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Fischlexikon: Großaugen-Thun (Thunnus obesus)


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Salzwasserfische"

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Name:
Großaugen-Thun
Ordnung:
(deutsch)
Scombriformes
Familie:
(deutsch)
Makrelen und Thunfische
Gattung:
Thunnus
Gattung+Art:
Thunnus obesus
gesamt:
3151 Fischarten

Übersicht

Großaugen-Thun (Thunnus obesus)

Großaugen-Thun (Thunnus obesus)

Der Großaugen-Thun (Thunnus obesus) ist eine Thunfischart, die in den offenen Gewässern aller tropischen und gemäßigten Ozeane vorkommt – mit Ausnahme des Mittelmeeres.

Der Großaugen-Thun kann eine Länge von etwa 250 cm und ein Gewicht von etwa 210 kg erreichen.

Der Weltrekord für den schwersten jemals offiziell mit der Angel gefangenen Großaugen-Thun beträgt 178 kg. Fänger war Dieter Vogel, der Fisch wurde am 25. Juli 1996 vor Gran Canaria (Spanien) gefangen.

Der Großaugen-Thun gehört zur Familie der Makrelen und Thunfische (Scombridae) sowie zur Gattung der Thunfische (Thunnus). Sein englischer Name lautet „Bigeye tuna”.

Im Gegensatz zu den meisten Fischen sind Thunfische warmblütig. Ihr einzigartiges Herz-Kreislauf-System, ihre warme Körpertemperatur, ihr erhöhter Stoffwechsel und ihr gut entwickeltes Lymphsystem tragen dazu bei, dass sie sowohl schnelle Sprints als auch lange Schwimmphasen bewältigen können.

Wenn ein Thunfisch schnell schwimmt, ziehen sich seine Flossen in Rillen zurück. Dadurch entsteht eine glatte, hydrodynamische Oberfläche, die seine Geschwindigkeit erhöht. Dies ist auf ein biologisches Hydrauliksystem zurückzuführen, an dem das Lymphsystem beteiligt ist.

Die Bestände des Großaugen-Thuns im Pazifik sind stark überfischt. Die Weltnaturschutzunion IUCN listet den Großaugen-Thun in ihrer Roten Liste als „gefährdete Art”. Auch die Bestände im Atlantik sind mittlerweile überfischt.

Die meisten Leitfäden zur Nachhaltigkeit von Meeresfrüchten empfehlen den Verzehr anderer Thunfischarten. Im Jahr 2010 nahm Greenpeace International den Großaugen-Thun in seine „Rote Liste für Meeresfrüchte” auf.

In dieser Liste sind Fischarten aufgeführt, die weltweit häufig in Supermärkten verkauft werden und bei denen ein sehr hohes Risiko besteht, dass sie aus nicht nachhaltiger Fischerei stammen.

Die wichtigsten Absatzmärkte sind Japan, wo dieser Fisch zu Sashimi verarbeitet wird, sowie Südamerika, wo er in Dosen verpackt als „helles Rindfleisch” angeboten wird.


Merkmale

Großaugen-Thun (Thunnus obesus)

frisch gefangene Thuns

Merkmale des Großaugen-Thuns:

