Fisch-Familien




Familie:
Fliegende Fische (Exocoetidae)
Ordnung:
Hornhechtartige
(Beloniformes)
Klasse:
Knochenfische (Osteichthyes)
Die Arten der Fliegenden Fische (Exocoetidae) sind Salzwasserfische aus der Ordnung der Hornhechtartigen (Beloniformes).
Fliegende Fische (Exocoetidae) sind in tropischen und subtropischen Gebieten des Atlantiks, des Indopazifiks und des Mittelmeers verbreitet. Sie leben in der Regel in der epipelagischen Zone, der obersten Schicht des Ozeans bis zu einer Tiefe von etwa 200 Metern.
Die Brustflossen Fliegender Fische (Exocoetidae) sind ungewöhnlich groß und hoch am Körper angesetzt. Bei Arten der Unterfamilie Cypselurinae sind auch die Bauchflossen flügelartig vergrößert, so dass sie mit vier "Flügeln" über das Wasser gleiten können.
Die Schwanzflosse der Fliegenden Fische ist tief gespalten, der untere Schwanzflossenlobus ist länger als der obere.
Ober- und Unterkiefer der Fliegenden Fische sind im Gegensatz zu den meisten anderen Hornhechtartigen, gleich lang. Das endständige Maul ist nicht vorstülpbar (protraktil). Bei juvenilen Exemplaren einiger Arten ist der Unterkiefer verlängert.
Der Körper Fliegender Fische ähnelt dem Körper der Heringsartigen und ist mit großen Schuppen bedeckt. Die Nasenöffnungen sind relativ groß und liegen in der Nähe der Augen. Die Schwimmblase ist ebenfalls groß und ungekammert.
Zahlreiche morphologische Merkmale verleihen diesen Fischen die Fähigkeit, über die Wasseroberfläche zu springen. Eines dieser Merkmale sind die stark erweiterten Neuralbögen, die als Ansatzpunkte für Bindegewebe und Bänder im Skelett der Fische dienen.
Die vollständig verbreiterten Neuralbögen dienen als stabilere und festere Stellen für diese Verbindungen und schaffen eine starke Verbindung zwischen Wirbelsäule und Schädel.
Ein starrer Körper während des Gleitfluges verschafft dem fliegenden Fisch aerodynamische Vorteile, erhöht seine Geschwindigkeit und verbessert seine Zielgenauigkeit. Am Ende des Gleitfluges klappen sie die Brustflossen ein, um wieder ins Wasser zu gelangen, oder sie lassen die Schwanzflosse ins Wasser fallen, um sich gegen das Wasser abzustützen und einen neuen Gleitflug, eventuell mit Richtungsänderung, zu beginnen.
Fliegende Fische sind in der Lage, ihre Zeit in der Luft zu verlängern, indem sie gerade oder in einem Winkel zur Richtung von Aufwinden fliegen, die durch eine Kombination von Luft- und Meeresströmungen erzeugt werden.
Die Arten der Gattung Exocoetus haben 1 Flossenpaar und einen stromlinienförmigen Körper, um die Geschwindigkeit zu optimieren, während Cypselurus spp. einen abgeflachten Körper und 2 Flossenpaare haben, um die Zeit in der Luft zu maximieren. Von 1900 bis in die 1930er Jahre wurden Fliegende Fische als mögliche Modelle für die Entwicklung von Flugzeugen untersucht.
Fliegende Fische können nicht mit den Brustflossen schlagen um aktiv (wie Vögel) zu fliegen. Vielmehr schießen sie aus dem Wasser und legen kurze Strecken im Gleitflug über der Wasseroberfläche zurück.
Die längsten Flugstrecken erreichen die Fische, wenn sie dicht über und parallel zur Wasseroberfläche durch die Luft gleiten: In einer Höhe von 1,5 Metern können die Fische mehr als 40 Sekunden in der Luft bleiben und dabei Strecken von bis zu 400 Metern zurücklegen.
Im Mai 2008 filmte ein japanisches Fernsehteam (NHK) einen fliegenden Fisch (genannt „Icarfish“) vor der Küste der Insel Yakushima in Japan. Der Fisch flog 45 Sekunden lang, der bisherige Rekord lag bei 42 Sekunden.
Bei Flügen bis etwa 0,5 m über der Wasseroberfläche nutzen die Fliegenden Fische den Bodeneffekt, der ähnlich wie bei Segelflugzeugen die Gleitzahl des Fischkörpers erhöht.
Die aerodynamisch bedingten Flugleistungen sind mit denen der Vögel vergleichbar. Bei ihren Gleitflügen erreichen sie gelegentlich Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h und Flughöhen von bis zu fünf Metern. Dabei können sie auch in niedrige Boote geraten.
Alle Fliegenden Fische (Exocoetidae) sind ovipar (eierlegend). Sie kleben ihre Eier, die teilweise (außer bei Exocoetus) mit Haftfäden versehen sind, an frei schwimmende Objekte wie Treibholz oder Sargassum. An der Koromandelküste (Südostküste des indischen Subkontinents) locken Fischer die Fliegenden Fische an, indem sie Strohbündel zum Laichen ins Wasser hängen.
Fliegende Fische (Exocoetidae) ernähren sich hauptsächlich von Plankton. Zu ihren Fressfeinden gehören Delfine, Thunfische, Marline, Vögel, Tintenfische und Schweinswale.
Die Familie der Fliegenden Fische (Exocoetidae) besteht aus 4 Unterfamilien, 7 Gattungen und ca. 75 Arten
(Stand: Dezember 2024)
Literaturhinweise:
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