Fischlexikon der Salzwasserfische: Gewöhnlicher Stechrochen


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deut. Name:
Gewöhnlicher Stechrochen
sonst. Name:
brauner Stechrochen
engl. Name:
Common Stingray
Ordnung:
 
(Stechrochenartige)
Familie:
 
(Stechrochen)
Gattung+Art:
Dasyatis pastinaca

Einträge:
1275

Info

Gewöhnlicher Stechrochen (Dasyatis pastinaca)

Gewöhnlicher Stechrochen (Dasyatis pastinaca)

Der Gewöhnliche Stechrochen (Dasyatis pastinaca) ist ein im Ostatlantik und im Mittelmeer beheimateter Salzwasser-Rochen, der eine maximale Länge von etwa 250 cm (Weibchen) erreichen kann.

Der Gewöhnliche Stechrochen ist ein bodenlebender Fisch, der in der Regel küstennah über felsigen Riffen oder Sand- und Schlammböden lebt.

Am häufigsten findet man diesen Rochen zwischen der Brandungszone und einer Tiefe von etwa 60 Metern.

Er wagt sich auch weit flussaufwärts in brackige Flussmündungen.

Er ist dämmerungs- und nachtaktiv und vergräbt sich tagsüber im Sand am Gewässergrund.

Der Gewöhnliche Stechrochen ist Rochen gehört zur Familie der Stechrochen (Dasyatidae) und zur Ordnung der Stechrochenartigen (Myliobatiformes). Sein englischer Name lautet „Bennett's stingray”.

Giftigkeit

Symptome

Der Stich des Gewöhnlichen Stechrochen ist sehr schmerzhaft und kann mehrere Stunden (manchmal sogar Tage) andauern. Er ist jedoch grundsätzlich nicht tödlich.

Stiche in den Bauch- oder Brustbereich können hingegen tödlich enden, da bei einem Stich massive Blutungen auftreten können. Bei Allergikern besteht die Gefahr eines anaphylaktischen Schocks. Ein wirksames Antiserum ist uns derzeit (Stand: September 2025) nicht bekannt.

Der bekannte australische Dokumentarfilmer Steve Irwin (Crocodile Hunter) wurde durch den Stich eines Stachelrochens direkt in sein Herz getötet. Stechrochen setzen ihren Stachel ausschließlich zur Verteidigung ein. Die Stärke des Gifts ist von Art zu Art unterschiedlich.

Der Gewöhnliche Stechrochen gehört zu den giftigsten Fischen überhaupt. Hier findet ihr weitere Informationen über die giftigsten Fische der Welt.

Giftapparat

Auf dem Schwanz des Gewöhnlichen Stechrochen befindet sich ein mit Widerhaken besetzter Giftstachel. Dieser Stachel ist von Drüsengewebe umhüllt, das das Gift enthält.

Toxin

Das Gift der Stachelrochen ist bisher schlecht erforscht. Es besteht wahrscheinlich aus einem Gemisch verschiedener Substanzen, darunter Proteine, die Schmerzen und Entzündungen verursachen können.

Erste Hilfe

Ein spezifisches Antiserum gegen Stiche von Stechrochen ist noch nicht verfügbar. Eine Behandlung zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern und das Gift zu neutralisieren. Außerdem muss der Stachel entfernt werden. In jedem Fall muss ein Arzt kontaktiert werden.

Zunächst sollten die oberflächlichen Stachelreste entfernt werden. Anschließend sollten die betroffenen Körperteile für mehrere Stunden in heißes Salzwasser (etwa 45 °C) getaucht werden. Das Wasser sollte so heiß sein, wie es ertragen werden kann. Das warme Wasser zerstört das hitzeempfindliche Gift.

Giftinformationszentren (GIZ)

Eine Übersicht über Giftinformationszentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz findet ihr auf dieser Seite.


Maximales Alter

Das Höchstalter des Gewöhnlichen Stechrochens (Dasyatis pastinaca) beträgt etwa 20 Jahre.


