Fischlexikon der Süßwasserfische: Riesenpacu


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deut. Name:
Riesenpacu
sonst. Name:
Gamitana-Scheibensalmler
engl. Name:
Pirapatinga
Ordnung:
 
(Salmlerartige)
Familie:
 
(Sägesalmler)
Gattung+Art:
Piaractus brachypomus

Einträge:
1739

Info

Der Riesenpacu (Piaractus brachypomus) oder Gamitana-Scheibensalmler, port.: Pirapatinga oder Caranha, span.: Cachama, engl.: Red-Bellied Pacu, ist eine große Sägesalmlerart aus dem tropischen Südamerika.

Diese Fischart wurde von Cuvier 1818 als Myletes brachypomus erstbeschrieben und war früher auf Grund der engen Verwandtschaft mit dem Schwarzen Pacu (Colossoma macropomum) der Gattung Colossoma zugeordnet.


Maximales Alter

Der Riesenpacu kann ca. 28 Jahre alt werden.


Merkmale

Riesenpacu (Piaractus brachypomus)

Juvenile Piaractus brachypomus

Die wichtigsten Merkmale des Riesenpacu:

  • der Unterkiefer des Riesenpacu wird von einer fleischigen Unterlippe verdeckt
  • die Körperform des Riesenpacu ist kompakt und seitlich komprimiert
  • sein Körper ist mit zahlreichen, kleinen Rundschuppen bedeckt
  • an seinem Bauchkiel befinden sich die Abdominalzähne (Serrae), die typisch für Sägesalmler sind
  • er besitzt 46–63 Ventralschuppen
  • Juvenile Riesenpacus zeigen noch eine gefleckte Körperfärbung
  • Adulte Fische variieren in der Färbung von schmutzig, weißlich blau bis nahezu stahlblau. Die Rückenpartie entwickelt sich dunkel, die Bauchseite rot bis orange
  • Riesenpacu (Piaractus brachypomus) besitzt eine lange Afterflosse, außerdem ist eine Fettflosse vorhanden. Diese kann aber bei adulten Tieren reduziert sein oder fast völlig fehlen
  • während Piranhas spitze, rasiermesserscharfe Zähne in einem ausgeprägten Unterbiss haben, besitzt der Riesenpacu (Piaractus brachypomus) kompaktere, eckige Molarzähne mit einem leichten Überbiss
  • der Riesenpacu (Piaractus brachypomus) wird sehr viel größer als Piranhas. Er erreicht eine Längen von 80–90 cm und ein maximales Gewicht von ca. 20-25 kg
  • Flossenformel: D XIV-XVI/15-17, A III/10-11
  • Schuppenformel: SL 70-89

Verwechslungsarten: Der Riesenpacu (Piaractus brachypomus) wird oft mit dem Schwarzen Pacu (Colossoma macropomum) verwechselt. Beide Fische bewohnen den gleichen Lebensraum.
Der Habitus beider Arten ist sehr ähnlich. Während Colossoma macroponum häufig schwarze Flecken auf der Bauchunterseite aufweist, ist sie bei Piaractus brachypomus rötlich gefärbt. Die beiden Arten und ihre Hybriden können eindeutig anhand ihres Karyotyps voneinander differenziert werden.


Größe

Der Riesenpacu (Piaractus brachypomus) wird max. ca. 90 cm lang und erreicht ein max. Gewicht von ca. 25 kg.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Riesenpacu kommt überwiegend im Amazonas und Orinoco vor.

Ursprünglich war diese Fischart ausschließlich in Brasilien, Kolumbien, Bolivien, Peru, Venezuela, Argentinien und Uruguay vertreten. Durch Besatzmaßnahmen wurde sie auch in den USA, Kanada, China, Myanmar, Papua-Neuguinea und Taiwan eingeführt.

Juvenile Riesenpacu (Piaractus brachypomus) imitieren die Verhaltensweisen von Natterers Sägesalmler (Serrasalmus natteri), um potentielle Fressfeinde durch Mimikry abzuschrecken.

Während der Regenzeit besiedeln diese Fische die Überschwemmungswälder. Diese Fische bewohnen überwiegend Flüsse mit langsam fließendem Wasser und Seen mit einem pH-Wert zwischen 4,8–6,8 sowie Wassertemperaturen zwischen 23 und 28 °C.


Fortpflanzung

Der Riesenpacu (Piaractus brachypomus) wird mit 3 (Milchner) bzw. 4 (Rogner) Jahren. In seinem natürlichen Habitat laicht diese Fischart bei Wassertemperaturen von 26 °C ab und produziert 0,5 bis 1 Million Fischeier.


Nahrung

Das außerordentlich kräftige Gebiss des Riesenpacu (Piaractus brachypomus) ist an das Aufknacken von Nüssen angepasst, kann aber bei unsachgemäßer Handhabung mit dem Fisch zu schweren Verletzungen führen.

Der Riesenpacu ernährt sich überwiegend von Nüssen und Früchten (z.B. Samen des Gummibaumes), die in den Überschwemmungswäldern von Bäumen herabfallen.

Im Caura-Fluss in Venezuela ernährt sich der Riesenpacu von Früchten und Samen von über 100 Pflanzen. Geräusche von herabfallenden Samen und Früchten locken Pacus an. Juvenile Fische ernähren sich von Insekten, Blättern und verrotteten Pflanzenteilen.

Während der Hochwassermonate und dem großen Nahrungsangebot durch die ins Wasser gerfallenen Früchte und Samen gewinnt der Riesenpacu (Piaractus brachypomus) Fettreserven, von denen er während der nahrungsarmen Trockenzeit zehrt.


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