Fischlexikon: Bachneunauge (Lampetra planeri)


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Süßwasserfische"

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Name:
Bachneunauge
(deutsch)
Neunaugenartige
Familie:
(deutsch)
Neunaugen
Gattung:
Lampetra
Gattung+Art:
Lampetra planeri
gesamt:
2893 Fischarten

Übersicht

Obwohl Bach- und Flussneunauge nahe miteinander verwandt sind, unterscheiden sich beide erheblich in ihrer Lebensweise. Während das Flussneunauge Wanderungen zwischen Meer und Süßwasser unternimmt, ist das Bachneunauge eine stationäre Süßwasserform, die in Bächen und kleinen Flüssen des Binnenlandes vorkommt und diese auch nach der Metamorphose nicht verlässt.

Da die erwachsene Form der wandernden Arten nur im Meer Nahrung aufnimmt, entfällt folgerichtig beim Bachneunauge zusammen mit der Wanderung auch die Fress- und Wachstumsphase.

Bachneunaugen nehmen nach der Umwandlung zum erwachsenen Tier keine Nahrung mehr auf - bereits während der Metamorphose wird der Darm zurückgebildet. Folglich unterscheiden sich erwachsene Bachneunaugen in der Größe kaum vom letzten Larvenstadium, sie sind meist sogar etwas kleiner.

Etwa die Hälfte der ca. 40 bekannten Neunaugen-Arten sind solche stationären, nicht parasitischen Süßwasserbewohner. Sie sind als ökologische Sonderformen jeweils eng mit großen, anadromen, parasitisch lebenden Arten verwandt und werden auch als deren "Satelliten-Arten" bezeichnet.


Merkmale

Die wichtigsten Merkmale des Bachneunauges:

  • das Bachneunauge hat einen aalförmigen, bleistiftdünnen Körper ohne paarige Flossen
  • es besitzt einen Saugmund
  • es hat 7 Kiemenöffnungen hinter dem Auge
  • die Färbung der Oberseite ist dunkelblau bis grünlich
  • die Flanken sind gelblichweiß und die Bauchseite ist weiß
  • in der Laichzeit färben sich Mund- und (beim Weibchen) Afterregion rötlich
  • das Bachneunauge besitzt zwei Rückenflossen, die bei laichreifen Tieren aneinander stoßen
  • die Oberkieferplatte ist breit und besitzt an jeder Seite einen starken Zahn. An der Unterkieferplatte befinden sich meistens 7 (5 bis 9) abgerundete, gleichgroße Zähne
  • die Mundscheibe weist nur obere Lippenzähne auf, die randständig sind. Die seitlichen äußeren und die unteren Lippenzähne fehlen
  • Die inneren Lippenzähne sind schwach entwickelt. Sie sind zwei- oder dreihöckerig. An der vorderen Zungenplatte sitzen an der Vorderkante an einer Einsenkung mehrere Zähnchen
  • das mittlere Zähnchen ist größer und breiter als die übrigen

Verwechslungsarten: Meeres- und Flussneunauge, die teilweise im gleichen Areal vorkommen, sind leicht anhand von Körpergröße und Bezahnung zu unterscheiden.


Größe

Die Durchschnittsgrößen liegt bei 10 cm bis 16 cm, maximal bis 21 cm. Das durchschnittliche Gewicht liegt bei ca. 5-6 gr.


Maximales Alter

Unbekannt


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Bachneunaugen sind stationäre Bewohner kleiner Bäche und Flüsse der Forellen- und Äschenregion.

Sie kommen sowohl im Bergland, wie auch in der Ebene vor. Häufig findet man sie zusammen mit Koppen und Bachforellen im gleichen Gewässer.

Im Gegensatz zur Koppe ist das Bachneunauge jedoch unempfindlicher gegenüber Gewässerversauerung. Sie meiden steinige und schnell fließende Gewässerabschnitte, sowie die Unterläufe großer Flüsse.


Fortpflanzung

Der Entwicklungszyklus ist bei allen einheimischen Neunaugenarten gleich. Die Eiablage findet von März bis Juni statt.

Dabei legen die Weibchen ca. 1.500 Eier an sandig-kiesigen Stellen ab. Wie alle Vertreter der Neunaugen sterben die Tiere kurz nach der Eiablage.

Die Ammocoetes-Larven des Bachneunauges haben im Gegensatz zu den erwachsenen Tieren keine Augen und Zähne. Sie leben 3-5 Jahre verborgen in schlammigen, ruhigen Bachabschnitten und ernähren sich von Detritus (feines, organisches Material) und Kieselalgen.

Am Ende der Larvenphase bei einer Länge von 15-20 cm findet im Spätsommer oder Herbst eine Metamorphose zum geschlechtsreifen Tier statt, bei der sich Geschlechtsorgane, Zähne und Augen herausbilden und der Darm schrumpft. Diese Phase beginnt meist gegen Ende Juni und dauert bis zum darauf folgenden Jahr im Frühjahr.

Für eine erfolgreiche Vermehrung muss das Gewässer Feinsedimente aufweisen, die den Larven als Lebensraum dienen, sowie kiesige Abschnitte für die Anlage von Laichnestern.


Nahrung

Nach der Metamorphose zum Erwachsenen Tier nimmt das Bachneunauge keine Nahrung mehr auf.


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