  • der Großaugen-Thun hat den für Thunfische typischen, robusten, spindelförmigen Körperbau
  • die größte Körperhöhe wird in der Mitte der ersten Rückenflosse erreicht
  • der Bauch ist tief
  • der Schwerpunkt liegt im vorderen, massiveren Teil des Körpers
  • der Großaugen-Thun ist an seinen großen Augen zu erkennen und lässt sich so von den anderen Thunfischen gut unterscheiden
  • der spitzkegelige Kopf des Großaugen-Thuns ist groß, das Maul ist endständig und tief gespalten
  • das Maul ist mit kleinen, konischen Zähnen besetzt
  • die beiden Rückenflossen des Großaugen-Thuns sind verhältnismäßig klein und stehen eng beieinander. Die erste Rückenflosse ist deutlich länger als die zweite
  • hinter der zweiten Rückenflosse und der Afterflosse verlaufen mehrere gelbe Flössel bis zur Schwanzflosse
  • die zweite Rückenflosse und die Afterflosse sind gelblich bis orangefarben
  • die Schwanzflosse des Großaugen-Thuns ist sichelförmig und ebenfalls gelblich bis orangefarben
  • er besitzt eine flache Kerbe in der Mitte der gegabelten Schwanzflosse
  • der Großaugen-Thun ist hat längere Brustflossen als der Gelbflossen-Thun. Diese reichen bei Jungtieren bis hinter den Anfang der zweiten Rückenflosse und bei ausgewachsenen Tieren bis zwischen die erste und zweite Rückenflosse
  • die obere Körperhälfte ist metallisch blau gefärbt, die untere Körperhälfte und der Bauch sind silbrig-weiß
  • juvenile Großaugen-Thune haben oft 7-10 weiße Streifen, die vertikal über die untere Körperhälfte verlaufen – wesentlich weniger als junge Gelbflossen-Thune
  • Flossenformel: D XIII-XIV/14-15, A 0/14

Größe

Der Großaugen-Thun (Thunnus obesus) kann eine Länge von bis zu 240 cm und ein Gewicht von bis zu 200 Kilogramm erreichen.


Maximales Alter

Der Großaugen-Thun (Thunnus obesus) kann ein Alter von etwa 17 Jahren erreichen.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

geangelter Großaugen-Thuns

geangelter Großaugen-Thuns

Der Großaugen-Thun (Thunnus obesus) ist in den offenen Gewässern aller tropischen und gemäßigten Ozeane verbreitet – mit Ausnahme des Mittelmeeres.

Großaugen-Thune verfügen über eine einzigartige Physiologie, die es ihnen ermöglicht, in tieferen, kälteren Gewässern nach Nahrung zu suchen und sauerstoffarme Gewässer zu tolerieren.

Sie vertragen einen Sauerstoffgehalt von bis zu 1,0 ml/l und erreichen regelmäßig Tiefen, in denen der Sauerstoffgehalt unter 1,5 ml/l liegt.

Dies ist auf das Vorhandensein von Blut mit einer hohen Sauerstoffaffinität zurückzuführen. Vaskuläre Gegenstrom-Wärmetauscher halten die Körpertemperatur über der Umgebungstemperatur des Wassers.

Diese Wärmetauscher werden aktiviert, um Wärme in tieferen, kälteren Gewässern zu speichern, und deaktiviert, um eine schnelle Erwärmung zu ermöglichen, wenn der Thunfisch aus kaltem Wasser in wärmere Oberflächengewässer aufsteigt.

Dadurch wird eine physiologische Thermoregulation mit kurzer Latenzzeit gewährleistet. Die Augen von Großaugen-Thunen sind gut entwickelt und verfügen über eine große sphärische Linse. Das ermöglicht ihnen ein gutes Sehvermögen bei schlechten Lichtverhältnissen.

Großaugen-Thune zeigen ein ausgeprägtes tägliches Vertikalverhalten. In der Regel tauchen sie bei Tagesanbruch in tiefere, kühlere Gewässer ab und kehren bei Einbruch der Dunkelheit in flachere, wärmere Gewässer zurück.

Tagsüber können sie in Gewässern von 300 bis 500 m Tiefe, die bis zu 20 °C kühler sein können als das Oberflächenwasser, vertikale Bewegungen unternehmen.

Die einzelnen Tiere zeigen in der Tiefe ein thermoregulatorisches Verhalten und kehren regelmäßig aus den kühleren Tiefen in die wärmeren, flacheren Gewässer zurück, um sich wieder aufzuwärmen.

Im gesamten Pazifischen Ozean variieren die Tiefen, in denen Großaugenthunfische den größten Teil des Tages verbringen. Im östlichen Pazifik sind es 200–350 m, um Hawaii herum 300–400 m und im Korallenmeer 300–500 m.

