Fischlexikon der Salzwasserfische: Regalecus glesne


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deut. Name:
Regalecus glesne
sonst. Name:
Riemenfisch
engl. Name:
Regalecus glesne
Ordnung:
 
(Glanzfischartige)
Familie:
 
(Riemenfische)
Gattung+Art:
Regalecus glesne

Einträge:
1275

Info

Regalecus glesne ist ein antitropischer Meeresfisch aus der Gattung Regalecus. Dieser Riemenfisch kommt weltweit in allen kühleren Ozeanen vor, auch im Mittelmeer. Regalecus glesne erreicht eine maximale Länge von etwa 800 cm und ein maximales Gewicht von ca. 270 kg. Er ist damit der längste Knochenfisch der Welt.


Maximales Alter

Das maximale Alter von Regalecus glesne ist uns zurzeit nicht bekannt.


Merkmale

Regalecus glesne (gestrandetes Exemplar vom Mai 2009)

Regalecus glesne (gestrandetes Exemplar)

Merkmale von Regalecus glesne:

  • Regalecus glesne besitzt eine langgestreckte (fast aalartige), bandförmige Körperform, die seitlich stark komprimiert ist
  • auf dem kleinen Kopf von Regalecus glesne sitzt vorne ein weit vorstülpbares, zahnloses Maul
  • die Grundfärbung von Regalecus glesne ist silbrig
  • seine Körperflanken sind mit mehreren blauen Querbändern bedeckt, dazwischen befinden sich zahlreiche schwarze und auch bräunliche Punkte
  • der Ansatz seiner recht eigenartig gestalteten Rückenflosse befindet sich auf dem Hinterkopf direkt über den Augen. Sie reicht fast bis zur Spitze des Schwanzes. Die ersten Strahlen der Rückenflosse sind bis zu 100 cm lang, kammartig, am Ende verdickt und leuchtend rot gefärbt. Der 1. Kamm wird von 6 bis 8 Flossenmembranen miteinander verbundenen Flossenstrahlen gebildet, der 2. Kamm durch 5 bis 11 Flossenstrahlen. Dieser ist nicht durch Flossenmembranen mit dem vorderen Kamm oder der Rückenflosse verbunden
  • Regalecus glesne bewegt sich hauptsächlich mit wellenförmigen Bewegungen der Rückenflosse fort
  • eine Afterflosse ist nicht vorhanden. Nur juvenile Exemplare besitzen eine kleine Schwanzflosse mit 4, in seltenen Fällen 3 langen Flossenstrahlen
  • seine Bauchflossen sind lang und brustständig. Sie bestehen aus einem einzelnen Flossenstrahl
  • die Brustflossen von Regalecus glesne werden von 11 bis 14 Flossenstrahlen gestützt und besitzen eine horizontal zur Körperachse ausgerichtete Basis, so dass sie, am Körper angelegt, senkrecht nach oben gerichtet sind
  • adulte Fische besitzen 33 bis 47 lange, borstige Kiemenrechen auf dem ersten Kiemenbogen
  • am Magenende befindet sich ein langer Blinddarm, der sich bis zum Körperende erstreckt
  • Regalecus glesne besitzt die Fähigkeit der Selbstamputation (Autotomie). Dabei wird ein hinterer Körperteil, z. B. die Schwanzflosse, allein oder mit einem oder zwei hinteren Wirbeln, abgeworfen
  • mit zunehmendem Alter werden immer weitere Körperabschnitte im Zuge einer seriellen Autotomie abgeworfen und alle Exemplare, die länger als 1,5 Meter sind, haben ein stumpfes, durch Autotomie verkürztes Körperende
  • bei der Autotomie werden keine lebenswichtigen Organe beschädigt und sie kann maximal bis kurz vor dem Anus durchgeführt werden. Die abgeworfenen Körperabschnitte regenerieren sich nicht wieder
  • eventuell besteht ein Zusammenhang zwischen der Selbstamputation und einem geringen Nahrungsangebot.
  • Flossenformel: D 0/414-449
  • Wirbelzahl: 127-163

Größe

Regalecus glesne wird maximal etwa 800 cm lang. Das maximale Gewicht beträgt ca. 270 kg.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Regalecus glesne (gestrandetes Exemplar vom Mai 2009)

Regalecus glesne (gestrandetes Exemplar)

Regalecus glesne ist weltweit in allen antitropischen (kühleren) Ozeanen verbreitet (72°N - 52°S, 180°W - 180°O). Warme, tropische Gewässer meidet dieser Riemenfisch.

Er lebt in Wassertiefen zwischen 20 bis 1.000 Meter, in der Regel trifft man ihn in Wassertiefen zwischen 20 und 200 Meter an.

Bei Unterwasseraufnahmen sieht man diesen Riemenfisch oft senkrecht im Wasser stehend. Dabei strecken sich die Strahlen der beiden Rückenflossenkämme normalerweise vertikal nach oben, während die Bauchflossenstrahlen horizontal nach außen und vom Körper weg zeigen.

Der Kopf zeigt dabei in Richtung Wasseroberfläche. Mit undulierender Rückenflosse bewegt er sich dabei langsam durch das Wasser. In dieser Stellung können diese Fische wahrscheinlich die Silhouette ihrer vor allem aus Leuchtgarnelen, anderen Krebstieren und kleinen Fischen bestehenden Beutetiere vor dem Hintergrund der hellen Wasseroberfläche besser wahrnehmen. Diese Riemenfische trifft man oftmals in einer kleinen Gruppe von 2-3 Tieren an, niemals jedoch in einem größeren Schwarm.

Adulte Exemplare findet man oft tot an Stränden. Das Auftreten solcher Strandungen kann mit bestimmten Gebieten, Jahreszeiten oder Monaten in Verbindung stehen.


Fortpflanzung

Über die Fortpflanzungsbiologie von Regalecus glesne ist bisher nur wenig bekannt. Die Elternfische betreiben keine Brutpflege.

Laichzeit ist wahrscheinlich zwischen Juli und Dezember. Laichgebiete sind der westliche Atlantik an der Küste Nordamerikas und der Westküste Floridas, das Mittelmeer in der Straße von Messina und der Südpazifik in der Umgebung der neuseeländischen Chatham-Inseln und der südöstliche Indische Ozean an der Westküste des südlichen Australien. Die Fischlarven treiben pelagisch in der Nähe der Wasseroberfläche.


Nahrung

Regalecus glesne ernährt sich hauptsächlich von Leuchtgarnelen, sonstigen Krebstieren und kleinen Fischen. Bei der Nahrungsaufnahme saugt dieser Riemenfisch das Wasser mit dem Krill in sein zahnloses Maul, wobei der Krill in der Speiseröhre mit den langen, stacheligen und borstigen Kiemenrechen des ersten Kiemenbogens herausgefiltert wird.



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