Fischlexikon: Seezunge (Solea solea)


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Name:
Seezunge
Ordnung:
(deutsch)
Carangiformes
Familie:
(deutsch)
Seezungen
Gattung:
Solea
Gattung+Art:
Solea solea
gesamt:
2909 Fischarten

Übersicht

Seezunge (Solea solea)

Kopf der Seezunge

Die Seezunge (Solea solea) ist einer der wertvollsten und teuersten Speisefische. Er erreicht eine maximale Länge von ca. 70 cm und ein Gewicht von ca. 3 kg. Ihr englischer Name ist "Common sole".

Die Seezunge ist in allen europäischen Küstengewässern (außer der Ostsee) verbreitet, wo sie in Wassertiefen von 10 bis 150 Metern auf sandigen und weichen Böden lebt.

Da sie kälteempfindlich ist, zieht sie sich im Winter in wärmere Gewässer zurück. Tagsüber gräbt sich die Seezunge in den sandigen Meeresboden ein, nachts geht sie auf Beutefang. Dabei dringt sie bis ins Mittelwasser vor.

Die Seezunge ist ein typischer Grundfisch. Sie wird kommerziell mit Baumkurren (Schleppnetzen), normalen Schleppnetzen, Snurrewaden (Urform des schottischen Wadennetzes) und speziellen Zungenstellnetzen gefangen wird.

1998 wurden im Nordostatlantik jährlich 25.000 bis 50.000 Tonnen Seezungen gefangen (davon 10.000 Tonnen im Mittelmeer). Die Seezungenbestände in der Nordsee sind derzeit relativ gut. Zu beachten ist jedoch, dass die Fangmethoden den Meeresboden stark schädigen und die Netze mehr als 50 % Beifang (Scholle, Kabeljau) enthalten, der wieder über Bord geworfen wird.


Merkmale

Seezunge (Solea solea)

Kopf der Seezunge

wichtige Merkmale der Seezunge:

  • die Seezunge ist ein Plattfisch mit einem ovalen, langgestreckten und abgeflachten Körper
  • die beiden Augen der Seezunge befinden sich auf der Oberseite (Augenseite), während die kleinen und weit auseinander liegenden Nasenöffnungen auf der Blindseite liegen
  • die Nasenöffnungen und Kieferflächen der Blindseite sind mit kleinen, fadenförmigen Sinneswarzen besetzt
  • die Färbung der Oberseite variiert, da sich dieser Plattfisch stets dem Gewässeruntergrund anpasst
  • die Oberseite ist oft dunkelbraun gefärbt
  • die Unterseite (Blindseite) ist weißlich bis gräulich gefärbt
  • wird die Seezunge von einem Fressfeind angegriffen, ahmt sie mit großem "Talent" das bei Fischen gefürchteten giftigen Petermännchen nach, indem sie ihre rechte Brustflosse, die mit einem großen, tiefschwarzen Fleck versehen ist, steil auffaltet und den Angreifer wie mit einem "Todessegel" in die Flucht schlägt
  • die Seezunge hat eine kleine, runde Schnauze und einen vorstehenden Oberkiefer. Der hintere Rand des Vorderkiemendeckels ist mit Haut bedeckt und daher nicht sichtbar
  • die Spitze der Brustflosse ist schwarz, die Brustflosse beginnt vor den Augen
  • die augenseitige Brustflosse hat 9-10 Flossenstrahlen. Ihre äußere Hälfte ist rußschwarz und ebenso lang wie die Brustflosse der Blindseite

Verwechslungsarten: Manchmal wird die feine Seezunge mit der Rotzunge (Microstomus kitt) verwechselt. Verwechslungsarten: Manchmal wird die Seezunge mit der Rotzunge (Microstomus kitt) verwechselt. Die beiden Arten sind jedoch leicht zu unterscheiden: Die Rotzunge ist breiter als die Seezunge, ihr Kopf ist spitzer. Die Augenseite der Rotzunge ist gelbbraun, die der Seezunge dunkler.


