Fischkrankheiten
Die Aalrotseuche ist eine bakterielle Erkrankung von Flussaalen, die im Süß- und Meerwasser leben. Sie ist seit 1928 in Europa registriert.
Unterschieden wird die Süßwasserform, die in europäischen Binnengewässern, Warmwasserteichen und japanischen Aalmastanlagen vertreten ist, von der weltweit verbreiteten Salz- und Brackwasserform.
Namensgebend ist die rötliche Verfärbung der Flossen, des Bauches und der Afterregion der Aale im Verlauf der Erkrankung.
Erreger sind Bakterien wie Pseudomonaden oder Aeromonaden (z. B. Aeromonas punctata).
Diese schwimmen im Wasser und sind für gesunde Fische normalerweise unschädlich. Sie werden erst zur Gefahr, wenn die Wassertemperatur über ca. 24 °C steigt, da sich dann die Bakterien explosionsartig vermehren und gleichzeitig die Sauerstoffkonzentration des Wassers sinkt, was bei den Aalen Stress verursacht.
Am Boden ist der Sauerstoffgehalt besonders gering und die Bakterienkonzentration sehr hoch. Das ist ein zusätzliches Problem, da sich dort die Aale aufhalten, tagsüber sogar eingraben. Beim Erreichen der 24 °C funktioniert dann die schützende Schleimschicht der Aale nicht mehr so, wie sie sollte, und die Bakterien dringen in die Haut der Aale ein.
Derzeit sind keine Therapieverfahren bekannt und es gibt wohl auch keine Forschung auf diesem Gebiet. Man kann einzig die toten Tiere schnellstmöglich entfernen. Zwar stellen die toten Aale keine Ansteckungsgefahr für gesunde Aale und Menschen dar, sie sind dennoch Infektionsherde.
Für Menschen ist der Verzehr nicht erkannter aber doch infizierter Fische unbedenklich, da die Bakterien bei Temperaturen über 60 °C absterben. Normalerweise sind durch die Seuche ohnehin nur geschwächte Tiere betroffen.
Regional begrenzt kommt es in fast jedem Jahr zu einem Fischsterben. In heißen und langen Sommern (1976, 1991 und 2003) fällt dieses jedoch extrem stark aus.
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