
Familie:
(deutsch)
Seenadeln
Gattung:
Hippocampus
Gattung+Art:
Hippocampus hippocampus
gesamt:
2894 Fischarten

Übersicht

Das Kurzschnäuzige Seepferdchen (Hippocampus hippocampus), auch "Mittelmeer-Seepferdchen" genannt, auf englisch "Short snouted seahorse", auf französisch "Hippocampe à museau court" oder "Hippocampe à nez court", ist ein Seepferdchen aus der Familie der Seenadeln (Syngnathidae).

Seepferdchen zählen zu den zu den bedrohten Arten. Der internationale Handel findet unter der Kontrolle des Washingtoner Artenschutzabkommen statt.


Merkmale

Die wichtigsten Merkmale des Kurzschnäuzigen Seepferdchen:

  • seine Körperform ist typisch für Seepferdchen. Wie bei allen Seepferdchen ist sein Körper von einem gerippten Hautknochenpanzer bedeckt. Der Rumpf ist kräftig und bei weiblichen Exemplaren ventral gerundet
  • auf seinem Kopf, Rücken und dem gesamten Schwanz befinden sich meistens größere Hautfäden. Über dem Auge befindet sich ein Dorn. Körperringe: 11 + 37 (35-38). Stacheln niedrig (sehr niedrig bei erwachsenen Exemplaren. Deutliche Augen-Stacheln
  • die Färbung variiert mit dem jeweiligen Lebensraum und der Wassertiefe. Meistens ist sie dunkelbraun, hellbraun, gelb, grünlich-gelb, orange, lila oder schwarz. Es kann seine Körperfärbung seiner Umgebung anpassen. Manchmal ist der Körper mit kleinen weißen Punkten bedeckt, die jedoch nicht in breiten horizontalen Wellenlinien verschmelzen
  • die Schnauze ist sehr kurz (weniger als 1/3 der Kopflänge) und leicht nach oben gebogen
  • wie bei allen Seepferdchen dient der meist zusammengewickelte Schwanz (Wickelschwanz) zur Verankerung an Gräsern oder auch an Artgenossen. Dieser Schwanz wird nicht seitlich (wie bei Knochenfischen), sondern nach unten bewegt. Bei großer Gefahr flüchten Seepferdchen aber auch mit ausgestrecktem Schwanz
  • allgemein bewegen sich Seepferdchen nur sehr langsam (schwebend) vorwärts. Den notwendigen Schub erzeugt die relativ kleine Rückenflosse und 2 kleine, am Hinterkopf direkt hinter den Kiemendeckeln sitzende Brustflossen, die als Steuerruder dienen
  • Flossenformel: D (gesamt) 0/16-18, P 0/13-15

Verwechslungsarten: Wird oft mit dem Langschnäuziges Seepferdchen (Hippocampus guttulatus) verwechselt. Diese Art hat jedoch 19 oder mehr Rückenflossenstrahlen, die Schnauze ist länger die weiblichen Exemplare sind am Rumpf schlanker.


Größe

Das Kurzschnäuzige Seepferdchen (Hippocampus hippocampus) wird maximal ca. 13 cm lang, die durchschnittliche Länge beträgt ca. 7 cm.


Maximales Alter

Nicht bekannt.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Kurzschnäuzigen Seepferdchen ist der Ostatlantik: Britische Inseln und das Wattenmeer, nach Süden an den Golf von Guinea, die Azoren, Kanarische Inseln und entlang der afrikanischen Küste nach Guinea. Auch das Mittelmeer (52°N - 2°N, 32°W - 42°O).

Sein Habitat sind weiche Untergründe zwischen Felsen und Algen. Die bevorzugte Wassertiefe liegt zwischen ca. 30-60 m. Im Winter leben sie in tieferen Zonen. Wie auch andere Seepferdchen legt es manchmal durch starke Strömungen oder Wellen größere Strecken zurück.


Aquaristik-Info

Temperatur: ca. 15° - 18° C
Aquarium: ab ca. 300 Liter
Schwierigkeitsgrad: nur für Experten!

