Fischlexikon: Koi: Kohaku (Cyprinus carpio (kohaku))


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Name:
Koi: Kohaku
Ordnung:
(deutsch)
Karpfenartige
Familie:
(deutsch)
Farbkarpfen
Gattung:
Cyprinus
Gattung+Art:
Cyprinus carpio (kohaku)
gesamt:
2898 Fischarten

Übersicht

Koi - Kohaku

Kohaku

Koi sind eine Zuchtform des Karpfen (Cyprinus carpio) und aus wissenschaftlicher Sicht eigentlich keine eigene Art.

Der Kohaku, auf japanisch "紅白", ist ein Nishikigoi (錦鯉), ein Farbkarpfen oder Koi. Die japanische Bezeichnung "紅白" bedeutet rot-weiß.

Der Kohaku gehört zu den Grundformen der Koi, zu den "großen Drei" - den sogenannten "Gosanke": Kohaku, Sanke und Showa.

Er sollte eine helle und rein weiße Grundfärbung auf dem Körper sowie auf den Flossen aufweisen, Körper und Kopf sollten rote Flecken aufweisen.

Die roten Flecken sollten wie eine "Decke" über dem Fisch liegen und maximal bis zur Seitenlinie reichen. Sie sollten eine klare Abgrenzung zeigen und ausgewogen verteilt sein.

Außerdem sollten in den roten Bereichen die Schuppenstrukturen möglichst nicht sichtbar oder zumindest nicht auffällig sein. Die weißen Bereiche sollten möglichst hell und rein-weiß sein und gut sichtbare Schuppenstrukturen besitzen.

Hauptgruppe "Kohaku":

  • Nidan Kohaku - dieser Kohaku besitzt 2 rote Flecken
  • Sandan Kohaku - dieser Kohaku besitzt 3 rote Flecken (sehr begehrte Variante)
  • Yondan Kohaku - dieser Kohaku besitzt 4 rote Flecken (sehr begehrte Variante)
  • Godan Kohaku - dieser Kohaku besitzt 5 rote Flecken
  • Inazuma Kohaku - die roten Zeichnungen verlaufen zickzack (wie ein Blitz) auf dem Rücken
  • Kuchibeni Kohaku) - Lippenfleck-Kohaku - die Lippen zeigen eine rote Zeichnung (wie ein Lippenstift)
  • Menkaburi Kohaku - bei diesem Kohaku bedeckt das Rot den kompletten Kopf, auch der Körper zeigt rote Flecken
  • Maruten Kohaku - roter, runder Fleck auf dem Kopf, der restliche Körper besitzt einige rote (Hi) Flecken
  • Hanatsuki Kohaku - die rote Zeichnung auf dem Kopf erstreckt sich bis zum Maul
  • Strait-Hi Kohaku - durchgehendes Rot vom Kopf bis zum Schwanz
  • Doitsu Kohaku - die Doitsu-Varianten besitzen eine glatte Haut und keine (oder nur vereinzelte) Schuppen. Ähnlich wie der Spiegel- oder Zeilkarpfen (Cyprinus carpio) besitzen einige Varianten über den Rücken oder entlang der Seitenlinie große Schuppen
  • Napoleon Kohaku - die rote Zeichnung ist ähnlich wie der Hut Napoleons
  • Gotensakura Kohaku - rot gesprenkeltes Muster, die zur Mitte hin symetrisch verläuft (wörtlich: "Palastkirschblüte")

Merkmale

Koi - Asaki

juveniler Kohaku

Die wichtigsten Merkmale des Kohaku:

  • der Körper des Kohaku hat die typische Koiform: kräftig, gestreckt, jedoch nicht hochrückig
  • sein Kopf endet stumpf und abgerundet
  • er sollte eine helle und rein weiße Grundfärbung auf dem Körper sowie auf den Flossen aufweisen, Körper und Kopf sollten rote Flecken besitzen
  • die roten des Kohaku Bereiche sollten wie eine "Decke" über dem Fisch liegen und maximal bis zur Seitenlinie reichen. Sie sollten eine klare Abgrenzung zeigen und ausgewogen verteilt sein
  • die Flossen müssen rein-weiß sein
  • in den roten Bereichen sollten die Schuppenstrukturen des Kohaku möglichst nicht sichtbar oder zumindest nicht auffällig sein
  • die weißen Bereiche sollten möglichst hell und rein-weiß sein und gut sichtbare Schuppenstrukturen besitzen

Größe

Koi wie der Kohaku können maximal ca. 100-120 cm lang werden. Bei einer Größe von 60-80 cm werden Sie (in Teichanlagen) ca. 5-10 kg schwer. Größere und ältere Exemplare können erheblich schwerer werden.


