Fortpflanzung
Der Europäische Aal ist ein sogenannter "katadromer Wanderfisch". Das bedeutet, dass er zum Laichen von Flüssen und Bächen ins Meer wandert.
Diese Aale werden in der Sargassosee in der Nähe der Bahamas geboren. Die halbwüchsigen Aale werden im so genannten Weidenblattstadium (Leptocephalus-Larve), das etwa 3 Jahre dauert, mit dem Golfstrom in den nördlichen Atlantik transportiert.
In dieser Zeit entwickeln sich aus den Aallarven kleine Glasaale von etwa 7 cm Länge.
Von den europäischen Küsten wandern sie flussaufwärts in die Binnengewässer des Landesinneren. Weibliche Aale werden mit 12 bis 15 Jahren geschlechtsreif, männliche bereits mit sechs bis neun Jahren.
Zum Laichen wandern die Aale aus den Binnengewässern über die Flüsse wieder an ihren Geburtsort, die Sargassosee, zurück.
Dabei werden teilweise Strecken von über 5000 Kilometern zurückgelegt. Während dieser Wanderung nimmt der Aal keine Nahrung zu sich.
Während der letzten Phase in den Binnengewässern und auf dem Weg zurück ins Meer verändern sich die Körpermerkmale der Europäischen Aale: Sie verlieren ihre ursprüngliche Körperfärbung und werden silbergrau.
Ab diesem Zeitpunkt werden sie als Blankaale bezeichnet. Der Farbwechsel ist wahrscheinlich eine Anpassung an das offene Meer, wo die silberne Färbung weniger auffällig ist als eine gelbe.
Auch die Augen der Aale vergrößern sich, eine weitere Anpassung die neue Umgebung im Meer.
Die auffälligste Veränderung betrifft jedoch die Nahrungsaufnahme: Europäische Aale stellen diese in dieser Lebensphase vollständig ein und sind während der Wanderung auf die angefressenen Fettreserven angewiesen: Der Verdauungstrakt verkümmert und der After bildet sich zurück. Nach dem Laichen in der Sargassosee sterben sie.
Weitere Infos über die Fortpflanzungsbiologie dieser Aale findet ihr in der Gattungsbeschreibung "Anguilla".