Fischlexikon der Süßwasserfische: Löffelstör


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deut. Name:
Löffelstör
sonst. Name:
./.
engl. Name:
Mississippi paddlefish
Ordnung:
 
(Störartige)
Familie:
 
(Löffelstöre)
Gattung+Art:
Polyodon spathula

Einträge:
1727

Info

DNA-Barcoding beim Löffelstör (Polyodon spathula)

DNA-Barcoding beim Löffelstör

Der Löffelstör (Polyodon spathula) ist ein Süßwasserfisch, der maximal ca. 220 cm lang und 90 kg schwer werden kann.

Der Löffelstör kommt im Mississippi Flusssystem einschl. dem Missouri und Ohio River einschließlich deren wichtigsten Nebenflüssen vor.

Bedingt durch die Verbauung seiner Heimatgewässer, Gewässerverschmutzung und Überfischung (kommerziell mit Kiemennetzen (Gillnet) und auch durch Sportfischer) gilt der Löffelstör als stark gefährdet.

In den letzten Jahren wird versucht, die Bestände durch künstliche Vermehrung in Zuchtanlagen wieder aufzubauen. Außerdem wird die Befischung durch Einführung von Mindestmaßen und Fangbeschränkungen, teilweise auch durch Fangverbote, eingeschränkt.


Maximales Alter

Der Löffelstör (Polyodon spathula) wird maximal ca. 55 Jahre alt.


Merkmale

junger Löffelstör (Polyodon spathula)

junger Löffelstör (Polyodon spathula)

wichtige Merkmale des Löffelstörs:

  • der Löffelstör besitzt einen langgestreckten, seitlich abgeflachten Körperbau
  • die paddelförmig oder löffelartig geformte Schnauze ist sehr lang (bis 1 Drittel seiner Gesamtlänge)
  • die Färbung des Löffelstörs variiert von gräulich-grün über dunkelblau bis schwärzlich
  • die Bauchseite des Löffelstörs ist schmutzig-weiß bis gräulich gefärbt
  • der vordere Teil der Schnauze ist oft hell umrandet
  • vor dem Maul sitzen 2 sehr kleine Barteln, die bei adulten Exemplaren meistens nicht mehr sichtbar sind
  • auf der Schnauze des Löffelstörs befinden sich zahlreiche Sinnesorgane (Elektrorezeptoren), mit deren Hilfe selbst schwache elektrische Felder und kleine Temperaturunterschiede wahrgenommen und Beutetiere geortet werden können
  • seine lange Schnauze (Rostrum) ist paddelförmig oder löffelartig geformt. Es kann 1 Drittel der gesamten Körperlänge ausmachen
  • das Maul des Löffelstörs ist groß und breit. Es ist nicht mit Zähnen besetzt (nur juvenile besitzen kleine Zähnchen, adulte nicht mehr) und auch nicht vorstülpbar wie bei anderen Arten der Familie "Acipenseridae"
  • die Augen des Löffelstörs sind relativ klein, die Sehkraft schlecht entwickelt
  • ein Spiraculum (Spritzloch) ist vorhanden
  • die Kiemenhaut bzw. die Fortsetzung der Kiemendeckel sind lang ausgezogen und laufen spitz zu
  • der Körper des Löffelstörs ist nackt und unbeschuppt. Er besitzt keine Knochenschilde bzw. Knochenplatten. Lediglich oben am Schwanzflossenstiel und am oberen Lobus der Schwanzflosse sitzen Ganoidschuppen
  • der obere und untere Schwanzflossenlobus sind ungefähr gleich lang, die Wirbelsäule setzt sich im oberen Schwanzflossenlobus fort
  • Männchen bekommen während der Fortpflanzungszeit einen Laichausschlag

Größe

Der Löffelstör (Polyodon spathula) wird maximal ca. 220 cm lang und ca. 90 kg schwer. Seine durchschnittliche Länge beträgt ca. 120 cm.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Löffelstör (Polyodon spathula) lebt im Mississippi Flusssystem einschließlich dem Missouri und Ohio River einschließlich deren wichtigsten Nebenflüssen.

Das Habitat des Löffelstörs sind langsam fließende, größere Gewässer mit reichlich Zooplankton-Aufkommen, welches es mit seinen Kiemenreusen aus dem Wasser herausfiltert. Er lebt pelagisch im Freiwasser.


Fortpflanzung

60 Tage alter Löffelstör (Polyodon spathula)

60 Tage alter Löffelstör

Der Löffelstör (Polyodon spathula) erreicht seine Geschlechtsreife mit einer Länge von ca. 100-130 cm und einem Alter von 5-10 Jahren (Männchen) bzw. 8-12 Jahren (Weibchen).

Die Reproduktionsintervalle betragen beim Männchen 1-2 Jahre, bei den Weibchen 2-4 Jahre.

Der Löffelstör beginnt im Frühjahr beim ersten Hochwasser mit seiner Laichwanderung.

Dabei wandert er mehrere 100 Kilometer die Flüsse hinauf. Bei zu niedrigem Wasserstand wandert er flussabwärts ohne abzulaichen. Steigt der Wasserpegel wieder, wandert er wieder flussaufwärts.

Der Laichvorgang, der in der Regel abends erfolgt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig: der Gewässergrund muss kiesig oder schottrig sein, die Wassertemperatur muss ca. 10-16 °C betragen und das Wasser eine Fließgeschwindigkeit von ca. 1-1,3 m/s besitzen. Stimmen diese Voraussetzungen nicht, kommt es nicht zum Ablaichen und der Löffelstör resorbiert die Eier.

Das Ablaichen der 9.000-22.000 Eier (pro Kilogramm Körpergewicht des Weibchens) findet meistens im Hauptstrom der Flüsse statt.

Die Eier der Störe besitzen eine dunkle Pigmentierung und einen großen Dottersack. Sie besitzen viele Spalten in der Eihülle, durch die die männlichen Spermien in die Eizelle (Chorion) eindringen können.

Die jungen Störe schlüpfen nach der Befruchtung je nach Wassertemperatur nach ca. 2,5 Tagen und sind bei der Geburt ca. 10 mm lang. Sie ernähren sich zunächst von ihrem großen Dottervorrat und beginnen nach ca. 10 Tagen mit der aktiven Nahrungsaufnahme.


Nahrung

Der Löffelstör (Polyodon spathula) ernährt sich von Zooplankton, welches es mit seinen Kiemenreusen aus dem Wasser herausfiltert.


Fangmethoden

Der Löffelstör (Polyodon spathula) ernährt sich von Zooplankton, welches es mit seinen Kiemenreusen aus dem Wasser herausfiltert.


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