Fischlexikon der Salzwasserfische: Gestreifter Seewolf

Info

Der Gestreifte Seewolf (Anarhichas lupus) oder Steinbeißer ist ein Meeresfisch aus der Familie der Seewölfe (Anarhichadidae). Er lebt in den kälteren Regionen des Nordostatlantiks und kann bis zu 150 cm lang und 24 kg schwer werden.

Der Gestreifte Seewolf ist ist ein begehrter Speisefisch mit festem Fleisch. Da er beim Fressen fast alle hartschaligen Tiere "knackt", wird er im Handel als "Steinbeißer" bezeichnet.

Maximales Alter

Der Gestreifte Seewolf (Anarhichas lupus) wird maximal etwa 25 Jahre alt.

Merkmale

Gestreifter Seewolf

Die wichtigsten Merkmale des Gestreiften Seewolfs:

• der Gestreifte Seewolf hat eine langgestreckte Körperform, die sich zum Schwanz hin verjüngt
• sein Körper ist im hinteren Teil seitlich abgeflacht
• der Gestreifte Seewolf hat einen sehr dicken und massiven Kopf
• sein breites Maul ist vorne mit kräftigen Hauerzähnen und hinten mit Mahlzähnen besetzt
• er wechselt seine Zähne immer in den Wintermonaten
• seine Körperfärbung variiert von graugrünlich über rotbraun bis schwärzlich
• diese unterschiedlichen Färbungen resultieren aus der Fähigkeit des Gestreiften Seewolfs, seine Färbung der Umgebung anzupassen
• auf den Körperflanken verlaufen 10-15 dunkle Querbinden verlaufen von der Rückenflosse bis zur Bauchseite
• die sehr lange und mit Stacheln versehene Rückenflosse des Gestreiften Seewolfs beginnt am Kopf und endet kurz vor der Schwanzflosse
• die langen Rücken- und Afterflossen des Gestreiften Seewolfs sind nicht mit der Schwanzflosse verwachsen. Eine Bauchflosse ist nicht vorhanden, die großen Brustflossen sind abgerundet
• der Körper ist mit sehr kleinen Schuppen bedeckt, die tief in die zähe Haut eingebettet sind

Größe

Der Gestreifte Seewolf (Anarhichas lupus) oder Steinbeißer erreicht eine maximale Länge von bis zu 150 cm. Nach fishbase beträgt das publizierte Maximalgewicht 23,6 kg.

Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Gestreifter Seewolf

Alle Arten der Seewölfe leben in den kalten Meeren der Nordhalbkugel. Dies sind vor allem die Küsten Mittel- und Nordnorwegens, die Barentssee, Spitzbergen, Island und Grönland.

Es gibt auch eine pazifische Art, den Pazifischen Seewolf, der von Japan über die Aleuten bis nach Südkalifornien vorkommt.

Verbreitungsgebiet des Gestreiften Seewolfs:

• im Nordostatlantik: von Spitzbergen südwärts bis zum Weißen Meer (Russland), die Küsten Skandinaviens, die Nordsee, die Britischen Inseln einschließlich Island und die Südostküste Grönlands
• im Nordwestatlantik: von Süd-Labrador in Kanada und Westgrönland bis Cape Cod in Massachusetts (USA), vereinzelt auch bei New Jersey (USA)

Der Gestreifte Seewolf kommt auch in der Ostsee (östlich von Rügen und Bornholm), im Golf von Biskaya und im nordwestlichen Mittelmeer (79°N - 37°N, 75°W - 56°O) vor.

Der Lebensraum des Gestreiften Seewolfs sind kühlere Bereiche in Wassertiefen bis 600 m, vorzugweise jedoch zwischen 20 und 110 m. Der Gestreifte Seewolf lebt solitär auf dem Meeresboden in felsigen Bereichen, seltener auf sandigen oder schlammigen Böden.

Fortpflanzung

Die Laichzeit des Gestreiften Seewolfs ist von Oktober bis Januar. Die Weibchen laichen oft mehr als 20.000 Eier ab, die auf dem Gewässergrund abgelegt werden. Das Männchen übernimmt die Brutpflege und bewacht den Laich bis zum Schlupf der Fischlarven.

Die etwa 10 mm großen Fischlarven des Gestreiften Seewolfs ernähren sich noch etwa 90 Tage lang von ihrem Dottersack. Danach schwimmen sie frei und leben zunächst pelagisch, bevor sie mit einer Körperlänge von ca. 50-60 mm zum Bodenleben übergehen.

Nahrung

Unterwasser-Video vom Seewolf (1:45)

Der Gestreifte Seewolf oder Steinbeißer ernährt sich in freier Natur hauptsächlich von Krabben, Hummern und sonstigen Krebstieren, Seeigeln und anderen Stachelhäutern (Echinodermata), sonstigen hartschaligen Tieren und auch von Fischen.

Hartschalige Tiere werden vom Gestreiften Seewolf mit seinem Raubtiergebiss regelrecht "geknackt" (daher der Name Steinbeißer). Dazu gehören Seeigel, alle Arten von Muscheln und kleine Krebse.

Bei dieser Nahrung ist sein Gebiss einem besonders hohen "Verschleiß" ausgesetzt – doch die Natur hat vorgesorgt: die abgenutzten Zähne fallen vor der Laichzeit aus und werden im Winter durch eine Reihe nachgewachsener Zähne ersetzt.

Fangmethoden

empfohlene Angelmethode

Paternoster-Montage
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

Bootsrute mit sensibler Spitze und kräftigem Rückgrat (ca. 20-50 lbs)

Rolle

robuste Multirolle mit einer Schnurfassung von ca. 250 m 0,35 geflochtener Schnur

Hauptschnur

0,35er oder 0,40er geflochtene Schnur mit einer Tragkraft von 30-35 kg

Vorfach, Montage

1,2 mm starkes monofile Schnur; etwas dünnere Mundschnüre

Haken, System

scharfe Haken wie z.B. "Mustad 9510 in 4,0" oder "Gamakatsu Octopus Circle Hook 6,0

Köder

hauptsächlich Muscheln oder Schnecken, jedoch auch Dorsch- oder Seelachsfetzen

Fangzeit

Saisonbeginn Mai-Juni

zusätzliche Tipps

feste Arbeitshandschuhe, großer Hakenlöser (Zange), massiver Fischtöter. Achtung: dieser Fisch beißt selbst noch lange nach dem Fang aggressiv um sich!

Nährwerte

Dieser Fisch ist ein beliebter Speisefisch. Er liefert unserem Körper wichtige Nährstoffe wie z.B. Vitamin A, B₂, B₆, B₁₂, Jod, wichtige Mineralstoffe und Omega 3 Fettsäuren.

Weitere Informationen über die Nährwerte dieses Fisches wie z.B. Kilokalorien, Kilojoule, Eiweiß (Protein), Jod, Kochsalz, Fette, Purin, Omega-3-Fettsäuren (EPA+DHA), Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine findet Ihr hier:

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