Fischkrankheiten
Die chronische Schwimmblasenentzündung (SBE) bei Cypriniden (Karpfenartigen) wird durch den Parasiten Sphaerospora renicola verursacht.
Die kugelförmigen und etwa 6-8 µm (Mikrometer) messenden Sporen dieses Parasiten besitzen zwei Schalen und zwei relativ kleine Polkapseln. Die befallen den Blutkreislauf seines Wirtes. Dort lösen sie bei Jungfischen (Karpfenbrut) eine Schwimmblasenentzündung (SBE), adulte Fische (ab 2. oder 3. Lebensjahr) sind relativ immun gegen diesen Parasiten.
Der gleiche Parasit versursacht bei adulten Fischen (ab einem Alter von 2-3 Jahren) eine Nierensphaerosporose.
Im 1. Stadium sammeln sich Plasmodien (einzellige Parasiten) im Schwammgewebe des Herzmuskels und wandern während ihrer weiteren Entwicklung über die Blutgefäße in die Schwimmblase.
Dort erreichen sie eine Größe von bis zu 30 µm (Mikrometer) und sorgen für eine unumkehrbare Schädigung des Gasaustausches zwischen Blutgefäßen und Schwimmblasenlumen.
Erste Anzeichen für eine Schwimmblasenentzündung sind eine Verdickung sowie eine deutlich gelbliche bis braune Trübung der Schwimmblasenwand im hinteren Bereich der Verbindungsstelle von vorderer und hinterer Kammer, Peritonitis (Bauchfellentzündung) und Verwachsungen mit anliegenden Organen (Leber, Niere und Darm). Gleichzeitig kommt es im späteren Verlauf zu Entzündungen und Nekrosen der Augen mit anschließender Erblindung des Fisches.
Die erkrankten Karpfen magern ab, die Wachstumsgeschwindigkeit wird reduziert, sie färben sich dunkel und es kommt es zu Gleichgewichts- und Bewegungsstörungen (oft ruckartige Schwimmbewegungen).
Sphaerospora renicola kann mikroskopisch in Tupf- und Quetschpräparaten von der Schwimmblase nachgewiesen werden. Außerdem ist eine histologische Untersuchung der Schwimmblase unbedingt durchzuführen. Spezifische Maßnahmen zur Bekämpfung existieren nicht.
Literaturhinweise:
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