Fischlexikon: Gemeiner Schwimmfarn (Salvinia natans)


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deut. Name:
Gemeiner Schwimmfarn
 
(Salvinia natans)
Ordnung:
Schwimmfarnartige
 
(Salviniales)
Familie:
Schwimmfarngewächse
 
(Salviniaceae)
Gattung+Art:
Salvinia natans
Aquarium:
Süßwasseraquarium

Allgemeines

Der Gemeine Schwimmfarn (Salvinia natans) ist eine Wasserpflanze aus der Gruppe der Farne und gehört zur Familie der Schwimmfarngewächse (Salviniaceae). Er wird auch Gewöhnlicher Schwimmfarn genannt.

Der Gemeine Schwimmfarn gehört zu den stark gefährdeten Arten und ist in Deutschland geschützt. Er darf nicht gesammelt werden.


Merkmale

Gemeiner Schwimmfarn (Salvinia natans)

Salvinia natans mit weiteren Pflanzen

Der Gemeine Schwimmfarn (Salvinia natans) ist eine einjährige Wasserpflanze. Sie schwimmt auf der Wasseroberfläche, die wurzelartigen Wasserblätter befinden sich unter Wasser und schwimmen frei. Sie sind nicht mit dem Boden verankert.

Die Pflanzenstängel erreichen eine Länge von 5-10 cm. Die Blätter sind in dreizähligen Quirlen angeordnet und unterscheiden sich grundlegend in Bau und Funktion (Heterophyllie):

Die beiden oberen Blätter sind Schwimmblätter und sorgen durch innere Luftkammern für den Auftrieb. Sie erreichen eine Länge von etwa 0,8-1,4 cm.

Auf der Epidermis sitzen zahlreiche, kronenförmige Pflanzenhaare. Diese sind durch eine Beschichtung mit Wachs wasserabweisend. Nach einem Untertauchen wird so zwischen den steifen Haaren ein Luftmantel festgehalten, der der Pflanze zusätzlichen Auftrieb verleiht, um schnell wieder an die Wasseroberfläche aufzutauchen.

Das dritte Blatt, das Wasserblatt, ist wie der Spross untergetaucht. Es ist fein zerteilt und erscheint fadenartig und behaart. Dadurch erhält es eine sehr große Oberfläche, über die es gelöste Nährstoffe aus dem Wasser aufnimmt.

Es ähnelt damit nicht nur äußerlich einer Wurzel, sondern erfüllt auch deren Funktion der Stoffaufnahme aus der Umgebung. Im Gegensatz zu den Schwimmblättern enthält das Wasserblatt kein Chlorophyll und ist somit nicht zur Photosynthese befähigt.


Verbreitung

Der Gemeine Schwimmfarn (Salvinia natans) ist in sommerlich warmen Gebieten Eurasiens weit verbreitet, mit Schwerpunkten in Ostasien sowie in Süd- und Osteuropa.

In Mitteleuropa tritt sie nur selten auf, etwa an der Oder, der Havel und der Mittelelbe sowie in der Oberrheinebene von Karlsruhe bis Offenbach am Main und in Bayern.

In der Roten Liste Deutschlands wird Salvinia natans als stark gefährdet eingestuft. In Österreich und der Schweiz fehlt die Art. In Nordamerika wurde sie als Aquarienpflanze eingeschleppt.

Der Gemeine Schwimmfarn ist eine wärmeliebende und nährstoffbedürftige Art, die bevorzugt in windgeschützten Altwässern und Seebuchten vorkommt. Es handelt sich um eine Kennart der Schwimmfarn-Gesellschaft (Spirodelo-Salvinietum), gelegentlich kommt sie aber auch in anderen Wasserlinsengesellschaften des Verbands Lemnion vor.


Vermehrung

Die Fortpflanzungsbiologie des Gemeinen Schwimmfarns (Salvinia natans) ist relativ kompliziert. Es liegt Verschiedensporigkeit oder Heterosporie (die Sporen besitzen unterschiedliche Größen und sehen unterschiedlich aus) vor.

Mikro- bzw. Megasporengruppen sind jeweils von einer sterilen Hülle, dem Indusium umschlossen, wodurch fruchtähnliche Gebilde, die sogenannten Sporokarpien entstehen.

Im Megasporangium entwickelt sich eine einzige Megaspore, die von einer Sporangienwand umgeben ist und sich später mit dieser von der Mutterpflanze löst und im Schlammboden überwintert.

In der Megaspore wächst das vielzellige weibliche Prothallium heran und in diesem dann nach der Befruchtung der Embryo. Im Frühjahr keimen aus den Megasporen neue Pflanzen, die dann wieder zur Wasseroberfläche aufsteigen. Sporenreife ist von August bis Oktober.


Aquaristik

Aquarium: Süßwasseraquarium
optimale Temperatur: 12 °C - 30 °C
pH-Wert: 5,5 - 9,0
Gesamthärte: 2-30 °dH
Lichtbedarf: keine besonderen Ansprüche
Beckenbereich: Schwimmpflanze
Wachstum: mittel
Höhe/Größe: bis 3 cm Höhe und 10 cm Breite

Verwendung im Aquarium:

Der Gemeine Schwimmfarn (Salvinia natans) wird oft in Teichen oder Aquarien eingesetzt. Dieser Schwimmfarn stellt keine hohen Anforderungen in der Haltung und Pflege. Er benötigt jedoch viel Licht und Nährstoffe. Chlorose Blätter (Bleichsucht) sind ein Zeichen für einen Nährstoffmangel und man sollte die Pflanze in diesem Fall mit einem Spezialdünger zusätzlich versorgen.

Dieser Schwimmfarn eignet sich zur Algenbekämpfung, da er das Wasser beschattet und ihm Nährstoffe entzieht. Man kann den Gemeinen Schwimmfarn durch Teilung der Seitensprossen oder durch Aussaat der Sporenfrüchte vermehren. Im Außenteich verträgt der Gemeine Schwimmfarn lediglich leichte Winterfröste, er ist jedoch nicht winterhart.


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