Fütterung:
Lebendfutter (bevorzugt!), Mysis, Zooplankton (Nahrungsspezialist)

Haltung:
Wie alle Seepferdchen sind sie in einem speziellen, Seepferdchen-freundlichen Becken zu halten. Das Becken sollte dem Seepferdchen viele Möglichkeiten bieten, sich mit seinem Wickelschwanz festzuhalten: Caulerpa (Grünalgen), Gorgonien (Hornkorallen), Weichkorallen (Alcyonacea) oder filigrane Riffkeramik. Nesselnde Korallen sind wegen des Nesselgiftes unbedingt zu vermeiden! Die Strömungsgeschwindigkeit sollte nicht zu hoch sein, die Beckenhöhe höher als 50 cm. Da Seepferdchen mehrfach täglich (4-6 mal) gefüttert werden sollten, muss auf einen ausreichend leistungsfähigen Abschäumer geachtet werden.

Seepferdchen sollten paarweise oder in kleinen Gruppen gehalten werden (Artenbecken). Eine Vergesellschaftung mit z.B. Seenadeln oder Mandarinfischen ist möglich (ruhige, langsam fressende Arten).

Die Haltung von Seepferdchen ist meldepflichtig (CITES). Beim Kauf sollte daher unbedingt auf entsprechende Nachweise geachtet werden. Um diese bedrohte Art nicht weiter zu gefährden, sollte man unbedingt Nachzuchten kaufen.

Zucht:
(siehe unter Fortpflanzung)


Fortpflanzung

Detaillierte Informationen zum Fortpflanzungsverhalten des Kurzschnäuzigen Seepferdchen (Hippocampus hippocampus) liegen uns zurzeit nicht vor.

Allgemeine Informationen zur Fortpflanzung von Seepferdchen

Seepferdchen leben in den meisten Fällen monogam, Männchen und Weibchen bleiben ein Leben lang zusammen. Sie pflanzen sich das ganze Jahr hindurch fort. Sie sind ovovivipar („Ei-Lebend-Geburt“).

Der eigentlichen Paarung geht eine relativ lange Balz voraus, die aus einem spiralförmigen Auf und Ab besteht. Beide Geschlechter treffen sich in den Morgenstunden. Sie schwimmen eine Weile mit fest ineinander verschlungenen Schwänzen nebeneinander her. Sobald das Weibchen paarungsbereit ist, beginnt es mit einem speziellen Balztanz, der mit der Begattung endet.

Die Eier werden mit recht großen Dottervorrat von den Weibchen produziert. Beim Geschlechtsakt spritzen sie die Eier in die Bauchtasche der Männchen und dieses befruchtet dabei die Eier.


Nahrung

Das Kurzschnäuzige Seepferdchen (Hippocampus hippocampus) ist ein Lauerjäger. Es ernährt sich in freier Natur von tierischem Plankton, kleinen Garnelen und Krebsen. Beim Fressen erzeugt es durch Abklappen des Unterkiefers einen starken Sog und zieht somit die Beute in das röhrenförmige Maul.


Krankheiten

Alle Seepferdchen sind anfällig für die Gasblasenkrankheit (GBK) und weiteren, noch nicht endgültig bestimmten Krankheiten. Auch können Parasitäre oder Baterielle Erkrankungen auftreten.

Bei der GBK bilden sich Blasen am Körper der Tiere. Diese Blasen, welche sich meistens zuerst am Schwanz zeigen, führen dann zum Auftrieb und letztendlich zum Verhungern der Seepferdchen. Der Krankheitsverlauf endet laut aktuellen Informationen immer tödlich für die betroffenen Tiere.

Vermutungen, die in viele Foren verbreitet werden, dass die Seepferdchen "Luft verschlucken", sind Unsinn, da Seepferdchen die Luft durch ihre Kiemen ausblasen.

Die Pflege von Seepferdchen sollte daher nur von Experten in speziellen Becken erfolgen, die über eine ausreichend starke UVC-Klärung verfügen und die Wasserbelastung (Seepferdchen sind starke Esser!) mittels sehr kräftiger Filterung in den Griff bekommen können.


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