Glossar
Die Schlangensterne (Ophiuroidea) sind eine Klasse der Stachelhäuter (Echinodermata) und gehören dort zum Unterstamm der Stachelhäuter (Eleutherozoa).
Die Artenvielfalt der Schlangensterne ist im Indopazifik mit über 800 Arten am größten.
Sie besiedeln aber auch alle anderen Weltmeere, einschließlich der Polargebiete.
Mehr als die Hälfte der bisher beschriebenen Schlangensterne leben in küstennahen Gewässern (Schelfgebiete).
Fast ebenso viele Arten wurden in küstenfernen Gebieten und in der Tiefsee gefunden.
Die Schlangensterne sind die nächsten Verwandten der Seesterne und zeichnen sich wie diese durch eine sekundäre Symmetrie aus, wobei ein fünfstrahliger Aufbau mit fünf Armen am häufigsten ist (es gibt aber auch Arten mit sechs oder mehr Armen).
Die Arme sind unverzweigt und können sich nicht vertikal bewegen
Die zentrale Scheibe ist sehr klein, die beweglichen Arme sind deutlich davon abgesetzt und erreichen je nach Art Längen zwischen 3 und 70 mm.
Im Gegensatz zu den Seesternen besitzen die Schlangensterne keine Saugscheibe, aber ebenfalls ein Ambulacralsystem, das für den Gasaustausch zuständig ist und mit dem kleine Nahrungspartikel aufgenommen und zur Mundöffnung geführt werden.
Im Mundbereich befinden sich Skelettplatten, die bei der Zerkleinerung der Nahrung eine ähnliche Rolle spielen wie die Kiefer und Zähne der Wirbeltiere.
Diese Platten sind bei den Schlangensternen besser sichtbar als bei anderen Stachelhäutern, da sie eine sehr dünne Haut haben. Den größten Teil des Rumpfes nimmt der Darm ein, der jedoch keine Ausscheidungsorgane besitzt (weder Enddarm noch After).
Tropische Arten neigen dazu, sich farblich von ihrer Umgebung abzuheben, die meisten anderen ziehen es jedoch vor, sich anzupassen.
Mit ihren sensiblen, muskulösen Armen nehmen Schlangensterne taktile Reize auf, mit denen sie sich orientieren.
Schon lange war bekannt, dass die Tiere auf Helligkeit und Dunkelheit reagieren und ihre Farbe ändern können. Inzwischen konnte nachgewiesen werden, dass es Schlangensternarten gibt, bei denen sich auf der Rumpfscheibe eine Verdickung des Kalzitskeletts befindet, die ähnlich wie ein Auge funktioniert.
Photorezeptoren ermöglichen es diesen Schlangensternen, sich bei Tageslicht aktiv zu verstecken und auf Lichtveränderungen mit einem Farbwechsel zu reagieren.
Nahrung
Die Nahrung der Schlangensterne besteht je nach Art und Lebensraum aus Detritus, Aufwuchs, Aas oder Plankton (Gorgonienköpfe) und wird entweder aktiv aufgesammelt und zum Mund geführt oder aus nährstoffreichen Strömungen gefiltert, wozu einige Arten mehrfach gespaltene Tentakel besitzen.
Fortbewegung
Die Fortbewegung erfolgt durch schlängelnde Bewegungen der Arme. Dreidimensionale Bewegungen ermöglichen es den Tieren, zwischen Korallen und großen Algen Halt zu suchen und sich dann hangelnd fortzubewegen.
Die Tiere sind sehr berührungsempfindlich, die Arme werden bei Gefahr oft abgeworfen, regenerieren sich aber in der Regel wieder.
Abwehr von Feinden
Schlangensterne werden von Fischen, die ihre Nahrung am Meeresboden suchen, als Beute angesehen. Nicht selten verliert ein Schlangenstern dabei einen Arm. Dieser wächst aber schnell wieder nach.
Einige Arten besitzen an den Stacheln ihrer Arme leuchtende Drüsenzellen, die ein Leuchten erzeugen, wenn der Arm abgebissen wird. Dadurch werden die meisten Fressfeinde abgeschreckt und in die Flucht geschlagen.
Zu den Fressfeinden der Schlangensterne gehören z.B. Kugelfische (Tetraodontidae), Lippfische (Labridae), Kaiserfische (Pomacanthidae) oder Büschelbarsche (Cirrhitidae).
Fortpflanzung
Ob die Befruchtung im Wasser oder im Körper des Schlangensterns erfolgt, hängt vom Lebensraum und der Wassertemperatur ab. Die bilateral-symmetrischen Larven der Schlangensterne werden als Pluteus (Ophiopluteus) bezeichnet.
Normalerweise sind die Larven frei schwimmend, aber bei allen Arten, die in den Polarmeeren (Arktischer Ozean und Südpolarmeer) leben, entwickeln sie sich im Inneren der Eltern. Einige Arten pflanzen sich ungeschlechtlich durch Zweiteilung fort.
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