Dies deutet darauf hin, dass Großaugen-Thune (oder ihre Beute) eine optimale Temperatur von 10–15 °C suchen, die im östlichen Pazifik flacher ist als im westlichen Pazifik.

Es wird vermutet, dass die tägliche Veränderung des vertikalen Verhaltens der Großaugen-Thune mit der täglichen Wanderung ihrer Beute zusammenhängt. Dies wird durch die Identifizierung einer Reihe täglich wandernder Arten in den Mägen dieser Fische sowie durch Beobachtungen einer engen Verbindung zwischen Großaugen-Thunen und der Schallstreuungsschicht sowohl tagsüber als auch nachts gestützt.


Fortpflanzung

Die dokumentierten Längen, bei denen die Geschlechtsreife von Großaugen-Thunen erreicht wird, variieren geografisch: Im östlichen Pazifik sind 50 % der untersuchten Fische bei einer Länge von 135 cm geschlechtsreif, im westlichen Pazifik liegt dieser Wert zwischen 102 und 105 cm.

Dies entspricht einem Alter von zwei bis vier Jahren beim Erreichen der Geschlechtsreife. Unterschiede in den Untersuchungsmethoden können zu dieser Variabilität beitragen.

Im nordwestlichen tropischen Atlantik findet das Laichen im Juni und Juli statt, im Golf von Guinea, dem einzigen bekannten Aufzuchtgebiet im Atlantik, im Januar und Februar.

In den tropischen Regionen des Pazifischen Ozeans findet das Laichen über fast das ganze Jahr hinweg statt, während es in höheren Breitengraden saisonal erfolgt, wenn die Meeresoberflächentemperaturen über 24 °C liegen.

Im nordwestlichen tropischen Atlantik erfolgt das Laichen im Juni und Juli, im Golf von Guinea, dem einzigen bekannten Aufzuchtgebiet im Atlantik, im Januar und Februar.

Großaugen-Thune laichen über mehrere Monate hinweg alle ein bis zwei Tage. Sie laichen während der Vollmondphasen. In tropischen Gewässern laichen sie das ganze Jahr über. Eier und Larven sind pelagisch.


Nahrung

Zu den Beutetieren des Großaugen-Thuns (Thunnus obesus) zählen andere Fische, pelagische Krebstiere sowie Kopffüßer.


Bedeutung als Speisefisch

Großaugen-Thun: Sashimi

Sashimi vom Großaugen-Thun

Der Großaugen-Thun ist ein bedeutender Speisefisch. In Japan und den USA wird er häufig für rohe Fischgerichte, insbesondere Sashimi, verwendet.

Der Großaugen-Thun liefert unserem Körper wichtige Nährstoffe wie z.B. Vitamin A, B2, B6, B12, Jod, wichtige Mineralstoffe und Omega-3-Fettsäuren.

Allerdings kann der Großaugen-Thun kann einen hohen Quecksilbergehalt aufweisen.

Er sollte daher nur gelegentlich oder besser nur selten verzehrt werden. Besondere Vorsicht ist bei Kindern und schwangeren Frauen geboten.

Weitere Informationen zu den Nährwerten von Fisch, beispielsweise zu Kilokalorien, Kilojoule, Eiweiß (Protein), Jod, Kochsalz, Fetten, Purin, Omega-3-Fettsäuren (EPA + DHA), Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen, findet ihr hier:

[Nährstoffe von Süß- und Salzwasserfischen]


Krankheiten

Zu den Krankheiten, die Thunfische betreffen, zählen parasitäre Infektionen (z. B. durch Rundwürmer), bakterielle Erkrankungen (z. B. Fischtuberkulose oder Maul-/Flossenfäule) sowie virale Infektionen, die häufig in Aquakulturen auftreten.

  • Parasitäre Erkrankungen
    Weitere Informationen zu parasitären Erkrankungen findet ihr auf [dieser Seite]

Literaturhinweis
  1. Wikipedia
  2. Wikipedia (englisch)
  3. FishBase (englisch)
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