Fischlexikon: Gemeiner Teppichhai (Orectolobus maculatus)


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Name:
Gemeiner Teppichhai
Ordnung:
(deutsch)
Ammenhaiartige
Familie:
(deutsch)
Teppichhaie
Gattung:
Orectolobus
Gattung+Art:
Orectolobus maculatus
gesamt:
2904 Fischarten

Übersicht

Gemeiner Teppichhai (Orectolobus maculatus) - Urheber:Richard Ling - Lizenz:CC BY-SA 2.0

Gemeiner Teppichhai

Der Gemeine oder Gefleckte Teppichhai (Orectolobus maculatus), auf englisch "Wobbegong", "Spotted wobbegong", "Tassel shark" oder "Common carpet shark", auf französisch "Requin-tapis tacheté", ist ein Hai aus der Familie der Teppichhaie (Orectolobidae) und der Gattung Echte Teppichhaie (Orectolobus).

Obwohl es eine Reihe von dokumentierten Unfällen mit diesen sehr großen Haien gibt, werden sie allgemein als harmlos eingestuft.

Unfälle mit Teppichhaien geschehen vor allem aufgrund der guten Tarnung der Tiere, durch die sie unbemerkt auf dem Meeresboden liegen.

Bissunfälle kommen vor allem vor, wenn Badende oder Taucher auf die ruhig am Meeresboden liegenden Tiere treten.

Regional besteht ein hoher Fischereidruck auf die Haie, so dass sie vor allem vor New South Wales als gefährdet betrachtet werden. In der Roten Liste der bedrohten Arten der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) wird der Gemeine Teppichhai als Art der „Vorwarnliste“ (near threatened) geführt.


Merkmale

Die wichtigsten Merkmale des Gemeinen Teppichhai:

  • seine Grundfarbe ist beige-grünlich bzw. gelblich-braun und er ist über den gesamten Körper mit großen dunklen Sattelflecken und hell umrandeten rundlichen Flecken gezeichnet
  • seine beiden Rückenflossen liegen sehr weit hinten, wodurch der Beginn der ersten Rückenflosse über den Bauchflossen liegt
  • seine Brust- und Bauchflossen sind sehr groß und breit ausgebildet
  • er besitzt am unteren Rand der Oberlippe, unter Nase und Augen, beiderseits 6 bis 10 verästelte Hautlappen Sowie lange Barteln
  • seine Mundöffnung liegt weit vorn am Kopf vor den Augen
  • der Gemeine Teppichhai besitzt im Oberkiefer zwei und im Unterkiefer drei Reihen spitzer Fangzähne
  • diese Haie haben beiderseits je ein sehr großes Spritzloch hinter den Augen sowie 5 Kiemenspalten vor dem Ansatz der Brustflossen

Größe

Seine durchschnittliche Längebeträgt 1,50 bis 1,80 m, die Maximalgröße reicht bis über 3,20 m und das bislang
größte gemessene Individuum hatte eine Gesamtlänge von 3,60 m.


Maximales Alter

Nicht bekannt.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Gemeinen Teppichhais liegt vor der westlichen und südlichen Küste Australiens von
der Region nördlich von Fremantle in Western Australia entlang der gesamten Südküste des Kontinents bis zur Moretoninsel im südlichen Queensland.

Gelegentlich werden auch das Südchinesische Meer und die Küsten Japans als Verbreitungsgebiet angegeben;
dabei handelt es sich jedoch mit sehr hoher Sicherheit um Verwechslungen mit anderen, nahe verwandten Arten.
Es ist entsprechend davon auszugehen, dass der Gemeine Teppichhai eine endemische Art der australischen
Küste ist.

In den flachen und ufernahen tropischen bis gemäßigten Küstengebieten, in der Gezeitenzone und dem flachen Kontinentalschelf ist der Gemeine Teppichhai eine häufig anzutreffende Art. Er kann jedoch auch bis in Meerestiefen
bis zu 110 m vorkommen. Dabei bevorzugt er Korallen- und Felsregionen sowie sandige Untergründe.

