Fischlexikon der Süßwasserfische: Echter Diskus, Heckel-Diskus


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deut. Name:
Echter Diskus, Heckel-Diskus
sonst. Name:
Heckel-Diskus
engl. Name:
Red discus
Ordnung:
 
(Buntbarsche)
Familie:
 
(Buntbarsche)
Gattung+Art:
Symphysodon discus

Einträge:
1738

Info

Der Echte Diskus (Symphysodon discus), auch "Pompadurfisch", "Echte Diskusbuntbarsch", oder "Heckel-Diskus", auf englisch "Red discus", ist ein Süßwasserfisch aus der Familie der Buntbarsche (Cichlidae) und der Gattung Diskusfische (Symphysodon), die zurzeit aus 3 Arten besteht.


Maximales Alter

Der Echte Diskus (Symphysodon discus) kann maximal ca. 13 Jahre alt werden.


Merkmale

Die wichtigsten Merkmale des Echten Diskus:

  • der Echte Diskus zeichnet sich, wie alle Arten der Gattung Symphysodon, durch die unverwechselbare und namensgebende scheiben- oder diskusartige Körperform aus
  • die auffälligsten Merkmale des Echten Diskus sind eine dunkle, oft bläuliche wellenartige Linienzeichnung, die seine beiden Körperseiten bedecken sowie ein breites, dunkelbraunes vertikales Band, das am Beginn der hinteren Körperhälfte von der Rücken- bis zur Afterflosse reicht
  • arttypisch sind außerdem mehrere weniger ausgeprägte und etwas hellere Vertikalstreifen, deren 1. über dem Auge liegt

Verwechslungsarten: Der Echte Diskus (Symphysodon discus) unterscheidet sich von den beiden anderen Arten ausschließlich durch seine Färbung und Zeichnung. Klassische metrische und meristische Unterscheidungsmerkmale zu den anderen Arten bestehen nicht.


Größe

Der Echte Diskus (Symphysodon discus) wird maximal ca. 12-15 cm lang.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Echten Diskus ist klar begrenzt: die Unterläufe des Rio Negro, Rio Trombetas und des Rio Abacaxis. Der Echte Diskus ist nach Untersuchungen kein Schwarzwasserbewohner.

Alle amazonischen Nebenflüsse, in denen Echte Diskusbuntbarsche nachgewiesen wurden, führen eine Mischung aus Weiß- und Klarwasser mit Wassertemperaturen zwischen 28° C und 30° C, pH-Werten von 4,2 bis 6,2, einer elektrischen Leitfähigkeit bis maximal 25 µS/cm und einer Gesamthärte von unter 0,5 °dGH. Der gesamte Stickstoffgehalt beträgt maximal 0,5 mg/l.

Diese Verhältnisse sind demnach nährstoffarm und relativ lebensfeindlich. Wasserpflanzen können in solchen Verhältnissen nicht existieren. Deshalb verbergen sich Echte Diskusbuntbarsche in den Uferbereichen, Schwemmland- und Überflutungszonen zwischen Wurzeln, Totholz und überschwemmter Landvegetation.


Aquaristik-Info

Temperatur: 28° C - 30° C
PH-Wert: um 3,5-7,4
Wasserhärte: 0,2° dGH
Aquarium: mindesten 120 cm Beckenlänge

Fütterung:
Lebendfutter: Artemia, Mückenlarven, Mysis, Enchyträen, Krill, Shrimps, Muschelfleisch und auch Rinderherz. Diese Fischart neigt zu Mangelkrankheiten, wenn man ihn nicht abwechslungsreich füttert.

Haltung:

Der Echte Diskus sollte ihn in Gruppen von mindestens 5 Exemplaren gehalten werden. Dieser Fisch ein äußerst ausgeprägtes Sozialverhalten. Geschlechtsreife Fische bilden Paare die sich normalerweise nicht mehr trennen.

Der Echte Diskus bevorzugt einen weichen Beckengrund (feiner Kies mit einer Körnung von 1 bis 2 mm oder heller Quarzsand), da er bei der Nahrungsaufnahme Wasser in den Untergrund bläst und so das Futter aufwirbelt.

