Fischlexikon: Dickbauchseepferdchen (Hippocampus abdominalis)


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Name:
Dickbauchseepferdchen
Ordnung:
(deutsch)
Seenadelartige
Familie:
(deutsch)
Seenadeln
Gattung:
Hippocampus
Gattung+Art:
Hippocampus abdominalis
gesamt:
2894 Fischarten

Übersicht

Das Dickbauchseepferdchen (Hippocampus abdominalis), auch "Neuseeland-Topfbauchpferdchen" genannt, auf englisch "Big-belly Seahorse", "Big-bellied Seahorse" oder "Pot-bellied seahorse", ist ein Seepferdchen aus der Familie der Seenadeln (Syngnathidae).

Seepferdchen zählen zu den zu den bedrohten Arten. Der internationale Handel findet unter der Kontrolle des Washingtoner Artenschutzabkommen statt.


Merkmale

Die wichtigsten Merkmale des Dickbauchseepferdchen:

  • seine Körperform ist typisch für Seepferdchen. Wie bei allen Seepferdchen ist sein Körper von einem gerippten Hautknochenpanzer bedeckt
  • die Färbung variiert vom tristen braun, gräulich-gelb, orangefarben bis weiß (je nach Umgebung). Der Körper ist, mit Ausnahme des gewölbten Bauches, mit zahlreichen dunklen Flecken gezeichnet, der Schwanz mit dunklen Bändern gestreift
  • der meist zusammengewickelte Schwanz (Wickelschwanz) dient zur Verankerung an Gräsern oder auch an Artgenossen. Dieser Schwanz wird nicht seitlich (wie bei Knochenfischen), sondern nach unten bewegt
  • bei großer Gefahr flüchten Seepferdchen aber auch mit ausgestrecktem Schwanz
  • der Kopf ähnelt einem Pferdekopf, ist stets nach vorne gekippt und langschnäuzig
  • das Maul ist röhrenförmig
  • männliche Exemplare besitzen eine relativ starke, glatte, weiche und beutelartige Wölbung zwischen Bauchbasis und Schwanz
  • Seepferdchen bewegen sich nur sehr langsam (schwebend) vorwärts. Den notwendigen Schub erzeugt die relativ kleine Rückenflosse und 2 kleine, am Hinterkopf direkt hinter den Kiemendeckeln sitzende Brustflossen, dienen als Steuerruder
  • Flossenformel: D (gesamt) 0/25-31, A 0/4

Größe

Das Dickbauchseepferdchen (Hippocampus abdominalis) wird maximal ca. 35 cm lang, seine durchschnittliche Länge beträgt ca. 18 cm. Es ist damit das größte Seepferdchen.


Maximales Alter

Nicht bekannt.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Sein Verbreitungsgebiet des Dickbauchseepferdchen ist der Südwest-Pazifik: Australien und Neuseeland. Berichte über Vorkommen in Thailand und den Philippinen bedürfen noch einer Überprüfung (24°S - 50°S, 80°O - 120°W).

Sein Habitat sind große felsige Riffe, Landungsbrücken und sonstigen vom Menschen geschaffenen Strukturen in Wassertiefen bis ca. 2-100 m. Es sitzt auf Schwämmen (Porifera), Moosen, zwischen Algen oder Seegräsern.


Aquaristik-Info

Temperatur: ca. 18° - 22° C
Aquarium: ca. 600 Liter
Schwierigkeitsgrad: nur für Experten!

Fütterung:
Lebendfutter (bevorzugt!), Mysis (Nahrungsspezialist)

Haltung:
Wie alle Seepferdchen sind sie in einem speziellen, Seepferdchen-freundlichen Becken zu halten. Das Becken sollte dem Seepferdchen viele Möglichkeiten bieten, sich mit seinem Wickelschwanz festzuhalten: Caulerpa (Grünalgen), Gorgonien (Hornkorallen), Weichkorallen (Alcyonacea) oder filigrane Riffkeramik. Nesselnde Korallen sind wegen des Nesselgiftes unbedingt zu vermeiden! Die Strömungsgeschwindigkeit sollte niedrig sein, die Beckenhöhe höher als 50 cm. Da Seepferdchen mehrfach täglich (4-6 mal) gefüttert werden sollten, muss auf einen ausreichend leistungsfähigen Abschäumer geachtet werden.

Seepferdchen sollten paarweise oder in kleinen Gruppen gehalten werden (Artenbecken). Eine Vergesellschaftung mit z.B. Seenadeln oder Mandarinfischen ist möglich (ruhige, langsam fressende Arten).

