Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Das Moderlieschen (Leucaspius delineatus) ist in Mittel- und Osteuropa vom Einzugsgebiet des Rheins bis zum Kaspischen Meer und bis zur Wolga verbreitet. Es lebt in langsam fließenden oder stehenden Binnengewässern mit dichter Unterwasservegetation. Es bewohnt vorzugsweise die Uferzone, wo es in Schwärmen zwischen der Vegetation lebt.
Aquaristik-Info
Temperatur: 10 °C - 20 °C
pH-Wert: ca. 7,0-7,8
Gesamthärte: 12-18 °dGH
Wasserregion: Mitte, oben
Aquarium: ab ca. 80 cm Beckenlänge
Schwierigkeit: einfach, Zucht mittel
Fütterung:
Lebendfutter: kleine Mückenlarven, Zooplankton, Algen, Trockenfutter
Haltung:
Moderlieschen sollten in Gruppen ab etwa 8 Tieren in einem Kaltwasseraquarium oder im Gartenteich gehalten werden. Die Wassertemperatur sollte 20 °C nicht übersteigen. Die geselligen Fische sind sehr anpassungsfähig und relativ anspruchslos bezüglich pH-Wert und der Wasserhärte.
Der Beckenboden sollte aus feinem Kies oder Sand bestehen, etwas Bodenschlamm im Teich schadet jedoch nicht. Das Becken sollte in kleineren Gruppen bepflanzt werden, jedoch auch reichlich freien Schwimmraum bieten. Als Versteckmöglichkeiten bieten sich Wurzeln und Steinaufbauten an.
Moderlieschen benötigen sauberes, klares Wasser. Das Becken muss daher gut gefiltert und belüftet sein (diese Fische benötigen einen hohen Sauerstoffgehalt).
Im Gartenteich fressen Moderlieschen gerne Stechmückenlarven, die mit einem Haarbüschel am Hinterleibsende an der Wasseroberfläche Luft aufnehmen. Deshalb sind diese Fische bei Teichbesitzern sehr beliebt.
Zucht:
Die Nachzucht sollte in einem separaten Aufzuchtbecken (oder Teich) erfolgen. Dieses Becken sollte mit etwa 5-8 Fischen besetzt werden und eine Wassertemperatur von 18 °C - 20 °C aufweisen.
Das Aufzuchtbecken sollte außerdem mit einigen Schilfröhrchen bestückt werden, damit das Weibchen mit Hilfe seiner Legeröhre die Eier (Ei-Bänder) daran anheften kann. Auch im Gartenteich vermehren sich diese Fische problemlos.
Das Männchen betreibt Brutpflege. Es bewacht die Eier vor Fressfeinden und versorgt sie mit frischem Sauerstoff, indem es die Pflanzen bewegt und mit seinen Flossen frisches Wasser zu den Eiern fächelt. Außerdem überzieht er das Gelege mit einem bakterizid wirkenden Sekret.
Sobald der Dottersack aufgebraucht ist können die jungen Moderlieschen mit Artemia-Nauplien gefüttert werden. Auch in dieser Zeit ist auf eine gute Sauerstoffversorgung des Wassers zu achten.