Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet des Tamandua-Rüsselfisches ist Afrika: er kommt dort in den Einzugsgebieten der Flüsse Volta, Niger, Tschad, Scharia und Kongo vor. Sein Habitat sind stark strömende Abschnitte der Flüsse mit felsigen Untergründen.
Aquaristik-Info
Temperatur: 23 - 28 °C
pH-Wert: 5,5-7,2
Gesamthärte: 2 - 15 °dGH
Wasserregion: unten
Aquarium: ab ca. 200 cm Seitenlänge (für eine Gruppe von 3 Weibchen und 2 Männchen)
Fütterung:
hauptsächlich Tubifex, Würmer, rote Mückenlarven, abwechslungsreiches Lebend- und Frostfutter
Haltung:
Es wird ein großes Becken (Biotop-Aquarium) mit dichter Randbepflanzung und großzügigem freiem Schwimmraum empfohlen. Da der Tamandua-Rüsselfisch ein relativ scheuer Fisch ist, sollen einige Versteckmöglichkeiten (Wurzeln, Steinaufbauten, Höhlen) vorhanden sein. Einige Schwimmpflanzen sind ebenfalls von Vorteil. Der Beckenboden sollte weich sein, da diese Fische bei der Nahrungssuche im Boden gründeln und sich dabei nicht verletzen sollten. Als Filter sollte ein Torffilter benutzt werden.
Wir möchten nochmals auf eine entsprechende Größe des Aquariums hinweisen: da der Tamandua-Rüsselfisch ständig elektrische Impulse zur Orientierung aussendet, würden sich zu viele Artgenossen in zu engen Aquarien gegenseitig stören und somit ständigem Stress ausgesetzt sein.
Bei Gruppenhaltung in einem entsprechend großen Becken müssen die Gruppen groß genug (mind. 5 Tiere, davon mehr Weibchen) sein. Bei zu kleinen Gruppen mit 2-3 Tieren bekämpfen sich die Tamandua-Rüsselfische äußerst aggressiv (manchmal bis zum Tode), da jeder Fisch dominieren möchte. Gegenüber anderen (größeren) Arten verhält sich dieser Nilhecht friedlich.
Zucht:
Über Zuchterfolge des Tamandua-Rüsselfisches im Aquarium ist uns nichts bekannt. Wir gehen jedoch davon aus, dass das Fortpflanzungsverhalten ähnlich wie bei den meisten Nilhechten ist:
Um die Laichbereitschaft eines Nilhechtes zu stimulieren, muss eine "Regenzeit" nachgebildet werden. Dies kann erreicht werden, indem die gelösten Mineralanteile im Wasser gesenkt (kann mit einem Leitwertmesser überprüft werden) und gleichzeitig der Wasserstand des Zuchtbeckens angehoben wird.
Dabei sollte der Leitwert ungefähr 4 Wochen lang von 2400 μS cm auf etwa 600 μS cm gesenkt und der Wasserstand um ca. 15-20 cm erhöht werden. Ist der Nilhecht erst einmal in Laichstimmung, wird über einen längeren Zeitraum immer wieder abgelaicht.
Nach dem Schlupf der Fischlarven nach ca. 3-4 Tagen können diese nach 10-14 Tagen gefüttert werden. Hierbei sollte die 1. Fütterung unbedingt mit Tümpelfutter (Wasserflöhe, Hüpferlinge, Mückenlarven usw.) oder frisch geschlüpften roten Mückenlarven erfolgen. Erst danach sollten Artemia-Nauplien gefüttert werden.