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Fischlexikon: die Familie "Kugelfische (Tetraodontidae)"
Systematik
(Kugelfische)
(Knochenfische)
Tetraodontidae (Kugelfische)
Die Familie der Kugelfische (Tetraodontidae) gehört zur Ordnung der Kugelfischartigen (Tetraodontiformes).
In Japan, Korea und China gilt der Kugelfisch als Delikatesse (Fugu), jedoch kommt es hierbei immer wieder zu tödlichen Vergiftungen.
Giftigkeit!
Kugelfische enthalten eines der stärksten bekannten Nervengifte (Hauptbestandteil Tetrodotoxin).
Verbreitung
Kugelfische (Tetraodontidae) sind weltweit von etwa 47 Grad nördlicher bis 47 Grad südlicher Breite verbreitet. Dort bewohnen sie die Küstenregionen tropischer und warmer Meere, meist über Korallenbänken oder Seegraswiesen.
Einige Arten kommen auch im Amazonasgebiet, im tropischen Afrika, in Ostindien und in Südostasien vor, wo sie sowohl im Süß- als auch im Brackwasser leben.
Anatomie/Merkmale
Kugelfische (Tetraodontidae) haben einen rundlichen, gedrungenen Körperbau.
Das schnabelartige Maul besteht aus Zähnen, die zu Zahnleisten verwachsen sind, wobei sich oben und unten je zwei Zahnleisten befinden
Die nackte Haut ist lederartig, die Schuppen sind zu kurzen Stacheln reduziert.
Bei Gefahr können Kugelfische ihren Körper aufblähen, indem sie ruckartig Wasser aus der Mundhöhle in eine bauchseitige, sackartige Erweiterung des Magens pressen.
Die sonst eng am Körper anliegenden Stacheln stehen nach dem Aufblähen des Körpers nach außen und wirken wie Widerhaken. Dadurch und durch die enorme Volumenzunahme ist es für einen Räuber fast unmöglich, den Kugelfisch zu verschlingen.
Der Vortrieb der Kugelfische erfolgt hauptsächlich durch die Brustflossen, Rücken- und Afterflosse werden nur unterstützend eingesetzt.
Schwanzstiel und Schwanzflosse dienen als Steuer. Dadurch ist der Kugelfisch sehr wendig, aber relativ langsam. Er kann vorwärts und rückwärts schwimmen sowie auf- und absteigen. Kugelfische haben keine Bauchflossen.
Fortpflanzung
Kugelfische werden im Alter von 5 Jahren geschlechtsreif und können etwa 10 Jahre alt werden.
Geschlechtsreife Tiere sind in der Regel zunächst männlich, können aber im Laufe ihres Lebenszyklus das Geschlecht wechseln und weiblich werden.
Viele Arten der Kugelfische sind Substratlaicher und legen ihre Eier auf Steinen ab, die sie zuvor gründlich gereinigt haben. Andere Arten sind Freilaicher und legen ihre Eier wahllos auf Pflanzenbeständen ab.
Männliche Kugelfische der Gattung Torquigener bauen auf dem Meeresboden kreisrunde Sandburgen, die einen Durchmesser von bis zu 2 Metern erreichen können.
Während der Paarungszeit wird das Zentrum dieser Sandburg mit ausgewählten Muscheln und Korallenstücken dekoriert.
Die Männchen brauchen manchmal mehrere Wochen, um diese "Nester" zu bauen.
Die Partnerwahl erfolgt durch das Weibchen. Dieses prüft zunächst die Beschaffenheit und die Qualität des Nestes. Gefällt ihr das Nest, legt das Weibchen seine Eier genau im Zentrum ab und das Männchen befruchtet sie. Das Männchen ist allein für die Brutpflege zuständig. Es bewacht den Laich bis zum Schlupf der Fischlarven.
Verhalten gegenüber Menschen
Kugelfische sind scheue Fische, die normalerweise vor Tauchern und Schnorchlern flüchten. Versucht ein Taucher den Fisch zu fangen, beißt er mit seinem kräftigen Gebiss zu. Der Biss eines großen Kugelfisches kann beim Menschen zu schweren Verletzungen bis hin zum Verlust von Gliedmaßen führen.
Giftstoff Tetrodotoxin
In Japan, Korea und China gilt der Kugelfisch als Delikatesse (Fugu), jedoch kommt es hierbei immer wieder zu tödlichen Vergiftungen.
Der Giftstoff Tetrodoxin reichert sich im Laufe des Lebens im Körper der Kugelfische an, da er teilweise mit der Nahrung aufgenommen wird.
Bei weiblichen Tieren konnte eine deutlich höhere Konzentration von Tetrodoxin - insbesondere in den Fortpflanzungsorganen - nachgewiesen werden.
Haut und Leber weisen bei beiden Geschlechtern ähnliche Werte auf und bei einigen Arten ist das Toxin auch im Muskelfleisch enthalten (z.B. bei einigen Arten der Gattung Takifugu).
In Japan, Korea und China gilt der Kugelfisch als Delikatesse (Fugu), jedoch kommt es hierbei immer wieder zu tödlichen Vergiftungen.
Krankheiten
Häufige Krankheiten bei Kugelfischen (Tetraodontidae):
Kugelfische sind im Allgemeinen robuste Fische und nicht besonders krankheitsanfällig. Wenn Krankheiten auftreten, sind sie meist auf Haltungsfehler zurückzuführen. Pilzerkrankungen (meist an den Augen) können jedoch häufiger auftreten.
- Pilzerkrankung (Mykose)
Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel". [weiterlesen...]
Systematik
Die Familie der Kugelfische (Tetraodontidae) besteht aus zwei Unterfamilien, den Rundkopfkugelfischen (Tetraodontinae) und den Spitzkopfkugelfischen (Canthigasterinae). Letztere besteht aus nur einer einzigen Gattung Canthigaster.
- Familie Kugelfische (Tetraodontidae)
- Unterfamilie Rundkopfkugelfische (Tetraodontinae)
- Gattung Amblyrhynchotes
- Gattung Arothron
- Gattung Auriglobus
- Gattung Carinotetraodon
- Gattung Chelonodontops
- Gattung Chonerhinos
- Gattung Colomesus
- Gattung Contusus
- Gattung Dichotomyctere
- Gattung Ephippion
- Gattung Feroxodon
- Gattung Javichthys
- Gattung Lagocephalus
- Gattung Leiodon
- Gattung Marilyna
- Gattung Omegophora
- Gattung Pao
- Gattung Polyspina
- Gattung Reicheltia
- Gattung Sphoeroides
- Gattung Takifugu
- Gattung Tetractenos
- Gattung Tetraodon
- Gattung Torquigener
- Gattung Tylerius
- Unterfamilie Spitzkopfkugelfische (Canthigasterinae)
- Gattung Canthigaster
- Unterfamilie Rundkopfkugelfische (Tetraodontinae)
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