Fischlexikon: Westafrikanischer Lungenfisch (Protopterus annectens)
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Süßwasserfische"
Übersicht
Der Westafrikanische Lungenfisch (Protopterus annectens), auf Englisch "West African lungfish" oder "Marbled lungfish", ist ein Fisch der Ordnung Lungenfische (Lepidosireniformes) und der Familie der Afrikanischen Lungenfische (Protopteridae). Er kommt aus Westafrika: Senegal, Niger, Gambia, Volta und das Tschadbecken mit den temporären Nebenflüssen des Chari im Westsudan.
Merkmale
wichtige Merkmale des Westafrikanischen Lungenfisches:
- er besitzt einen aalartigen, langgestreckten Körper: vorne rundlich und hinten seitlich abgeflacht
- sein Rücken ist grünlich-braun bis bräunlich gefärbt, die Körperflanken sind etwas heller und die Bauchseite schmutzig weiß
- juvenile (junge) Exemplare sind viel dunkler gefärbt wie die erwachsenen Exemplare, manchmal fast schwärzlich. Erst ab einer Länge von ca. 20 cm wird die Färbung heller
- Körper und Kopf zeigen zahlreiche dunkle Flecken und Punkte
- seine Schuppen liegen tief unter der drüsenreichen Oberhaut, so dass die Fische eher nackt erscheinen
- das auffälligstes Kennzeichen sind die fadenartig reduzierten paarigen Flossen, die keine Flossenstrahlen haben
- seine relativ langen Brustflossen können 3 x so lang werden wie sein Kopf
- seine Larven besitzen äußere Kiemenbüschel, ähnlich wie die Larven der Schwanzlurche
- seine Kiemen sind stark zurückgebildet und tragen kaum zur Atmung bei
Verwechslungsarten: Im Unterschied zum groß beschuppten Australischen Lungenfisch, der nur eine einzige Lunge besitzt, besitzen Arten der Ordnung "Lepidosireniformes" nur kleine Schuppen und eine paarige Lunge.
Größe
Der Westafrikanische Lungenfisch (Protopterus annectens) Wird maximal 100 cm lang. Das maximal publizierte Gewicht beträgt 4 kg.
Maximales Alter
Nicht bekannt.
Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Der Westafrikanische Lungenfisch (Protopterus annectens) lebt in Westafrika: Senegal, Niger, Gambia, Volta und das Tschadbecken mit den temporären Nebenflüssen des Chari im Westsudan (22°N - 30°S). Sein Habitat sind Altarme von Flüssen und Strömen mit dichter Unterwasservegetation, auch Sümpfe.
Der Westafrikanische Lungenfisch kann über Jahre hinweg ohne Wasser leben. Während der Trockenzeit wühlt er sich in den feuchten Schlamm ein. Er sondert danach ein schleimiges Sekret ab, der, außer seinem Mund, seinen kompletten Körper bedeckt und nach der Trocknung eine Art Kokon bildet. In der Trockenzeit atmet er ausschließlich durch seinen Mund. Nach Beendigung der Trockenzeit erwacht er aus diesem Zustand der "Winterruhe".
Während dieser Ruhephase baut der Westafrikanische Lungenfisch Muskelpartien seines Schwanzes ab und lebt von diesem Eiweiß als Energielieferant. Aus diesem Grunde wird ein ruhender Afrikanischer Lungenfisch nicht magerer sondern kleiner.
Aquaristik-Info
Temperatur: 23 °C - 28 °C
pH-Wert: 6,5-8,0
Gesamthärte: 5°-20°
Wasserregion: unten
Aquarium: mindestens 450 Liter
Fütterung:
Frostfutter, kleine Fische, Frösche, Garnelen, Muscheln, Algen
Haltung:
Das Becken sollte einen sandigen oder kiesigen Untergrund viele Versteckmöglichkeiten (Höhlen) enthalten. Es sollte außerdem eine dichte Bepflanzung mit robusten Pflanzen enthalten. Eine Vergesellschaftung mit anderen (großen) Arten ist möglich. Zu kleine Fische werden gefressen. Er greift sogar Artgenossen an.
Zucht:
(Siehe unter "Fortpflanzung")
Fortpflanzung
Die Laichzeit ist von der Regenzeit abhängig. Mit Einsetzen der schweren Regenfälle werden die Eier in Löchern und Gängen abgelegt, die sie in Uferböschungen oder in den Gewässerboden graben. Der Laich wird von den Männchen bewacht. Die Larven besitzen äußere Kiemenbüschel, ähnlich wie die Larven der Schwanzlurche
Die Larven verfügen über eine besondere Klebstoffdrüse. Die Ausscheidung dieser Drüse ermöglicht es ihnen, sich mit Brust und Rücken an Pflanzen anzuhängen. Das Wachstum und die Metamorphose müssen schnell geschehen und abgeschlossen sein, bevor das Gewässer, in dem sie leben, austrocknet.
Nahrung
Ausgewachsene Westafrikanische Lungenfische (Protopterus annectens) sind als bösartige Räuber bekannt, die wild um sich beißen. Ihre Nahrung besteht aus kleineren Fischen, Fröschen und Mollusken (Weichtieren), gelegentlich auch von Pflanzen.
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