Maximales Alter

Ein Koi wie der Kohaku kann ca. 50-60 Jahre alt werden.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Die genaue Herkunft der Koi konnte noch nicht eindeutig geklärt werden. Es wird vermutet, dass einfarbige Karpfen aus dem Iran stammen und vor etwa 2000 Jahren nach Asien gebracht wurden. In Europa wird der Koi in Teichanlagen gehalten.

Der größte Teil der Koi, die vom Fachhandel angeboten werden, kommt aus Japan. Grund hierfür ist das günstige Klima in Japan. Außerdem sind die Japaner im Besitz der entsprechenden "Blutlinien", die für eine erfolgreiche Zucht notwendig sind.


Koi - Kohaku

diverse Koi

Aquaristik-Info (Gartenteich)

Temperatur
Sommer: 20° C - 26° C
Winter: mindestens 5° C - 8° C

pH-Wert: 6,5-8,0 (optimal = 7,0 - 7,5)
dGH: < 15°
Sauerstoffgehalt: über 6 mg/l
Ammonium/Ammoniak: unter 0,06 mg/l
Nitrit: max. 0,3 mg/l
Nitrat: unter 100 mg/l
Phosphat: max. 3 mg/l
Teichgröße: mind. 10.000 l (bei unbeheizten Teichen)

Fütterung:
Koi sind verfressen. Koi, wie auch die Karpfen, besitzen keinen Magen und bekommen dadurch kein Sättigungsgefühl.

Daher sollten diese Fische mehrmals täglich knapp bemessene Futtergaben erhalten. Bei warmem Wetter sollte mehrmals täglich (möglichst 2-3 x, abhängig von dem Nährstoffgehalt des Futters) und in kleinen Portionen gefüttert werden. In den Wintermonaten bei kaltem Wasser sollte weniger gefüttert werden. Außerdem sollte das Futter in dieser Zeit einen geringeren Nährstoffgehalt besitzen und eine kleinere Körnung aufweisen.

Hinweise:
Das optimale Teichwasser sollte klar sein, einen seidenen Oberflächenglanz aufweisen und zu leichter Schaumbildung neigen. Um eine Wasserqualität zu erreichen, in der sich die Koi wohlfühlen, ist eine ständige Reinigung der Filteranlagen und ein Teilwasserwechsel von ca. 20% pro Woche notwendig.

Unbeheizte Teiche sollten ein Fassungsvermögen von mindestens 10.000 l haben, um extreme, witterungsbedingte Temperaturschwankungen zu vermeiden. Der Teich sollte zur Überwinterung der Koi Bereiche mit einer Tiefe von 1,8 - 2,0 m, jedoch auch flachere Bereiche von 0,50 - 0,80 m aufweisen.

Um die Koi während der Mittagsstunden nicht dem grellen Sonnenlicht auszusetzen, sollte der Teich mit Büschen, Schilf oder Bäumen beschattet werden.

Da Koi recht gefräßig sind, muss die Teichanlage ausreichend gefiltert werden: Bodenabläufe für sinkende Verunreinigungen, Oberflächenabsauger, mechanische Filter (Trommel-, Papier-, Spaltfilter, Bürstenkammer), biologische Filter. Zu hohe Ammonium/Ammoniak oder Nitrit-Werte zeigen an, dass das Wasser nicht ausreichend gefiltert wird.

Der Teich sollte außerdem mittels UVC-Lampen desinfiziert bzw. entkeimt werden. Diese Lampen töten außerdem auch die Algen ab.

Da Koi eine im Wasser gelöste Sauerstoffkonzentration von mehr als 6 mg/l zum Überleben benötigen, muss der Teich belüftet werden: hierfür bietet der Handel Membranpumpen, Sauerstoffkonzentratoren, Rieselfilter usw. an.


Fortpflanzung

Koi - Kohaku

Kohaku

Die Fortpflanzungsbiologie der Kohaku ist identisch mit der des Karpfen (Cyprinus carpio). Er erreicht seine Geschlechtsreife mit 3 bis 5 Jahren.

Die Laichzeit des Kio erfolgt in der Zeit von Mai - Juli bei Wassertemperaturen von 15 - 20 ° C.

Wichtig für die Fortpflanzung ist auch eine gute Wasserqualität.