Größe

Die Seezunge (Solea solea) erreicht eine maximale Länge von ca. 70 cm und ein maximales Gewicht von ca. 3 kg.


Maximales Alter

Das veröffentlichte Höchstalter der Seezunge (Solea solea) beträgt 26 Jahre.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Die Seezunge (Solea solea) kommt in fast allen europäischen Küstengewässern (außer der Ostsee) vor. Sie lebt als Einzelgänger und ist nachtaktiv.

Darüber hinaus lebt die Seezunge entlang der Atlantikküste von Mittelnorwegen bis zum Senegal und den Kanarischen Inseln.

Die Seezunge kommt auch im Mittelmeer vor. Sie lebt vor allem auf weichen und sandigen Böden bis zu einer Wassertiefe von ca. 150 m.

Die Nordsee bildet die nördliche Verbreitungsgrenze der Seezunge, die durch lange und kalte Winter leicht geschädigt werden kann.

Die Seezungenbestände im Kattegat (Meeresgebiet zwischen Jütland (Dänemark) und der Westküste Schwedens), die getrennt von den Beständen in der Nordsee leben, sind besser an kalte Winter angepasst.

Der Nährsalzeintrag in die südliche Nordsee seit den 1960er Jahren hat die Wachstumsgeschwindigkeit der Seezungen erhöht, obwohl die Nachwuchsjahrgänge zum Teil stark schwanken.


Fortpflanzung

Seezunge (Solea solea)

Oberseite der Seezunge mit beiden Augen

Die Laichzeit der Seezunge (Solea solea) ist in der südlichen Nordsee sowie im Skagerrak und Kattegat von April bis Juni, vor Irland und Südengland von Mai bis Juni und im Mittelmeer im Februar.

Die Weibchen laichen ihre 100.000 - 150.000 Eier pelagisch (schwimmend) im Flachwasser in einer Tiefe von ca. 25-60 m ab. Die einzelnen Eier haben einen Durchmesser von ca. 3-4 mm.

Bei einer Wassertemperatur von 6-12 °C schlüpfen nach ca. 10 Tagen die 3,5 mm langen Fischlarven.

Nach 4-6 Wochen setzt bei einer Länge von 12-14 mm die körperliche Umwandlung ein und die Jungfische wechseln vom pelagischen zum bodenorientierten Leben in flachen Küstengewässern.

Die wichtigste "Kinderstube" der jungen Seezungen ist das Wattenmeer der Nordsee. In den Wintermonaten wandern die Seezungen in tiefere Gewässer und stellen in dieser Zeit die Nahrungsaufnahme ein.

Die Geschlechtsreife erreichen Seezungen im Alter von 3-5 Jahren bei einer Länge von 25-35 cm, wobei die Männchen (Milchner) etwas kleiner bleiben als die Weibchen (Rogner).


Nahrung

Die nachtaktive Seezunge (Solea solea) ernährt sich von Würmern, kleinen Krebstieren und dünnschaligen Muscheln, die sie mit Hilfe ihrer fadenförmigen Sinnesknospen um das Maul an der Blindseite aufspürt.


Bedeutung als Speisefisch

Die Seezunge ist einer der begehrtesten und teuersten Speisefische. Sie hat ein sehr feines, festes Fleisch mit einem nussigen, milden und leicht würzigen Geschmack.

Die Seezunge gehört mit zu den wertvollsten Speisefischen. Sie versorgt unseren Körper mit wichtigen Nährstoffen wie z.B. Vitamin A, B2, B6, B12, Jod, wichtigen Mineralstoffen und Omega-3-Fettsäuren.

Weitere Informationen zu den Nährwerten dieses Fisches gibt es hier.

Leckere Seezungenrezepte:


Literaturhinweis
  1. Wikipedia (englisch)
  2. FishBase (englisch)
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