Die Jungtiere leben zudem häufig in Ästuaren oder Seegraswiesen. Tagsüber findet man ihn in Höhlen oder unter Felsvorsprüngen.

Mit Ausnahme des Japanischen Teppichhais (O. japonicus), der an den Küsten Japans und Südostasiens anzutreffen
ist, leben alle Arten der Gattung in den Küstengewässern Australiens. Der Ornamentierte Teppichhai (O. ornatus) kommt im gesamten Verbreitungsgebiet dieser Art ebenfalls vor, beide Arten sind entsprechend sympatrisch.

Vor der Westküste Australiens überschneidet sich das Verbreitungsgebiet zudem mit dem Westlichen Teppichhai
O. hutchinsi).


Fortpflanzung

Über die Paarungszeit und die Fortpflanzungsgewohnheiten der Art ist nur wenig bekannt. Die Paarungszeit liegt
bei Individuen in Gefangenschaft im Juli, während dieser Zeit kann es unter den Männchen zu Rivalenkämpfen kommen.

Die Männchen werden durch Sexuallockstoffe (Pheromone) der Weibchen angelockt. Sie verbeißen sich im Bereich
der Kiemen während der Begattung, bei der die großen Klasper des Männchens in die Kloake des Weibchens eingeführt werden.

Es wird angenommen, dass die Haie polygyn sind, die Männchen also während der Paarungszeit mehrere Weibchen begatten.

Wie alle Teppichhaie ist auch der Gemeine Teppichhai lebendgebärend (ovovivipar), wobei sich die Eier bereits im Uterus vollständig entwickeln und die Junghaie kurz vor der Geburt noch im Mutterleib schlüpfen.

Die Weibchen bringen nach einer unbekannten Tragzeit (bis zu zwei Jahre sind möglich) etwa 20 Jungtiere zur
Welt, der bislang größte bekannte Wurf umfasste 37 Jungtiere. Die Größe der Junghaie liegt bei der Geburt bei
etwa 20 cm.

Die Jungtiere verlassen die Mutter direkt nach der Geburt und verstecken sich in tiefen Felsspalten oder in Gezeitentümpeln, um so unter anderem dem Frassdruck durch größere Artgenossen zu entgehen.

Wie andere Haie wachsen die Teppichhaie langsam und lebenslang, die Geschlechtsreife erreichen sie mit etwa
60 bis 120 cm.


Nahrung

Der Gemeine Teppichhai ernährt sich vor allem von bodenlebenden wirbellosen Tieren wie Krebsen, Kalmare und Kraken. Er jagt jedoch auch riffbewohnende Knochenfische wie Skorpionfische, Säge- und Steuerbarsche sowie
Rochen und andere Grundhaie, darunter auch Artgenossen und andere Teppichhaie.

Dabei ist er vor allem ein Lauerjäger und liegt am Meeresboden, bis sich potenzielle Beutetiere seinem Kopf und den dort vorhandenen Hautlappen nähern.

Diese werden durch ein rasches Öffnen des großen Mauls und den dabei entstehenden Unterdruck in das Maul
gesaugt (Saugfresser). Nachts jagen die Haie auch aktiv, indem sie flach nahe dem Meeresboden schwimmen und aufgescheuchte Beutetiere fangen.

Vor allem die relativ kleinen Junghaie des Gemeinen Teppichhais können anderen Raubfischen oder Säugetieren
als Nahrung dienen, dazu gehören auch die größeren Artgenossen. Sie schützen sich vor der Nachstellung vor
allem durch ihre gute Tarnung sowie ihre Verstecke in Felsspalten oder unter Felsüberhängen.

Werden die Tiere attackiert, werden sie aggressiv und schnappen nach dem Angreifer, wobei sie aufgrund des
kräftigen Gebisses und der Zähne starke Wunden reißen können. Als Endoparasiten des Gemeinen Teppichhais
sind mindestens 33 Bandwurmarten sowie der Fadenwurm Echinocephalus overstreeti bekannt.


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