Die ca. 1 bis 1,5 mm großen Eier (100.000 - 250.000/kg Körpergewicht) werden unter heftigen Laichspielen an Wasserpflanzen angeklebt.

Bei 15 °C entwickelt sich der Laich etwa in 5 Tagen, bei 20 °C in nur 3 Tagen. Die Fischlarven sind ca. 5 mm lang.


Nahrung

In freier Natur ernähren sich Karpfen (wie auch ausgesetzte Kohaku) von Pflanzen, Insekten und Würmern. Sinkt die Wassertemperatur auf unter 10 °C, reduzieren diese Fische ihren Stoffwechsel und halten am Boden ihres Gewässers Winterruhe.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Karpfenfischen (Cyprinidae):

  • Koi-Herpesvirusinfektion
    Die Koi-Herpesvirusinfektion ist eine durch das Koi-Herpesvirus (KHV) verursachte seuchenartige, akut bis subakut verlaufende virale Infektionskrankheit der Karpfen und Koi-Karpfen [weiterlesen...]
  • Beulen- oder Knotenkrankheit
    Zuerst bilden sich in der Muskulatur härtere Beulen, die mit der Zeit weicher werden und dann nach außen wie ein Geschwür aufbrechen [weiterlesen...]
  • Cyprinidenkrankheiten durch Flagellaten
    Erkrankungen durch Trypanosomen verlaufen in den meisten Fällen symptomfrei, lediglich bei stärkerem Befall kann es zu Nierenschäden, Bauchwassersucht und Glotzaugen kommen [weiterlesen...]
  • Fleckenseuche
    Die erkrankten Fische weisen in der Haut fleckenartige (runde, ovale oder längliche) Rötungen bzw. weißgraue Nekrosen auf. Später lösen sich an diesen Stellen die Schuppen ab [weiterlesen...]
  • Frühlingsvirämie der Karpfen (SVC)
    Insbesondere der aufgetriebene Bauch ermöglicht eine klinische Verdachtsdiagnose. Bei der pathologischen Untersuchung stellen sich ein blutig-seröses Exsudat in der Leibeshöhle, Ödeme und punktförmige Blutungen der inneren Organe dar [weiterlesen...]
  • Ichthyobodo necator (Costia necatrix)
    Erste Anzeichen für einen Befall mit diesem Parasiten ist ein schmieriger, grauer Belag auf der Hautoberfläche des Fisches bis hin zur Hauttrübung [weiterlesen...]
  • Infektiöse Bauchwassersucht
    Der Bauch der erkrankten Fische ist bei der Infektiösen Bauchwassersucht extrem angeschwollen, die Fische sondern einen hellen, schleimigen Kot ab, der Afterausgang ist entzündet [weiterlesen...]
  • Karpfenlaus (Argulus foliacaeus)
    Die Karpfenlaus ist nur wenig wirtsspezifisch und bei einer Vielzahl von Fischen aus zahlreichen Fischfamilien nachgewiesen [weiterlesen...]
  • Kiemennekrose (KN)
    An den Kiemen zeigen sich Schwellung, Schleimvermehrung, Erweiterung der Kapillaren und schließlich Blutungen [weiterlesen...]
  • Kratzwürmer
    Die Symptome durch den Kratzwurmbefall sind sehr unterschiedlich und hängen von den infizierten Arten, deren Alter und Konstitution sowie von der Anzahl und der Art der Parasiten ab [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Bei einem starken Befall erscheint die Haut "samtartig", daher der Name "Samtkrankheit". Die Färbung dieses samtartigen Belages ist meistens golden-gelblich. Die Kiemen der befallenen Fische sind außerdem stark verschleimt [weiterlesen...]
  • Nierensphaerosporose
    Die Nierensphaerosporose wird bei adulten (erwachsenen) Cypriniden ab dem 2. oder 3. Lebensjahr durch den Parasiten Sphaerospora renicola verursacht [weiterlesen...]
  • Rotfleckenkrankheit (PFRD)
    Erkrankte Jungfische werden lethargisch, schwimmen nah der Wasseroberfläche oder sinken zum Gewässergrund. Auffallend ist das Zittern des kompletten Körpers der Jungfische [weiterlesen...]
  • Schwimmblasenentzündung (SBE)
    Erste Anzeichen für eine Schwimmblasenentzündung sind eine Verdickung sowie eine deutlich gelbliche bis braune Trübung der Schwimmblasenwand im hinteren Bereich der Verbindungsstelle von vorderer und hinterer Kammer [weiterlesen...]

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