Merkmale

Gewöhnlicher Stechrochen (Dasyatis pastinaca) - Urheber: Georges Jansoone - Lizenz:CC BY-SA 3.0

Gewöhnlicher Stechrochen (Maul)

wichtige Merkmale des Gewöhnlichen Stechrochens:

  • der Gewöhnliche Stechrochen hat einen für Rochen typischen abgeflachten, rautenförmigen Körperbau
  • sein langer und dünner Schwanz ist etwa 1,5-mal so lang wie die Körperscheibe
  • der Gewöhnliche Stechrochen besitzt eine Hautfalte auf der Bauchseite, einen am Rücken entlanglaufenden Kiel und läuft peitschenartig aus
  • auf dem Schwanz des Gewöhnlichen Stechrochens befinden sich ein bis zwei, selten auch drei, bis zu 35 cm lange, nach hinten gerichtete, spitze Stacheln mit gezackten Rändern. Diese sind mit Drüsengewebe umhüllt, das das Gift enthält
  • direkt vor dem Stachel des Gewöhnlichen Stechrochens befindet sich eine kleine Rückenflosse, die bei einigen Individuen zu einem niedrigen Grat reduziert sein kann
  • insbesondere bei älteren Tieren können am Schwanzstiel einige Dornen auftreten
  • Rückenflossen sind nicht vorhanden
  • der Gewöhnliche Stechrochen besitzt eine auffallend spitze Schnauze, die in einen nach hinten gerichteten, vorderen Körperrand übergeht. Seine Mundspalte liegt quer
  • sein Maul ist mit kleinen, abgeplatteten Zähnchen besetzt
  • die relativ kleinen Augen des Gewöhnlichen Stechrochens liegen vor den relativ großen Spritzlöchern (Spiraculum)
  • seine Rückenseite ist braun und dunkel marmoriert
  • seine Unterseite ist weißlich-grau mit dunklen Rändern
  • die Weibchen des Gewöhnlichen Stechrochens sind lebendgebärend (ovovivipar)

Größe

Ausgewachsene weibliche Exemplare des Gewöhnlichen Stechrochens (Dasyatis pastinaca) können eine Körperlänge von maximal 2,5 Metern, einen Durchmesser von 1,5 Metern und ein Gewicht von bis zu zehn Kilogramm erreichen. Die durchschnittliche Körperlänge beträgt jedoch nur etwa 100 cm.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Gewöhnliche Stechrochen (Dasyatis pastinaca) ist im Ostatlantik und im Mittelmeer verbreitet. Wie die meisten Rochen ist auch er ein bodenlebender Fisch, der in der Regel küstennah über felsigen Riffen oder auf Sand- und Schlammböden lebt.

Am häufigsten findet man diesen Rochen zwischen der Brandungszone und einer Tiefe von etwa 60 Metern. Er wagt sich jedoch auch weit flussaufwärts in brackige Flussmündungen.


Fortpflanzung

Der Gewöhnliche Stechrochen (Dasyatis pastinaca) ist lebendgebärend (ovovivipar). wobei die Weibchen ihre Embryonen durch nährstoffreiches Histotroph, auch „Gebärmilch“ genannt, ernähren.

Normalerweise werden zwei bis fünf Jungfische gleichzeitig geboren, wahrscheinlich im Frühjahr. Neugeborene sind etwa 12 cm lang. Männchen und Weibchen erreichen die Geschlechtsreife bei einer Länge von 35 bzw. 40 cm.


Nahrung

Der Gewöhnliche Stechrochen (Dasyatis pastinaca) ernährt sich vorwiegend von Krebstieren, Weichtieren, Stachelhäutern, benthischen Tintenfischen und kleinen Fischen.

Den Hauptteil der Nahrung machen Krebstiere aus. Ausgewachsene Tiere fressen sogar kleine Katzenhaie und andere kleine Rochen.


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