Fischlexikon: Kragenhai (Chlamydoselachus anguineus)


JAVASCRIPT ist deaktiviert!
Ativiere Javascript oder wechsle zu unserer Seite
Salzwasserfische"

 Fischart im Fischlexikon suchen 
 weitere Arten dieser Fisch-Familie 
Name:
Kragenhai
Ordnung:
(deutsch)
Grauhaiartige
(deutsch)
Kragenhaie
Gattung:
Chlamydoselachus
Gattung+Art:
Chlamydoselachus anguineus
gesamt:
2892 Fischarten

Übersicht

Der Kragenhai (Chlamydoselachus anguineus), manchmal auch "Schlangenhai" oder "Krausenhai" genannt, ist ein Salzwasserfisch aus der Familie der Kragenhaie (Chlamydoselachidae). Der Kragenhai ist weltweit in der Tiefsee verbreitet und wird maximal ca. 200 cm lang. Seine englische Bezeichnung lautet "Frilled shark".


Merkmale

Kragenhai (Chlamydoselachus anguineus)

die Kiemenspalten des Kragenhai

Die wichtigsten Merkmale des Kragenhai:

  • der Kragenhai besitzt einen aal- bzw. schlangenartigen Körperbau
  • die Grundfärbung seines Körpers ist gräulich-braun oder schokoladenbraun
  • die Bauchseite kann manchmal heller gefärbt sein
  • es gibt ein Paar dicke Hautfalten, die entlang des Bauches verlaufen und durch eine Furche getrennt sind. Die Funktion dieser Hautfalten ist nicht bekannt
  • der Kragenhai besitzt 6 Paar Kiemenspalten, die fast den gesamten Körper umschließen
  • die unteren Enden des ersten Kiemenpaares sind über den Hals miteinander verbunden. Durch die kragenartig geformte (gekräuselte) Haut, die das erste Kiemenpaar abdeckt, hat dieser Hai seinen Namen (Kragenhai)
  • der Kopf des Kragenhai ist breit und besitzt eine kurze und abgerundete Schnauze. Das Maul ist endständig, die Maulspalte ist stark verlängert und reicht bis weit hinter die Augen. Die sehr langen Kiefer sind endständig positioniert (am Ende der Schnauze)
  • die Trikuspidalzähne des Kragenhai im Ober- und im Unterkiefer besitzen eine Krone mit drei Höckern
  • im Oberkiefer sitzen 19-28, im Unterkiefer 21-29 Zahnreihen. Die Anzahl der Zähne beträgt ca. 300
  • die Nasenlöcher bestehen aus vertikalen Schlitzen, die durch einen führenden Hautlappen in Einström- und Ausströmöffnungen getrennt sind
  • die mittelgroßen Augen des Kragenhai sind horizontal oval und haben keine niktitierenden Membranen (schützende dritte Augenlider)
  • die Rückenflosse des Kragenhai ist einfach, klein und lappenartig. Der Ansatz der Rückenflosse ist weit hinten am Körper (ungefähr auf Höhe der Afterflosse). Die Brustflossen sind kurz und gerundet
  • die Afterflosse ist größer als Rückenflosse, die Brustflossen sind klein und paddelförmig
  • die Schwanzflosse ist sehr lang und ungefähr dreieckig, ohne einen Unterlappen oder eine ventrale Kerbe am Oberlappen.
  • er besitzt keine Schwimmblase. Seine Leber ist sehr groß und mit Lipiden geringer Dichte gefüllt. Dadurch kann er seine Position in der Wassersäule mit geringem Aufwand beibehalten
  • Wirbelzahl: 146-171

Größe

Kragenhai wird maximal ca. 200 cm lang (Weibchen) bzw. ca. 175 cm (Männchen) lang. Das maximale Gewicht ist unbekannt.


Maximales Alter

Unbestätigten Berichten zufolge kann der Kragenhai (Chlamydoselachus anguineus) bis zu 25 Jahre alt werden.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Kragenhai (Chlamydoselachus anguineus) ist weltweit verbreitet. Sein Habitat bodennahe Bereiche in Wassertiefen bis ca. 1.500 m, wobei man ihn der der Regel in Wassertiefen bis max. 1.200 m antrifft. In der Suruga-Bucht in Japan trifft man ihn am häufigsten in Wassertiefen zwischen 50 und 200 m.


Fortpflanzung

Der Kragenhai (Chlamydoselachus anguineus) ist aplazental vivipar. Es ist nicht überraschend, dass es für beide Geschlechter keine definierte Laichzeit gibt, da dieser Hai in Tiefen lebt, in denen es keinen oder nur geringen saisonalen Einfluss gibt. Männchen werden mit 100 bis 120 cm, Weibchen mit 130-150 cm Länge geschlechtsreif.

