Fischarten
Fischname:
Langschnauzen-Seepferdchen
(Hippocampus reidi)
Ordnung:
Seenadelartige
(Syngnathiformes)
Familie:
Seenadeln
(Syngnathidae)
Gattung:
Hippocampus
Das Langschnauzen-Seepferdchen (Hippocampus reidi), auf englisch "Longsnout seahorse" oder "Slender sea horse", auf spanisch "Caballito de mar" oder "Caballito hocico largo", ist ein Seepferdchen aus der Familie der Seenadeln (Syngnathidae).
Seepferdchen zählen zu den zu den bedrohten Arten. Der internationale Handel findet unter der Kontrolle des Washingtoner Artenschutzabkommen statt.
Nicht bekannt.
Die wichtigsten Merkmale des Langschnauzen-Seepferdchen:
Das Langschnauzen-Seepferdchen (Hippocampus reidi) wird maximal ca. 14-18 cm lang.
Das Verbreitungsgebiet des Langschnauzen-Seepferdchen ist der Westatlantik: North Carolina (USA), Bermuda und Bahamas bis nach Santa Catarina, Brasilien (29°N - 25°S, 133°W - 40°W).
Sein Habitat sind küstennahe Seegras- oder Seetangwiesen, auch Gorgonien (Hornkorallen). In verschiedenen Regionen können Unterarten auftreten: so gibt es z.B. in Brasilien die Unterart "Hippocampus reidi brasil" mit einer orangen Färbung. Diese Unterart ist außerdem etwas größer als "Hippocampus reidi".
Temperatur: ca. 22° - 27° C
Aquarium: ca. 200 Liter
Schwierigkeitsgrad: nur für Experten!
Fütterung:
Mysis, Krill (weniger Artemia). Nahrungsspezialist!
Haltung:
Das Becken sollte dem Seepferdchen viele Möglichkeiten bieten, sich mit seinem Wickelschwanz festzuhalten: Caulerpa (Grünalgen), Gorgonien (Hornkorallen), Weichkorallen (Alcyonacea) oder filigrane Riffkeramik. Nesselnde Korallen sind wegen des Nesselgiftes unbedingt zu vermeiden! Die Strömungsgeschwindigkeit sollte niedrig sein, die Beckenhöhe höher als 50 cm. Da Seepferdchen mehrfach täglich (4-6 mal) gefüttert werden sollten, muss auf einen ausreichend leistungsfähigen Abschäumer geachtet werden.
Seepferdchen sollten paarweise oder in kleinen Gruppen gehalten werden (Artenbecken). Eine Vergesellschaftung mit z.B. Seenadeln oder Mandarinfischen ist möglich (ruhige, langsam fressende Arten).
Die Haltung des Langschnauzen-Seepferdchen (Hippocampus reidi) ist meldepflichtig (CITES). Beim Kauf sollte daher unbedingt auf entsprechende Nachweise geachtet werden
Zucht:
(siehe unten unter Fortpflanzung)
Seepferdchen leben in den meisten Fällen monogam, Männchen und Weibchen bleiben ein Leben lang zusammen. Sie pflanzen sich das ganze Jahr hindurch fort.
Laut aktuellen Untersuchungen zeigen sich Männchen äußerst wählerisch bei der Auswahl des Weibchens: sie bevorzugen anscheindend größere Weiibchen. Der Grund hierfür dürfte dadurch begründet sein, dass die Größe und Menge der Eier mit der Körpergröße der Weibchen steigt, sodass die Paarung mit größeren Weibchen positive Auswirkungen auf die Reproduktion der Art haben kann.
Wenn ein Männchen ein Weibchen umwirbt, wird dieses immer erregter. Es wendet seinen Kopf ab und versucht, das Männchen seitlich zu berühren. Das Männchen weicht daraufhin seitlich aus oder es sinkt langsam zu Boden. Nun beginnen die Seepferdchen einen "Paarungstanz", der je nach Art unterchiedlich ausfällt und unterschiedlich lange andauern kann.
Bei der nachfolgenden Paarung halten sie sich mit den Schwänzen fest und schmiegen sich eng aneinander. Das Weibchen legt ihre (ca. 100-300) Eier in die Bruttasche am Bauch des Männchens und diese werden bei der Übergabe von ihm befruchtet.
Nach ca. 14 Tagen setzt das Männchen die ca. 7 mm großen und voll entwickelten Jungtiere frei. Die Elterntiere betreiben nach dem Schlupf keine Brutpflege, die Jungtiere ernähren sich von Zooplankton (z. B. Rädertierchen oder Ruderfußkrebsen).
Das Langschnauzen-Seepferdchen (Hippocampus reidi) ist ein Lauerjäger. Es ernährt sich in freier Natur von tierischem Plankton. Beim Fressen erzeugt es durch Abklappen des Unterkiefers einen starken Sog und zieht somit die Beute in das röhrenförmige Maul.
Alle Seepferdchen sind anfällig für die Gasblasenkrankheit (GBK) und weiteren, noch nicht endgültig bestimmten Krankheiten. Auch können Parasitäre oder Baterielle Erkrankungen auftreten.
Bei der GBK bilden sich Blasen am Körper der Tiere. Diese Blasen, welche sich meistens zuerst am Schwanz zeigen, führen dann zum Auftrieb und letztendlich zum Verhungern der Seepferdchen. Der Krankheitsverlauf endet laut aktuellen Informationen immer tödlich für die betroffenen Tiere.
Vermutungen, die in viele Foren verbreitet werden, dass die Seepferdchen "Luft verschlucken", sind Unsinn, da Seepferdchen die Luft durch ihre Kiemen ausblasen.
Die Pflege von Seepferdchen sollte daher nur von Experten in speziellen Becken erfolgen, die über eine ausreichend starke UVC-Klärung verfügen und die Wasserbelastung (Seepferdchen sind starke Esser!) mittels sehr kräftiger Filterung in den Griff bekommen können.
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