Fischkrankheiten: Pilzerkrankung (Mykose)


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Pilzerkrankung (Mykose)

Forelle mit Pilzerkrankung

Forelle mit Pilzerkrankung

Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel".

Eine Pilzerkrankung ist also eine Folgeerkrankung von bereits körperlich geschädigten Fischen, gesunde Fische werden von Pilzen nicht befallen.

Bei Fischen sind Pilze der Gattung "Saprolegnia" weit verbreitet. Kennzeichnend für diese Pilze sind wattebauschartige Wucherungen auf der Haut der Fische.

Der Wasserschimmel Saprolegnia toleriert einen Wassertemperaturbereich von 3 bis 33 °C, er bevorzugt jedoch niedrigere Temperaturen.

Fast jeder (kranke) Fisch kann von einer Pilzerkrankung befallen werden. Im Aquarium sind dies z.B. Panzer- und Schwielenwelse (Callichthyidae), Antennenwelse (Pimelodidae), Zahnkärpflinge (Cyprinodontiformes), Buntbarsche (Cichlidae), Karpfenfische (Cyprinidae) oder auch Kugelfische (Tetraodontidae). Auch wildlebende Fische wie z.B. Hechte (Esocidae), Lachsfische (Salmonidae) oder Weißfische (Leuciscidae) können von einer Pilzinfektion befallen werden.


Befall

Seeforelle mit Saprolegnia-Infektion

Seeforelle mit Saprolegnia-Infektion

Diese Pilze ernähren sich im Aquarium normalerweise von totem organischem Material (Fischkot, Futterreste Pflanzen, Laich).

Die Vermehrung erfolgt durch Sporen, die frei im Wasser schweben und nach Nahrungsquellen bzw. "Opfern" suchen.

Gesunde Fische werden von diesen Pilzen nicht befallen, da diese sich nicht an der Schleimhaut festsetzen können. Ist diese Schleimhaut jedoch verletzt, können die Pilze an diesen Stellen eindringen.

Sehr häufig treten flächige Verpilzungen nach einer Gasblasenkrankheit auf, von der die Schuppentaschen der Fische (Schuppen aufgestellt, ähnlich einem Tannenzapfen) betroffen waren.


Ursachen

Die Ursachen für einen Pilzbefall können vielfältig sein: am häufigsten ist die Verletzung der Schleimhaut durch scharfkantige Gegenstände, Bissverletzungen oder Anfassen der Fische mit trockenen Händen, nicht artgerechte Haltung, Verletzungen durch Parasiten oder auch bakterielle Infektionen.


Symptome

äußere Symptome:

  • zu Beginn des Krankheitsverlaufes zeigt sich ein weißlicher, Wattebausch ähnlicher Belag, welcher aus einzelnen Pilzfäden besteht
  • dieser Belag färbt sich im weiteren Krankheitsverlauf grünlich bis bräunlich
  • die Flossen können verkleben oder komplett abfallen (dadurch eingeschränktes Schwimmverhalten)
  • im letzten Krankheitsstadium dringt der Pilz in den Körper der Fische ein und befällt dort die inneren Organe und die Muskulatur, das Nervensystem wird durch giftige Stoffwechselprodukte geschädigt und die Fische sterben

Vorsorge

  • stets auf korrekte Wasserwerte achten
  • scharfkantige Gegenstände aus dem Becken entfernen (Kies, Deko)
  • Futterreste und totes organisches Material schnell aus dem Becken entfernen
  • artgerechten Fischbesatz (Beißereien vermeiden)
  • Fische nur mit nassen Händen anfassen
  • unnötigen Stress für die Fische vermeiden

Behandlung

Im Anfangsstadium sollte man häufige Wasserwechsel durchführen und die Wassertemperatur erhöhen. Auch durch den Einsatz von Blättern des Seemandelbaums (Terminalia catappa) oder durch (Jod freie) Salzbäder kann man eine leichte Pilzinfektion in den Griff bekommen.

Auch im fortgeschrittenen Stadium kann man eine Pilzerkrankung mit Medikamenten (z.B. HS Aqua Fungicell, Sera mycopur oder Fungol) noch wirksam behandeln. In diesem Fall sollte man jedoch zunächst den Rat eines fachkundigen Tierarztes einholen.

Viele Medikamente gegen Pilzerkrankungen enthalten Bestandteile wie Kupfersulfat oder Kupferhlocrid. Diese Stoffe sind für Wirbellose und Welsartige (Siluriformes), auch in geringen Dosen, tödlich. Für Aquarienfische sind Medikamente mit Malachitgrün sehr erfolgreich (für Speisefische, auch deren Laich, verboten).


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