Fischlexikon der Süßwasserfische: Marmor-Süßwasserrochen

Info

Der Marmor-Süßwasserrochen (Potamotrygon hystrix) ist ein Süßwasserfisch aus der Gattung Potamotrygon und der Familie der Süßwasserstechrochen (Potamotrygonidae). Der Marmor-Süßwasserrochen stammt aus Südamerika und kann einen maximalen Durchmesser von ca. 40 cm (Weibchen) erreichen. Seine englische Bezeichnung lautet "Porcupine river stingray".p>

Maximales Alter

Der Marmor-Süßwasserrochen (Potamotrygon hystrix) kann ca. 15-20 Jahre alt werden.

Merkmale

Die wichtigsten Merkmale des Marmor-Süßwasserrochen:

• die Körperscheibe ist leicht oval (etwas länger als breit) und länger als der Schwanz. Die Oberseite der Körperscheibe ist mit scharfen, zahnartigen Schuppen bedeckt
• die Oberseite der Körperscheibe des Marmor-Süßwasserrochen ist hell-bräunlich (manchmal auch gräulich), die Unterseite des Körpers ist weißlich-rosa
• der komplette Körper ist mit einem marmorierten Zeichnungsmuster bedeckt
• die Körperfärbung kann je nach Herkunft variieren, auch die Zeichnungen sind bei jedem Rochen unterschiedlich
• die gut entwickelten giftigen Stacheln des Marmor-Süßwasserrochen sitzen etwas entfernt von der Schwanzwurzel und besitzen Längsrillen, über die Gift geleitet wird. Diese Giftstacheln werden regelmäßig nachgebildet (2-3 x pro Jahr)
• männliche Exemplare des Marmor-Süßwasserrochen besitzen Klasper (Verdickungen) an den Bauchflossen, Weibchen werden minimal größer als die Männchen

Größe

Die Körperscheibe des Marmor-Süßwasserrochen (Potamotrygon hystrix) erreicht einen maximalen Durchmesser von ca. 40 cm (Weibchen) bzw. 25 cm (Männchen). Das maximal publizierte Gewicht beträgt 15,0 kg.

Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Marmor-Süßwasserrochen (Potamotrygon hystrix) ist Südamerika: das Paraná-Paraguay Flussbecken. Sein Habitat sind sumpfige Bereiche mit sandigen Untergründen, wo er sich in den Sand eingräbt. Dieser Rochen ist tag- und nachtaktiv.

Aquaristik-Info

Temperatur: 25 °C - 28 °C
pH-Wert: 6,0-7,0
Gesamthärte: 5° - 8° dH (optimal 7°)
Nitrat: bis 200 mg/l (besser 100 mg/l)
Nitrit: unter 0,1 mg/l (sollte im nicht messbaren Bereich liegen)
Wasserregion: unten
Aquarium (Empfehlung): 2,6 x 0,8 x 0,5 m (Länge x Breite x Höhe)

Fütterung:
Insektenlarven, Mollusken, Mysis, Futterfische, Süßwassergarnelen, kleine Krebse, Regenwürmer, Krill

Haltung:
Da Rochen sehr viel Nahrung zu sich nehmen, können sich durch die Ausscheidungen die Wasserwerte schnell verschlechtern. Daher sind eine gute Filterung und regelmäßige Wasserwechsel unbedingt notwendig.

Der Bodengrund sollte aus einem weichen Kiesgrund (kein Quarzsand!) bestehen. Zu scharfer Sand oder Kies wie z.B. Quarzsand kann Mikroverletzungen der Haut verursachen, aus denen dann Infektionen resultieren.

Es besteht auch die Möglichkeit, Rochen ohne Bodensubstrat auf dem blanken Boden zu pflegen (erfordert jedoch eine Eingewöhnung des Tieres)

Wir empfehlen die Haltung als kleine Gruppe (z.B. 1 Männchen + 2 Weibchen). Rochen sind in der Regel friedlich und nicht territorial. Die Tiere sollten jedoch ausreichend gefüttert werden (mindestens 2 x pro Tag), damit kein Futterneid entsteht.

Weitere wichtige Informationen zur Haltung von Süßwasserstechrochen und der Giftigkeit ihres Stachels findet Ihr in der Familienbeschreibung der Süßwasserstechrochen (Potamotrygonidae).

Fortpflanzung

Detaillierte Informationen über die Fortpflanzungsbiologie des Marmor-Süßwasserrochen (Potamotrygon hystrix) liegen uns zurzeit nicht vor. Süßwasserrochen sind lebendgebärend (ovovivipar). Sie haben eine innere Befruchtung. In der Regel werden 2 bis 7 (selten über 10) Junge geboren.

Die Zucht sollte in einem Artenbecken erfolgen. Diese Rochen werden ab einem Scheibendurchmesser von ca. 25 cm geschlechtsreif. Neugeborene Tiere besitzen eine Körperscheibe in der Größe eines Handtellers und schwimmen sofort frei. Die Elternfische betreiben keine Brutpflege.

Nahrung

Der Marmor-Süßwasserrochen (Potamotrygon hystrix) ernährt sich in freier Natur in der Regel von Wirbellosen, kleinen Fischen und Krebstieren, die er beim "durchsieben" des Bodengrundes aufnimmt.