Endemit


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Endemit

Jangtse-Stör

Jangtse-Stör (endemisch lebender Fisch)

Als Endemit (ungenau oft auch Endemismen im Plural) werden in der Biologie Pflanzen oder Tiere bezeichnet, die
nur in einer bestimmten, räumlich klar abgegrenzten Umgebung vorkommen.

Diese sind in diesem Gebiet endemisch. Dabei kann es sich um Arten, Gattungen oder Familien von Lebewesen handeln, die ausschließlich auf bestimmten Inseln oder Inselgruppen, Gebirgen, in einzelnen Tälern oder Gewässersystemen heimisch sind.

Beispiele:
Die Darwinfinken sind auf den Galápagos-Inseln endemisch, da sie weltweit nirgendwo sonst vorkommen.

Oder der Jangtse-Stör (Acipenser dabryanus), eine Fischart, die endemisch im Jangtsekiang und seinen Nebenflüssen in China und Korea vorkommt.

Vor allem in der Botanik ist die Unterscheidung in „Paläoendemiten“ (auch: Reliktendemiten) und „Neoendemiten“ üblich. Erstere sind Arten mit ursprünglich vermutlich weiterer Verbreitung, die durch Änderung der Lebensbedingungen oder neue Konkurrenten in ein Reliktareal, meist eine Insel oder ein Gebirge, abgedrängt worden sind.

Ein Beispiel wäre die Farnart Woodwardia radicans, die heute auf den Kanarischen Inseln und in eng begrenzten Gebieten am Mittelmeer (meist in Gebirgen auf den Inseln) vorkommt. Man nimmt an, dass es sich um das Reliktareal einer im Tertiär (unter wärmeren und feuchteren Lebensbedingungen) weit verbreiten Art handelt. Neoendemiten sind Arten, die sich erst vor (erdgeschichtlich) kurzer Zeit aus weit verbreiteten Pflanzentaxa unter besonderen Standortbedingungen entwickelt haben. Dies nimmt man zum Beispiel für die zahlreichen Arten der Nelkengattung Dianthus auf Berggipfeln im Mittelmeerraum oder für die zahlreichen Tragant- (Astragalus) Arten in abgegrenzten Regionen Zentralanatoliens an. Als Kuriosum kommen sogar sogenannte heimatlose Arten vor.

Dies sind neophytische Neo-Endemiten, die sich (meist durch Hybridisierung) erst seit wenigen hundert Jahren in ihrer neuen Heimat aus ursprünglich vom Menschen aus anderen Erdteilen eingeführten Arten entwickelt haben. Bekannt ist dies etwa von Kleinarten der Nachtkerzen (Oenothera) aus dem biennis-Artkomplex.

Eine Festlegung, bis zu welcher Flächengröße dieser Begriff verwendet wird, gibt es nicht. Für einen ganzen Kontinent endemische Arten, aber auch höhere taxonomische Einheiten, finden sich etwa für die beiden Amerika („Neuwelt“-Species), oder Australien.

Kontinentübergreifende Vorkommen finden sich dann beispielsweise in der Pflanzenfamilie Bromeliengewächse, ursprünglich in Amerika, und sonst nur in einer Region Westafrikas. Je kleiner der zur Verfügung stehende Lebensraum ist, desto größer ist meist die Gefährdung der endemischen Taxa.

Schon geringe Veränderungen im Habitat können zum Aussterben des gesamten Taxons führen. Die Anwendung des Begriffs auf politische Grenzen ist nur im Rahmen der Roten Liste gefährdeter Arten üblich.


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