Die sich im Mutterleib entwickelnden Embryonen ernähren sich hauptsächlich vom Eigelb. Der Gewichtsunterschied zwischen dem Ei und dem Neugeborenen weist jedoch darauf hin, dass das Weibchen auf unbekannte Weise für zusätzliche Nahrung sorgt. Erwachsene Weibchen haben rechts zwei funktionelle Eierstöcke und einen funktionellen Uterus.

Wenn der Embryo 3 cm lang ist, ist der Kopf von oben oder unten gesehen spitz. Die Kiefer sind kaum entwickelt, die äußeren Kiemen sind sichtbar und alle Flossen sind vorhanden. Die Eikapsel wird nicht mehr benötigt, wenn der Embryo eine Länge von 6 bis 8 cm erreicht. Sie wird dann aus dem weiblichen Körper ausgestoßen. Zu diesem Zeitpunkt sind die äußeren Kiemen des Embryos voll entwickelt.

Die Größe des Dottersacks bleibt größtenteils bis zu einer embryonalen Länge von etwa 40 cm konstant. Dann beginnt der Dottersack zu schrumpfen. Ab einer embryonalen Länge von 50 cm verschwindet der Dottersack vollständig.

Die embryonale Wachstumsrate beträgt im Durchschnitt 1,4 cm pro Monat, daher kann die gesamte Tragzeit dreieinhalb Jahre dauern. Dies ist weitaus länger als bei jedem anderen Wirbeltier.

Die Wurfgröße reicht von 2 bis 15 Jungtiere, durchschnittlich sind es 6 Jungtiere. Die jungen Kragenhaie sind bei der Geburt 40-60 cm lang.


Nahrung

Der Kragenhai (Chlamydoselachus anguineus) ernährt sich hauptsächlich von Knochenfischen, kleineren Haien und Kopffüßern. Ein 160 cm langer Kragenhai, der vor Chōshi (Japan) gefangen wurde, hatte einen 590 g schweren Japanischen Katzenhai (Apristurus japonicus) verschluckt. Tintenfische machen etwa 60% der Nahrung von Kragenhaien in der Suruga-Bucht (Japan) aus.

Die langen Kiefer des Kragenhai sind mit einer extrem breiten und dehnbaren Maulspalte versehen, mit der er Beutetiere verschlucken kann, die halb so groß sind wie er selbst.

Aufgrund der Länge und Beweglichkeit der Kiefer kann er jedoch nicht so stark zubeißen wie herkömmlich gebaute Haie. Die meisten gefangenen Exemplare hatten keinen oder kaum identifizierbaren Mageninhalt, was auf eine schnelle Verdauungsrate und/oder lange Intervalle zwischen den Mahlzeiten hindeutet.


Krankheiten

Zu den bekannten Parasiten des Kragenhai gehören die Bandwürmer der Gattung Monorygma und der Fadenwurm (Nematoda) Mooleptus rabuka.


Urheberrechte für den Text
Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der WESO GmbH.
Bildrechte

Viele Bilder unseres Fischlexikons sind durch Creative Commons (abgekürzt CC) oder andere Urheberrechte geschützt. Creative Commons ist nicht der Name einer einzigen Lizenz. Die verschiedenen Lizenzen von Creative Commons weisen vielmehr große Unterschiede auf. Weitere Informationen zu Creative Commons Lizenzen findet Ihr [hier].

Informationen zur GNU-Lizenz für freie Dokumentation (kurz: GFDL) findet ihr [hier].

Die Urheber und Lizenzrechte für die Bilder auf dieser Seite werden angezeigt, wenn Ihr auf das jeweilige Bild oder auf "Bildrechte anzeigen" klickt.

Alle Bilder wurden von uns digital bearbeitet und in der Größe beschnitten.

Cookies (Datenschutz)

Wir speichern ausschließlich Cookies, die zum Betrieb unserer Website technisch notwendig sind. Cookies werden nur für die aktuelle Sitzung gespeichert. Es werden keine Cookies von Dritten oder Cookies zur Benutzerverfolgung gespeichert.

Youtube-Videos (Datenschutz)

Wenn diese Seite Videos enthält und Ihr ein Video anklickt (öffnet), werden personenbezogene Daten (IP-Adresse) an den Betreiber des Videoportals (YouTube) gesendet. Daher ist es möglich, dass der Videoanbieter Eure Zugriffe speichert und Euer Verhalten analysieren kann. Dies geschieht jedoch erst, wenn Ihr ein Video auf dieser Seite öffnet.

Haftungsausschluss

Alle Artikel unseres Fischlexikons dienen ausschließlich der allgemeinen Information und erheben keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit wird keine Haftung übernommen.

Alle Bilder wurden von uns digital bearbeitet und beschnitten. Weitere Infos unter "Bildrechte".