Die Haltung von Seepferdchen ist meldepflichtig (CITES). Beim Kauf sollte daher unbedingt auf entsprechende Nachweise geachtet werden. Um diese bedrohte Art nicht weiter zu gefährden, sollte man unbedingt Nachzuchten kaufen.

Zucht:
(siehe unter Fortpflanzung)


Fortpflanzung

Seepferdchen leben in den meisten Fällen monogam, Männchen und Weibchen bleiben ein Leben lang zusammen. Sie pflanzen sich das ganze Jahr hindurch fort. Sie sind ovovivipar („Ei-Lebend-Geburt“).

Laut aktuellen Untersuchungen zeigen sich Männchen äußerst wählerisch bei der Auswahl des Weibchens: sie bevorzugen anscheindend größere Weiibchen. Der Grund hierfür dürfte dadurch begründet sein, dass die Größe und Menge der Eier mit der Körpergröße der Weibchen ansteigt, sodass die Paarung mit größeren Weibchen positive Auswirkungen auf die Reproduktion der Art haben kann.

Die Balz wird durch ständigen Farb- und Haltungswechsel eingeleitet. Das Männchen pumpt dabei seinen Bauch ballonartig mit Wasser auf, dabei färbt sich der Bauch weißlich oder hellgelb. Auch der restliche Körper des Männchens färbt sich dabei intensiv gelb. Wenn das Männchen sein bevorzugtes Weibchen gefunden hat, zuckt er mit seinem Kopf nach unten, gleichzeitig flattern seine Rücken- und Brustflossen intensiv.

Wenn das Weibchen empfänglich auf die Balz des Männchens reagiert, wechselt auch sie ihre Körperfärbung (meistens intensiv weißlich oder gelb), dunkle Flecken und Bändern werden kontrstreicher und sie zuckt mit ihrem Kopf nach oben. Danach verbinden sie sich mit den Schwänzen und schwimmen zur Wasseroberfläche, wobei ihre Köpfe hoch zur Oberfläche und ihre Schwänze gerade nach unten zeigen.

Bei der nachfolgenden Paarung steht das Weibchen direkt vor und leicht über dem Männchen. Sie drückt ihren Magen gegen die beutelartige Wölbung des Männchens und spritz ihre Eier in deren Öffnung. Bei der Übergabe der ca. 300-500 Eier werden diese vom Männchen befruchtet.

Nach ca. 14 Tagen setzt das Männchen die voll entwickelten Jungtiere frei. Diese sind bei der Geburt bräunlich bis gelblich-braun und mit dunklen Flecken gesprenkelt. Der Schlupf erfolgt in der Regel bei Vollmond während des Sommers.

Die Elterntiere betreiben nach dem Schlupf keine Brutpflege. Die Jungtiere lassen sich sofort zur Oberfläche treiben und beginnen mit der Nahrungsaufnahme, indem sie mit ihrem Schwanz herumschwimmendes organisches Material (Debris) einfangen.


Nahrung

Das Dickbauchseepferdchen (Hippocampus abdominalis) ist ein Lauerjäger. Es ernährt sich in freier Natur von tierischem Plankton. Beim Fressen erzeugt es durch Abklappen des Unterkiefers einen starken Sog und zieht somit die Beute in das röhrenförmige Maul.


Krankheiten

Alle Seepferdchen sind anfällig für die Gasblasenkrankheit (GBK) und weiteren, noch nicht endgültig bestimmten Krankheiten. Auch können Parasitäre oder Baterielle Erkrankungen auftreten.

Bei der GBK bilden sich Blasen am Körper der Tiere. Diese Blasen, welche sich meistens zuerst am Schwanz zeigen, führen dann zum Auftrieb und letztendlich zum Verhungern der Seepferdchen. Der Krankheitsverlauf endet laut aktuellen Informationen immer tödlich für die betroffenen Tiere.

Vermutungen, die in viele Foren verbreitet werden, dass die Seepferdchen "Luft verschlucken", sind Unsinn, da Seepferdchen die Luft durch ihre Kiemen ausblasen.

Die Pflege von Seepferdchen sollte daher nur von Experten in speziellen Becken erfolgen, die über eine ausreichend starke UVC-Klärung verfügen und die Wasserbelastung (Seepferdchen sind starke Esser!) mittels sehr kräftiger Filterung in den Griff bekommen können.


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