Fischlexikon der Süßwasserfische: Koi: Tancho-Kohaku


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deut. Name:
Koi: Tancho-Kohaku
sonst. Name:
./.
engl. Name:
Koi Carp
Ordnung:
 
(Karpfenartige)
Familie:
 
(Farbkarpfen)
Gattung+Art:
Cyprinus carpio (tancho-kohaku)

Einträge:
1858

Info

Koi - Tancho-Kohaku - Copyright by kaedeezign-fotolia.com

links: Tancho-Kohaku - rechts: Sanke

Koi sind eine Zuchtform des Karpfen (Cyprinus carpio) und aus wissenschaftlicher Sicht eigentlich keine eigene Art.

Der Tancho-Kohaku, auf japanisch "紅白", ist ein Nishikigoi (錦鯉), ein Farbkarpfen oder Koi.

Die japanische Bezeichnung "紅白" bedeutet rot-weiß.

Der Tancho-Kohaku gehört zu den Grundformen der Koi, zu den "großen Drei" - den sogenannten "Gosanke": Kohaku, Sanke und Showa.

Der Tancho-Kohaku ist eine Zuchtform der Hauptgruppe "Tancho".

Er sollte eine helle und rein weiße Grundfärbung auf dem Körper sowie auf den Flossen aufweisen. Eine gelbliche oder stumpfe weiße Färbung mindern die Qualität des Fisches.

Lediglich der Kopf (nicht der Körper!) besitzt einen roten Fleck. Dieser Fleck sollte im Idealfall rund und groß sein. Er darf weder die Augen noch die Schulter bedecken, sollte scharf begrenzt und gleichmäßig rot sein. Auch rote Lippenflecken dürfen nicht vorhanden sein. Es wird jedoch akzeptiert, wenn der Fleck oval, eiförmig, quadratisch, herzförmig oder kreuzförmig ist. Ein kreisrunder Fleck ist jedoch am wertvollsten.

Hauptgruppe "Tancho":

  • Tancho-Kohaku - dieser Kohaku besitzt nur auf dem Kopf einen roten, rundlichen Fleck. Der restliche Körper ist weiß
  • Tancho-Sanke - dieser Kohaku besitzt nur auf dem Kopf einen roten, rundlichen Fleck. Der restliche Körper weißt schwarze, jedoch keine roten Flecken auf
  • Tancho-Showa - dieser Kohaku besitzt 4 rote Flecken (sehr begehrte Variante)

Maximales Alter

Ein Koi wie der Tancho-Kohaku kann ca. 50-60 Jahre alt werden.


Merkmale

Die wichtigsten Merkmale des Tancho-Kohaku:

  • der Körper des Tancho-Kohaku hat die typische Koiform: kräftig, gestreckt, jedoch nicht hochrückig
  • er sollte eine helle und rein weiße Grundfärbung auf dem Körper sowie auf den Flossen aufweisen. Eine gelbliche oder stumpfe weiße Färbung mindern die Qualität des Fisches
  • lediglich der Kopf (nicht der Körper!) des Tancho-Kohaku besitzt einen roten Fleck
  • dieser Fleck sollte im Idealfall rund und groß sein. Er darf weder die Augen noch die Schulter bedecken, sollte scharf begrenzt und gleichmäßig rot sein
  • es wird jedoch akzeptiert, wenn der Fleck oval, eiförmig, quadratisch, herzförmig oder kreuzförmig ist. Ein kreisrunder Fleck ist jedoch am wertvollsten

Größe

Koi wie der Tancho-Kohaku können maximal ca. 100-120 cm lang werden. Bei einer Größe von 60-80 cm werden Sie (in Teichanlagen) ca. 5-10 kg schwer. Größere und ältere Exemplare können erheblich schwerer werden.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Die genaue Herkunft der Koi konnte noch nicht eindeutig geklärt werden. Es wird vermutet, dass einfarbige Karpfen aus dem Iran stammen und vor etwa 2000 Jahren nach Asien gebracht wurden. In Europa wird der Koi in Teichanlagen gehalten.

Der größte Teil der Koi, die vom Fachhandel angeboten werden, kommt aus Japan. Grund hierfür ist das günstige Klima in Japan. Außerdem sind die Japaner im Besitz der entsprechenden "Blutlinien", die für eine erfolgreiche Zucht notwendig sind.


