Fortpflanzung
Die Brutsaison des Koboldkärpflings (Gambusia affinis) dauert von der Mitte des Frühjahrs bis Mitte Herbst wobei es im Sommer zum Höhepunkt der Fortpflanzungsaktivitäten kommt. Zu Beginn der Saison versammeln sich die sonst vorwiegend getrennt lebenden Männchen und Weibchen.
Üblicherweise wird jedes Weibchen von mehreren Männchen begleitet. Diese sind während dieser Phase untereinander besonders aggressiv, in der Regel vertreiben die größeren Tiere die kleineren aus der unmittelbaren Umgebung des Weibchens. Bei der eigentlichen Balz umwirbt das in der Gruppe dominierende Männchen das Weibchen mit noch nicht unmittelbar auf die Paarung abzielenden, durchaus ruppigen Annäherungsversuchen.
Die Werbung ist erfolgreich, wenn das umworbene Weibchen die Nähe des Männchens akzeptiert oder sich ihm selbst nähert. Der Balzerfolg tritt allerdings nicht zwingend ein, es ist gleichfalls möglich, dass das Weibchen einfach davonschwimmt.
Kommt es zur Paarung, sind meist mehrere Versuche erforderlich bis das männliche Gonopodium erfolgreich in die weibliche Urogenitalöffnung eingeführt werden kann. Die eigentliche Kopulation ist dann mit durchschnittlich einer Sekunde sehr kurz. Nach 2 bis 3 Wochen Tragezeit wird der Nachwuchs geboren.
Die Größe des Wurfs schwankt zwischen 5 und über 100 Jungen, die bei ausreichendem Nahrungsangebot nach 3 Monaten selbst die Geschlechtsreife erreichen. Die weiblichen Koboldkärpflinge können etwa alle 3 bis 4 Wochen gebären. Schon häufig beobachtet wurden sechs, seltener neun, Bruten je Fortpflanzungssaison.
Da nach einer Begattung die Weibchen Spermien im Ovidukt über mehrere Monate speichern und so mit einer Paarung mehrere Bruten haben können, ist unklar, wie oft sich Koboldkärpflinge tatsächlich paaren.