Wurzeln sollten ebenfalls vorhanden sein. Geeignete Pflanzen für das Diskus-Aquarium sind zum Beispiel Anubias, Schwertpflanzen, Wasserkelchen und andere Pflanzen, welche eine andauernde Wassertemperatur von 28° C vertragen.

Zucht:

(siehe unten unter "Fortpflanzung")


Fortpflanzung

Der Echte Diskus (Symphysodon discus) erreicht die Geschlechtsreife in einem Alter zwischen 7 und 12 Monaten.

Diskusfische leben in mehr oder weniger großen sozialen Verbänden, in Schulen, aus denen heraus sich Paare bilden. Die während der Balz deutlich hervortretende Legeröhre des Rogners (Weibchen) ist das einzige sichere Merkmal zur Unterscheidung der Geschlechter.

Nach einer nur wenige Stunden dauernden, ritualisierten Vorbalz wird ein Laichsubstrat ausgewählt, bei dem es sich immer um eine belebte (Pflanzenteil) oder unbelebte (Holz, Stein) senkrechte Fläche handelt.

Der ausgewählte Laichort wird von dem Paar mit den Mäulern gründlich gereinigt. Aus den bis zu 300 Eiern (durchschnittliche Länge 1,4 mm, Breite 1,17 mm), die mit kurzen Haftfortsätzen an dem Substrat kleben, schlüpfen die Fischlarven nach etwa 2 1/2 Tagen.

Beide Elternfische unterstützen den Schlupfvorgang, indem sie die Fischlarven aus den Eihüllen herauskauen. Anschließend werden die Fischlarven, die ebenfalls über Haftorgane verfügen, wiederum an einer senkrechten Fläche traubenförmig befestigt.

Bis sie freischwimmen, werden sie von beiden Eltern mehrmals umgebettet. Etwa vier Tage nach dem Schlupf schwimmen die Fischlarven frei und beginnen sofort mit der Nahrungsaufnahme.

Das Brutpflegeverhalten wird bis zum eigentlichen Laichvorgang durch die männlichen Sexualhormone Testosteron und Androsteron gesteuert, die Laich- und Larvenbetreuung jedoch von dem Hypophysenhormon Prolaktin.

Das Prolaktin wirkt sich nicht nur ethologisch auf das Brutpflege- und Sozialverhalten der Diskusbuntbarsche aus, es führt auch zu einer leichten Schwellung der Oberhaut und regt die Vermehrung der Schleimzellen an.

Das ist wichtig, weil sich die Larven von der Oberhaut der Elternfische ernähren: Sie beißen winzige Partikel aus der elterlichen Epidermis, in der sich während der Brutpflegezeit Kohlenhydrate und Fette anreichern.

Diese Art der Larvenernährung wurde zwar auch bei anderen Buntbarschen beobachtet (Pterophyllum altum, Australoheros facetum und Astronotus sp.), ist aber nur bei den Diskusbuntbarschen so einzigartig ausgeprägt.

Bei der Jungfischernährung lösen sich die Eltern regelmäßig ab, wobei sie ihren Nachwuchs durch Bewegungs- und Farbreize zum Wechsel anregen. Ab etwa dem vierten Lebenstag beginnen die Diskuslarven mit der Aufnahme anderer Nahrung, sind aber wenigstens 4 Wochen auf die Elternhaut als Grundnahrung angewiesen.


Nahrung

Der Echte Diskus (Symphysodon discus) ernährt sich hauptsächlich von Zooplankton, Insektenlarven, kleinen Borstenwürmern, kleinen Süsswassergarnelen und pflanzlichem Detritus.

Einen besonders großen Anteil an der Ernährung haben Eintagsfliegen-, Zuckmücken- und Büschelmückenlarven. Nährtiere, die sich im Bodengrund oder unter pflanzlichem Substrat verbergen, werden durch Anpusten mit einem gezielten Wasserstrahl freigelegt und dann aufgenommen.


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