Koi - Tancho Kohaku

Tancho Kohakus mit weiteren Koi

Aquaristik-Info (Gartenteich)

Temperatur
Sommer: 20° C - 26° C
Winter: mindestens 5° C - 8° C

pH-Wert: 6,5-8,0 (optimal = 7,0 - 7,5)
dGH: < 15°
Sauerstoffgehalt: über 6 mg/l
Ammonium/Ammoniak: unter 0,06 mg/l
Nitrit: max. 0,3 mg/l
Nitrat: unter 100 mg/l
Phosphat: max. 3 mg/l
Teichgröße: mind. 10.000 l (bei unbeheizten Teichen)

Fütterung:
Koi sind verfressen. Koi, wie auch die Karpfen, besitzen keinen Magen und bekommen dadurch kein Sättigungsgefühl.

Daher sollten diese Fische mehrmals täglich knapp bemessene Futtergaben erhalten. Bei warmem Wetter sollte mehrmals täglich (möglichst 2-3 x, abhängig von dem Nährstoffgehalt des Futters) und in kleinen Portionen gefüttert werden. In den Wintermonaten bei kaltem Wasser sollte weniger gefüttert werden. Außerdem sollte das Futter in dieser Zeit einen geringeren Nährstoffgehalt besitzen und eine kleinere Körnung aufweisen.

Hinweise:
Das optimale Teichwasser sollte klar sein, einen seidenen Oberflächenglanz aufweisen und zu leichter Schaumbildung neigen. Um eine Wasserqualität zu erreichen, in der sich die Koi wohlfühlen, ist eine ständige Reinigung der Filteranlagen und ein Teilwasserwechsel von ca. 20% pro Woche notwendig.

Unbeheizte Teiche sollten ein Fassungsvermögen von mindestens 10.000 l haben, um extreme, witterungsbedingte Temperaturschwankungen zu vermeiden. Der Teich sollte zur Überwinterung der Koi Bereiche mit einer Tiefe von 1,8 - 2,0 m, jedoch auch flachere Bereiche von 0,50 - 0,80 m aufweisen.

Um die Koi während der Mittagsstunden nicht dem grellen Sonnenlicht auszusetzen, sollte der Teich mit Büschen, Schilf oder Bäumen beschattet werden.

Da Koi recht gefräßig sind, muss die Teichanlage ausreichend gefiltert werden: Bodenabläufe für sinkende Verunreinigungen, Oberflächenabsauger, mechanische Filter (Trommel-, Papier-, Spaltfilter, Bürstenkammer), biologische Filter. Zu hohe Ammonium/Ammoniak oder Nitrit-Werte zeigen an, dass das Wasser nicht ausreichend gefiltert wird.

Der Teich sollte außerdem mittels UVC-Lampen desinfiziert bzw. entkeimt werden. Diese Lampen töten außerdem auch die Algen ab.

Da Koi eine im Wasser gelöste Sauerstoffkonzentration von mehr als 6 mg/l zum Überleben benötigen, muss der Teich belüftet werden: hierfür bietet der Handel Membranpumpen, Sauerstoffkonzentratoren, Rieselfilter usw. an.


Fortpflanzung

Die Fortpflanzungsbiologie des Tancho-Kohaku ist identisch mit der des Karpfen (Cyprinus carpio). Der Tancho-Kohaku erreicht seine Geschlechtsreife mit 3 bis 5 Jahren. Die Laichzeit des Kio erfolgt in der Zeit von Mai - Juli bei Wassertemperaturen von 15 - 20 ° C.

Wichtig für die Fortpflanzung ist auch eine gute Wasserqualität. Die ca. 1 bis 1,5 mm großen Eier (100.000 - 250.000/kg Körpergewicht) werden unter heftigen Laichspielen an Wasserpflanzen angeklebt. Bei 15 °C entwickelt sich der Laich etwa in 5 Tagen, bei 20 °C in nur 3 Tagen. Die Fischlarven sind ca. 5 mm lang.


Nahrung

In freier Natur ernähren sich Karpfen (wie auch ausgesetzte Tancho-Kohaku) von Pflanzen, Insekten und Würmern. Sinkt die Wassertemperatur auf unter 10 °C, reduzieren diese Fische ihren Stoffwechsel und halten am Boden ihres Gewässers Winterruhe.


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