Info
Neunaugen sind urtümliche Wirbeltiere, deren Entwicklungslinie bereits zur Zeit der Steinkohlewälder (vor ca. 350 Millionen Jahren) von derjenigen der Knorpel- und Knochenfische getrennt war.
Abgesehen von den ausschließlich meeresbewohnenden Schleimaalen myxinidae) sind die ca. 40 weltweit existierenden Arten von Neunaugen die einzigen Überlebenden der "Kieferlosen", einer Gruppe fischähnlicher Wirbeltiere, die die Meere des Erdaltertums bewohnten.
Anstelle bezahnter Kiefer dient die Saugscheibe dem Nahrungserwerb.
Neunaugen ernähren sich meistens räuberisch von Aas und Fischen, auf deren Haut sie sich festheften und dabei - je nach Art - Körperflüssigkeiten aufsaugen oder Haut- und Muskelstücke abraspeln.
Da zumindest größere Beutetiere dabei zwar verletzt, aber nicht getötet werden, handelt es sich bei diesem Nahrungserwerb um eine Form von Parasitismus.
Meerneunaugen sind die erste Wirbeltierart, für die ein sogenanntes Transposon nachgewiesen wurde: dies ist ein springendes Gen, welches nicht über Mutation gebildet wurde, sondern von einer anderen Art auf noch nicht vollständig geklärtem Weg übernommen wurde.