Fischlexikon: Gnathonemus longibarbis
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Süßwasserfische"
Übersicht
Gnathonemus longibarbis ist ein Süßwasserfisch aus der Gattung Gnathonemus und der Familie Nilhechte (Mormyridae). Er stammt aus Afrika und erreicht eine maximale Länge von etwa 38-40 cm. Seine englische Bezeichnung lautet "Longnose stonebasher".
Mithilfe seines elektrischen Organs ist Gnathonemus longibarbis in der Lage, sich auch in trübem Wasser zu orientieren. Sein Sehvermögen ist jedoch schlecht. Er ist ein relativ scheuer und schreckhafter Fisch. Er kann mit Hilfe elektrischer Organe schwache elektrische Impulse aussenden.
Diese benötigt er, um in trüben Bereichen seines Habitats seine Umwelt wahrzunehmen: da Objekte in seiner Nähe eine andere elektrische Leitfähigkeit als das Wasser besitzen, verändern diese das generierte elektrische Feld und dieser Nilhecht kann diese Veränderungen mit Elektrorezeptoren, die über seinen ganzen Körper verteilt sind, wahrnehmen. Damit er all diese Informationen verarbeiten kann, besitzt er ein überproportional großes Kleinhirn.
Merkmale
wichtige Merkmale von Gnathonemus longibarbis:
- Gnathonemus longibarbis besitzt einen nur mäßig gestreckten und seitlich etwas abgeflachten Körperbau
- der Kopf von Gnathonemus longibarbis endet in einem röhrenförmigen Maul
- die Grundfärbung seines Körpers variiert von gräulich-braun über gelblich-braun bis dunkelbraun
- der Kopf von Gnathonemus ist in der Regel etwas heller gefärbt als der restliche Körper
- zwischen der Rücken- und Afterflosse verläuft ein dunkles, breites Querband
- ansonsten sind keine weiteren auffälligen Zeichnungen vorhanden
- die Rückenflosse beginnt kurz nach dem Ansatz der Afterflosse
- Gnathonemus longibarbis besitzt über den gesamten Kopf und auf die ventralen und dorsalen Bereiche des Körpers verteilte Elektrorezeptoren
- der Schwanzstiel von Gnathonemus longibarbis ist außergewöhnlich lang
- sein Sehvermögen ist nicht besonders gut
- bei Männchen ist die Afterflosse konkav eingebuchtet, bei Weibchen ist sie gerade
- Flossenformel: D 0/28-31, A 0/31-35
Größe
Gnathonemus longibarbis wird maximal ca. 40 cm lang.
Maximales Alter
Das maximale Alter von Gnathonemus longibarbis ist uns zurzeit nicht bekannt.
Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet von Gnathonemus longibarbis ist Afrika: dort ist er in Burundi, der Demokratischen Republik Kongo, Kenia und Tansania verbreitet. Sein Habitat sind Flüsse, Seen, Sümpfe und Binnendeltas. Man findet ihn über sandigen und felsigen sowie auch über schlammigen Gewässerböden.
Aquaristik-Info
Temperatur: 23 - 28 °C
pH-Wert: 5,5-7,2
Gesamthärte: 2 - 15 °dGH
Wasserregion: unten
Aquarium: ab ca. 200 cm Seitenlänge (für eine Gruppe von 3 Weibchen und 2 Männchen)
Fütterung:
hauptsächlich Tubifex, Würmer, rote Mückenlarven, abwechslungsreiches Lebend- und Frostfutter
Haltung:
Es wird ein großes Becken (Biotop-Aquarium) mit dichter Randbepflanzung und großzügigem freiem Schwimmraum empfohlen. Da Gnathonemus longibarbis ein relativ scheuer Fisch ist, sollen einige Versteckmöglichkeiten (Wurzeln, Steinaufbauten, Höhlen) vorhanden sein. Einige Schwimmpflanzen sind ebenfalls von Vorteil. Der Beckenboden sollte weich sein, da diese Fische bei der Nahrungssuche im Boden gründeln und sich dabei nicht verletzen sollten. Als Filter sollte ein Torffilter benutzt werden.
Wir möchten nochmals auf eine entsprechende Größe des Aquariums hinweisen: da Gnathonemus longibarbis ständig elektrische Impulse zur Orientierung aussendet, würden sich zu viele Artgenossen in zu engen Aquarien gegenseitig stören und somit ständigem Stress ausgesetzt sein.
Bei Gruppenhaltung in einem entsprechend großen Becken müssen die Gruppen groß genug (mind. 5 Tiere, davon mehr Weibchen) sein. Bei zu kleinen Gruppen mit 2-3 Tieren bekämpfen sich diese Nilhechte äußerst aggressiv (manchmal bis zum Tode), da jeder Fisch dominieren möchte. Gegenüber anderen (größeren) Arten verhält sich dieser Nilhecht friedlich.
Zucht:
Über Zuchterfolge von Gnathonemus longibarbis im Aquarium ist uns nichts bekannt. Wir gehen jedoch davon aus, dass das Fortpflanzungsverhalten ähnlich wie bei den meisten Nilhechten ist:
Um die Laichbereitschaft eines Nilhechtes zu stimulieren, muss eine "Regenzeit" nachgebildet werden. Dies kann erreicht werden, indem die gelösten Mineralanteile im Wasser gesenkt (kann mit einem Leitwertmesser überprüft werden) und gleichzeitig der Wasserstand des Zuchtbeckens angehoben wird.
Dabei sollte der Leitwert ungefähr 4 Wochen lang von 2400 μS cm auf etwa 600 μS cm gesenkt und der Wasserstand um ca. 15-20 cm erhöht werden. Ist der Nilhecht erst einmal in Laichstimmung, wird über einen längeren Zeitraum immer wieder abgelaicht.
Nach dem Schlupf der Fischlarven nach ca. 3-4 Tagen können diese nach 10-14 Tagen gefüttert werden. Hierbei sollte die 1. Fütterung unbedingt mit Tümpelfutter (Wasserflöhe, Hüpferlinge, Mückenlarven usw.) oder frisch geschlüpften roten Mückenlarven erfolgen. Erst danach sollten Artemia-Nauplien gefüttert werden.
Fortpflanzung
Über die Fortpflanzungsbiologie von Gnathonemus longibarbis liegen uns zurzeit keine gesicherten Erkenntnisse vor. Die Laichzeit (2 x pro Jahr) beginnt mit der Regenzeit. In dieser Zeit steigt der Wasserpegel und der Leit- und pH-Wert sinkt. Dann wandert dieser Nilhecht flussaufwärts zum Laichen. Während der Balz geben die Fische Geräusche von sich und erzeugen bestimmte elektrische Entladungsmuster.
Nahrung
Gnathonemus longibarbis ernährt sich in freier Natur von kleinen Wirbellosen, Insektenlarven und Fischlaich. Bei der Nahrungssuche durchwühlt er den Boden.
Literaturhinweis
Internet: fishbase
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