Fischkrankheiten: Kiemenwurm Dactylogyrus


Fischkrankheit auswählen

 

 


Kiemenwurm Dactylogyrus

Dactylogyrus

(a) Vieraugenpunkte - (b) Halteapparate

Dactylogyrus ist eine Gattung von Hakensaugwürmern aus der Unterklasse der Kiemenwürmer. Je nach Art kann dieser Parasit bis ca. 2,3 mm lang werden.

Dieser Parasit legt Eier, um sich zu vermehren. Er stirbt nach der Eiablage. Wenn seine Larven nicht innerhalb eines Tages einen Wirt finden, sterben sie ebenfalls.

Dactylogyrus besitzt ein vierzipfeliges Vorderende und vier Augenpaare.

Mit seinen Halteapparaten (Haken, Klammern) an seinem hinteren Körperende ist er in der Lage, sich vornehmlich in den Kiemen (selten auf der Haut) des Wirtsfisches festzuklammern.

Mit seiner Mundöffnung am vorderen Körperende nimmt dieser Parasit seine Nahrung (Kiemenpartikel, Blut) auf.

In der Aquaristik tritt dieser Kiemenwurm am häufigsten auf. Dieser Parasit befällt hauptsächlich Karpfenfische wie z.B. den Koi. Ein geringer Befall von nur einigen Hautwürmern schadet in der Regel nur kleinen und juvenilen Fischen. Bei einem starken Befall von Dactylogyrus können sogar große Fische sterben.


Infektion

Die Infektion erfolgt in der Regel durch Wasserpflanzen oder durch Neubesatz mit infizierten Fischen. Wenn die frisch geschlüpften Larven des Parasiten einen Fisch erkennen, schwimmen sie zu ihm und wandern auf der Fischhaut zu den Kiemen und setzen sich dort fest. Dactylogyrus kann sich an gesunden Kiemen nur schlecht festklammern, nur an kranken, verschleimten Kiemen findet er gute Bedingungen. Zu einem massenhaften Auftreten dieses Parasiten kommt es normalerweise nur bei geschwächten Fischen. Übrigens sind Wildfänge in der Regel immer mit Kiemenwürmern infiziert.


Vorbeugende Maßnahmen

  • korrekte Wasserwerte, regelmäßige Teilwasserwechsel
  • die Besatzdichte sollte gering sein, Neuzugänge sollten zunächst in einem Quarantänebecken beobachtet werden
  • gute Wasserfilterung und -belüftung
  • korrekte Sauerstoffwerte im Wasser
  • artgerechte, abwechslungsreiche Ernährung der Fische

Symptome

Einen Befall mit Dactylogyrus erkennt man an veränderten Kiemen: zerstörte Kiemenspitzen, starke fadenförmige Wucherungen. Die Fische ersticken letztendlich.

Typische Krankheitszeichen:

Äußere Erkennungsmerkmale

  • ausgedehnte Hauttrübungen
  • fetzenartige Schleimhautablösungen
  • Dunkelfärbung
  • Kiemen stark rosa gefärbt
  • Kiemen verfärben sich von gelblich-rötlich bis hin zu weißlich-gelb
  • Kiemen werden blass
  • Abstehende Kiemendeckel
  • ein Kiemendeckel bleibt geschlossen
  • Hornhauttrübungen des Auges
  • begrenzt, gerötete Stellen

Verhalten

  • Würgebewegungen
  • Fische scheuern sich an Gegenständen
  • schreckhafter als üblich
  • Absondern und versteckt bleiben
  • apathisches Verhalten der Fische
  • Fressunlust oder Verweigerung
  • Fisch liegt auf dem Boden
  • Fisch schnappt nach Sauerstoff an der Oberfläche
  • starke Abmagerung der Fische
  • Flossenklemmen, dadurch Taumeln
  • heftiges, schwerfälliges Atmen
  • die Fische „Schießen“ durch das Wasser

Innere Merkmale

  • die Kiemenblättchen verschleimen

Behandlung

Einer Erhöhung der Temperatur ist bei Kiemenwürmern abzuraten, da die Fische bereits Schwierigkeiten haben Sauerstoff aufzunehmen und diese Prozedur bei höheren Temperaturen noch erschwert wird.

Befallene Fische können in einem Trypaflavin Dauerbad behandelt werden. Ein Befall mit Dactylogyrus kann ebenso mit dem Antihelminthikum Levamisol (z. B. Concurat®, Citarin®, Ripercol®) in Form einer Badelösung oder durch Verfütterung von mit dem Medikament versehenen Lebendfutter behandelt werden.

Levamisol hat eine direkte cholinerge Wirkung, in höheren Dosen zusätzlich eine hemmende Wirkung auf Acetylcholinesterase und führt zu einer spastischen Lähmung des Parasiten. Weiterhin besitzt der Wirkstoff beim Wirt immunstimulierende Eigenschaften.

Bei offenen Verletzungen sollte Levamisol nicht zum Einsatz kommen da durch glucosehaltige Medikamente eine massive Bakterienblüte auftritt, die dann offene Wunden infizieren und z. B. eine infektiöse Bauchwassersucht verursachen.

Auf jeden Fall sollte bei einem Befall der Rat eines fachkundigen Tierarztes hinzugezogen werden. Dieser Artikel dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose.


Urheberrechte für den Text

Dieser Artikel wurde zum Teil der "deutschen Wikipedia" entnommen und steht unter dieser Nutzungslizenz.

Bildrechte

Viele Bilder unseres Fischlexikons sind durch Creative Commons (abgekürzt CC) oder andere Urheberrechte geschützt. Creative Commons ist nicht der Name einer einzigen Lizenz. Die verschiedenen Lizenzen von Creative Commons weisen vielmehr große Unterschiede auf. Weitere Informationen zu Creative Commons Lizenzen findet Ihr [hier].

Informationen zur GNU-Lizenz für freie Dokumentation (kurz: GFDL) findet ihr [hier].

Die Urheber und Lizenzrechte für die Bilder auf dieser Seite werden angezeigt, wenn Ihr auf das jeweilige Bild oder auf "Bildrechte anzeigen" klickt.

Alle Bilder wurden von uns digital bearbeitet und in der Größe beschnitten.

Cookies (Datenschutz)

Wir speichern ausschließlich Cookies, die zum Betrieb unserer Website technisch notwendig sind. Cookies werden nur für die aktuelle Sitzung gespeichert. Es werden keine Cookies von Dritten oder Cookies zur Benutzerverfolgung gespeichert.

Youtube-Videos (Datenschutz)

Wenn diese Seite Videos enthält und Ihr ein Video anklickt (öffnet), werden personenbezogene Daten (IP-Adresse) an den Betreiber des Videoportals (YouTube) gesendet. Daher ist es möglich, dass der Videoanbieter Eure Zugriffe speichert und Euer Verhalten analysieren kann. Dies geschieht jedoch erst, wenn Ihr ein Video auf dieser Seite öffnet.

Haftungsausschluss

Alle Artikel unseres Fischlexikons dienen ausschließlich der allgemeinen Information und erheben keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit wird keine Haftung übernommen.

Alle Bilder wurden von uns digital bearbeitet und beschnitten. Weitere Infos unter "Bildrechte".